Hamburg. Seit Ende 2021 warten Jugendliche im Bergedorfer Ortsteil auf ihren Treffpunkt. Wann der Neubau am Bockhorster Weg fertig sein soll.
Gute Nachrichten für die Jugendlichen in Boberg. „Die Baugenehmigung für das Clippo ist da“, verkündete Detlef Trute, Fachamtsleiter Sozialraummanagement in Bergedorf, im Jugendhilfeausschuss am Dienstag. Für den Lohbrügger Ortsteil könnte damit eine lange Wartezeit zu Ende gehen. Ende 2021 war das damals zehn Jahre alte Jugendzentrum (Bockhorster Weg 1) wegen Baumängeln stillgelegt worden. Es folgten Debatten um die Barrierefreiheit, zuletzt dann Ärger um die Baugenehmigung.
Jetzt verkündete Detlef Trute der Politik einen konkreten Zeitplan: „Die Baustelle soll Ende September aufgebaut werden, Anfang Oktober geht es dann los.“ Geht alles glatt, sollen die Schlüssel am 15. Mai 2025 an den Träger In Via übergeben werden. „Die Angaben sind natürlich ohne Gewähr“, schränkte Trute mit Blick auf den bisher eher holprig verlaufenden Weg zum neuen Clippo ein.
Neues Clippo in Boberg soll im Mai 2025 fertig sein
Stefan Baumann vom Träger In Via zeigt sich im Gespräch mit der Bergedorfer Zeitung daher auch zurückhaltend: „Wir richten uns auf diesen Termin ein und hoffen darauf.“ Für die Jugendlichen und seinen Kollegen vor Ort sei es höchste Zeit, dass der neue Standort fertig wird. Nachdem das Clippo in Boberg dichtgemacht wurde, hielt ein Sozialarbeiter im Ortsteil die Stellung, aus den Bundesmitteln „Aufholen nach Corona“ konnte eine halbe Stelle finanziert werden.
Der In Via-Mitarbeiter konnte einige Angebote wie Basketballspielen auf dem Boberger Bolzplatz aufrechterhalten. „Er hat außerdem den Kontakt zu den Jugendlichen gesucht und sie so auch in das Clippo in Lohbrügge gelenkt“, erklärt Stefan Baumann. Gerade in der kalten Jahreszeit machen sich Kinder und Jugendliche aber nur ungern auf den Weg an den Bornbrook.
Personelle Versorgung des Clippo ist derzeit noch dünn
Stefan Baumann erinnert außerdem daran, dass auch in einem fertiggestellten Boberger Clippo nach derzeitigem Stand mit einer halben Stelle gearbeitet werden müsste. „Dann können wir nur an zwei Tagen in der Woche aufmachen“, gibt der Verantwortliche von In Via zu bedenken. Die Bergedorfer Politik unterstützte Anfang März die Bitte von In Via um eine weitere volle Stelle. Die Entscheidung fällt im Hamburger Rathaus. Stefan Baumann bleibt zurzeit nur das Warten.
Die Planungen für den Neubau des Clippos waren von zahlreichen Hindernissen begleitet worden. Im September 2022 sorgte die Tatsache, dass das Jugendzentrum nicht barrierefrei werden würde, für Verstimmung bei Politik und Jugendlichen. Weil der Neubau auf der Grundfläche des alten Hauses entstehen sollte, musste es zweistöckig geplant werden. Ein ebenerdiges Konzept war nicht möglich.
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Anfang des Jahres stellte sich dann heraus, dass das neue Jugendzentrum allerdings etwas versetzt errichtet werden muss. Anscheinend lag das alte Gebäude nicht vollständig auf dem Grundstück der Stadt Hamburg, sondern befand sich teilweise auf einem Nachbargrundstück, das dem Wasserverband Boberg-Heidhorst gehört. Das alte Fundament musste außerdem ohnehin ausgetauscht werden. Für eine Neuplanung war es aus Sicht des Bezirks da allerdings schon zu spät. Am zweigeschossigen Konzept wurde nicht mehr gerüttelt.
1,6 Millionen Euro soll das neue Clippo am Ende kosten. Immer noch günstiger, als wenn das mittlerweile abgerissene alte Bauwerk saniert worden wäre. Die Luftbelastung durch Schimmel war aufgrund von Baumängel problematisch gewesen, der erste Stock musste geschlossen werden. Aber auch im Erdgeschoss, wo sich die Jugendlichen zuletzt noch aufhalten durften, war der Boden völlig durchnässt. Zum Jahresende 2021 folgte daher das Aus für das alte Clippo.