Hamburg. Die Bergedorfer Schifffahrtslinie hat 2025 auch Lauenburg, Celle und Wilhelmshaven als Ziel. Warum die Touren teurer werden.

Die reguläre Saison der Bergedorfer Schifffahrtslinie endet am 31. Oktober. Bis dahin gibt es auch werktags noch Rundfahrten per Schiff. Im November gibt es dann noch vier „Grünkohlfahrten“ an den ersten beiden Wochenenden, mit und ohne Shanty-Chor.

Im kommenden Jahr werden die Preise erhöht, berichtet Heiko Buhr, Betreiber des 1998 gegründeten Unternehmens. Nach der Pandemie wurden die Preise leicht erhöht, „in diesem Jahr haben wir sie aber gehalten“, sagt Buhr. Eine Ausnahme bilden die Touren, bei denen die Verpflegung im Fahrpreis enthalten ist: Für beispielsweise „Brunchfahrten“ mussten die Fahrgäste in dieser Saison 75 statt 69 Euro zahlen. Der Grund für die Preiserhöhung sei die Mehrwertsteuererhöhung von sieben auf 19 Prozent zum Jahresbeginn gewesen, betont der 53-Jährige. „Wir zahlen auch mehr an den Caterer.“

Bergedorfer Schifffahrtslinie mit neuen Zielen und neuen Preisen: Wohin Heiko Buhrs Dampfer steuern

„Aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen müssen wir die Preise 2025 generell erhöhen“, sagt Buhr. So würden die Anforderungen an die technische Sicherheit vom Gesetzgeber vom kommenden Jahr an nochmals erhöht. „Das betrifft die Motoren und die Hydraulik unserer beiden Schiffe und kostet uns allein bei der ‚Serrahn Queen‘ mindestens 70.000 Euro.“ Im Wesentlichen gehe es um Umbauten bei den Brennstoffleitungen im Motorbereich.

Die bald endende Saison sei bisher besser als erhofft verlaufen, betont Buhr. „Schließlich leben wir in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Die Menschen haben durch die Inflation weniger Geld in der Tasche. Wir bieten ein Luxusprodukt an, bei dem zuerst gesprt wird.“ Vor Corona sei die Zahl der Fahrgäste deutlich höher gewesen, aber die Zahlen würden stetig ansteigen. „Klar ist bereits, dass wir in diesem Jahr mehr Fahrgäste als im Vorjahr haben.“

Tagesfahrten nach Lüneburg und XL-Touren durch Hamburg waren in diesem Jahr besonders gefragt

Sie kommen vor allem aus dem Bergedorfer Umland, etwa aus Reinbek, Geesthacht und Wentorf, betont Heiko Buhrs Frau Mareijke, die in dem Unternehmen mitarbeitet. „Aber auch viele Bergedorfer sind uns seit Jahren treu“, sagt die 37-Jährige.

Es sei ein „leichtes Plus“ zu verzeichnen. „Die meisten Fahrten waren ausgebucht.“ Besonders gefragt in diesem Jahr seien Tagesfahrten nach Lüneburg gewesen, berichtet der Chef der Bergedorfer Schifffahrtslinie. Bei den Rundfahrten seien die „Hamburg-Fahrten XL“ über Bunthausspitze und um Wilhelmsburg herum besonders gut gebucht worden, „Hamburgs längste Hafenrundfahrt“, wie Buhr betont. E müsse bei den Bilanzen allerdings berücksichtigt werden, dass aufgrund der Pandemie die Zahl der Sitzplätze auf den Schiffen reduziert worden ist, um den Fahrgästen mehr Abstand zueinander ermöglichen können.

Heiko Buhr hofft in seiner Lieblings-Jahreszeit auf einen Indian Summer

Im kommenden Jahr wird es keine Blankenese-Fahrten mehr geben. „Wir mussten einige Touren wetterbedingt umleiten oder absagen, weil es auf der Strecke mehr Wellen und dadurch mehr Geschaukel gab. Das mögen die Gäste nicht.“ Neu in den Fahrplan werden dafür Tagestouren von Bergedorf nach Lauenburg und zurück angeboten. Eine Strecke wird mit dem Schiff zurückgelegt und die jeweils andere mit einem Reisebus. In Lauenburg soll es mindestens 90 Minuten Aufenthalt geben. Auch über die Aller nach Celle und über Weser, Hunte und Ems nach Wilhelmshaven soll es im kommenden Jahr mit der „Serrahn Queen“, dem größeren der beiden Schiffe der Flotte, erstmals gehen – als mehrtägige Flussreise.

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Doch auch die Rundfahrten und Tagestouren nach Lüneburg im Herbst haben ihren Reiz, betont der 53-Jährige: „Vielleicht erleben wir nochmal an einigen Tagen einen Indian Summer.“ Die Natur erstrahlt dann in einem besonderen Licht, das Laub präsentiert sich in vielen verschiedenen Farben. Der Herbst sei seine liebste Jahreszeit, betont Buhr. Auch dass die Zahl der Fahrgäste dann erfahrungsgemäß geringer ist als im Sommer, kann ein Vorteil sein: Die Rundfahrer haben mehr Platz an Bord.

Der neue Fahrplan für das kommende Jahr soll im November im Internet verfügbar sein

Der Fahrplan 2025 wird voraussichtlich im November ins Internet gestellt (barkassenfahrt.de). Gedruckt soll er spätestens zum Jahresbeginn vorliegen.