Hamburg. Auf der beliebten Fläche an der Dove-Elbe wurde unter anderem Arsen festgestellt. Bereits seit 2022 ist sie daher eingezäunt.

Eine kurze Rast auf der Picknickdecke während einer Radtour durch die Vier- und Marschlande, eine Runde Frisbee mit dem Nachwuchs oder auf dem Handtuch liegen und die wärmenden Sonnenstrahlen genießen nach einem Bad in der Dove-Elbe: Für solche Aktivitäten wurde die Liegewiese am Tatenberger Deich in Höhe der Regattastrecke gern genutzt. Doch seitdem dort vor zwei Jahren Gift im Boden gefunden wurde, ist die Fläche gesperrt – und sie wird mindestens noch genauso lang gesperrt bleiben.

Vor einer Freigabe muss der Boden ausgetauscht werden. Nachdem zwischenzeitlich davon ausgegangen wurde, dass die Sanierung bis Ende 2025 abgeschlossen sein könnte, hat die Umweltbehörde (Bukea) diesen Zeitpunkt ein weiteres Jahr nach hinten datiert. Derzeit gehe man davon aus, „dass die Sanierung voraussichtlich in 2025 genehmigt und ausgeschrieben wird“, heißt es auf der Internetseite, auf der die Behörde über den Sachstand informiert. Die eigentlichen Sanierungsarbeiten sind dann für das Frühjahr 2026 angesetzt. Im Anschluss erfolge die Neubegrünung der Fläche, sodass eine Nutzung für Freizeitaktivitäten voraussichtlich ab Ende 2026 wieder möglich sein werde.

Dove-Elbe: Sanierung der Liegewiese am Tatenberger Deich verschoben

Bei der Ausschreibung der Arbeiten habe es eine „unvorhersehbare Verzögerung“ gegeben, erklärt die Behörde den verlängerten Zeithorizont. Eine Bieterin habe das vergaberechtliche Instrument der Nachprüfung genutzt, um das Ergebnis des Vergabewettbewerbs überprüfen zu lassen. Dies habe zu einer Verzögerung von mehreren Monaten geführt. „Da die Umsetzung der Maßnahme nur in den Sommermonaten erfolgen kann, verschiebt sich die gesamte Maßnahme um ein Jahr“, erklärt eine Behördensprecherin auf Nachfrage.

Die Fläche am Tatenberger Deich war von 1968 bis 1971 für den Bau der Regattastrecke mit Schlick aufgespült worden, der vermutlich aus Bille und Alster stammte. 2016 wurde im Zuge von Hamburgs Olympiabewerbung bei Stichproben festgestellt, dass sich neben Schwermetallen wie Arsen, Blei und Cadmium auch das krebserregende Benzo(a)pyren (BaP) und halogenorganische Verbindungen im Boden befinden. Im Sommer 2021 wurden dann umfangreiche Bodenproben entnommen. Die Untersuchung im Labor bestätigte die Belastung der Wiese, woraufhin sie im Mai 2022 umzäunt wurde.

Gift im Boden der Liegewiese: Sanierungskosten werden noch nicht genannt

Zur Höhe der Kosten für die Umzäunung könne die Behörde keine Aussagen treffen, heißt es auf Nachfrage. Zum Zeitpunkt des Aufstellens des etwa 900 Meter langen Zauns wurden die Kosten für den Bauzaun von der Behörde auf etwa 2500 bis 3000 Euro pro Monat geschätzt. Auch die Höhe der eigentlichen Sanierungskosten könne derzeit noch nicht beziffert werden, heißt es vonseiten der Behörde.

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„Die Kosten hängen maßgeblich vom Transportweg ab, der noch nicht final entschieden und genehmigt ist. Erst nach Abschluss der Genehmigungsplanung können belastbare Aussagen zu den Kosten getroffen werden“, erklärt die Behördensprecherin. Für die Sanierung wurden mehrere Varianten geprüft. Letztlich wurde entschieden, dass der belastete Boden auf der gesamten Fläche etwa 60 Zentimeter tief abgetragen und neue Erde aufgetragen werden soll. Etwa 10.000 Tonnen Erde sollen so auf etwa 7800 Quadratmetern zwischen Deichfuß und Wanderweg ausgetauscht werden. Über das Projekt soll fortlaufend im Internet informiert werden auf www.hamburg.de/altlastensanierung.