Hamburg. 26-Jähriger ist neuer Vorsitzender des Regionalausschusses. Das politische Gremium beschäftigt sich mit den Themen im Landgebiet.
Als vor einigen Wochen sein Telefon klingelte, hätte er nicht damit gerechnet, welche Frage ihm Bernd Capeletti in dem Gespräch stellen würde. Der langjährige Abgeordnete der Bergedorfer Bezirksversammlung und frühere Vorsitzende des Regionalausschusses fragte den jungen Vierländer, ob er nicht künftig selbst an der Spitze des Gremiums sitzen wolle. „Das hat mich überrascht, aber auch sehr gefreut“, sagt Finn Külper, der am 23. September seinen 26. Geburtstag feiert.
Der junge Mann, der mit seinen Eltern und seiner Großmutter sowie drei Katzen und auch Pferden auf einem ehemaligen Bauernhof am Curslacker Deich wohnt, hat zwar schon einige Jahre Erfahrung in dem Ausschuss, allerdings nicht als Mitglied der Bezirksversammlung, sondern „nur“ als zugewählter Bürger. Dass ihm nun trotzdem von seiner Partei die Führung des Ausschusses übertragen wird, mache ihn auch ein wenig stolz. „Und es zeigt, dass die CDU auch jungen Leuten etwas zutraut und wir etwas bewirken können“, betont Finn Külper.
Ironman im Bezirk Bergedorf: „Mehr Rücksicht auf die Bevölkerung nehmen“
Schon seit seinem 16. Lebensjahr engagiert sich der Curslacker, der aufgrund einer angeborenen Nervenerkrankung im Rollstuhl sitzt, in der CDU. Weil er sich schon immer politisch interessiert habe, erklärt der Vierländer. Es liegt ihm am Herzen, sich selbst einzubringen, gerade auch für seine Heimat, die Vier- und Marschlande. „Denn wenn man sich nicht selbst engagiert, muss man damit leben, was dabei herauskommt, wenn andere es machen“, stellt der 26-Jährige fest.
Also lieber selbst tätig werden: Etwa wie für den Bau der Schöpfwerke an der Stromelbe, „die schon längst hätten gebaut werden müssen“, oder auch für eine Streckenführung des Ironman, die mehr Rücksicht auf die Bevölkerung der Vier- und Marschlande nimmt, erklärt Külper, der nach dem Abitur an der Stadtteilschule Bergedorf ein paar Semester Jura studierte und nun im August mit einer Ausbildung zum Kaufmann für Digitalisierungsmanagement in einem mittelständischen IT-Unternehmen gestartet ist.
Finn Külper wird noch weiter in seine neue Rolle hineinwachsen
Direkt nachdem er zu Beginn des jüngsten Regionalausschusses im September zum neuen Vorsitzenden gewählt worden ist, hat er bereits die erste Ausschusssitzung geleitet. Die Aufregung habe sich in Grenzen gehalten, sagt er. Trotzdem sei es schon im wahrsten Sinne des Wortes ein ganz neuer Blickwinkel, nicht mehr an der Seite neben seinen Parteikollegen, sondern nun mittig an der Front neben den Vertretern der Verwaltung zu sitzen, gibt der junge Mann zu.
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Das Feedback nach der Sitzung sei positiv gewesen, berichtet Finn Külper. Mit Stephan Meyns von der SPD hat auf in jeden Fall einen erfahrenen Vize-Vorsitzenden an der Seite. Von Oktober 2021 bis Mai 2023 hatte der 44 Jahre alte Zollbeamte das Amt schon einmal ausgefüllt, damals noch im Namen der FDP.
Nächste Sitzung am 8. Oktober: Zu Beginn können Bürger Fragen stellen
Der Regionalausschuss tagt das nächste Mal am Dienstag, 8. Oktober, ab 18 Uhr in der Aula der Schule Fünfhausen-Warwisch (Durchdeich 108). Zu Beginn der Sitzung steht stets eine öffentliche Fragestunde, in der Bürgerinnen und Bürger ihre Anliegen direkt an die Vertreter der Lokalpolitik und Verwaltung richten können. Vor allem im Regionalausschuss wird von dieser Möglichkeit häufig Gebrauch gemacht.