Hamburg. Radstrecke durch den Bezirk wurde dieses Jahr scharf kritisiert. Nun sucht die Verwaltung frühzeitig das Gespräch mit dem Veranstalter.
Der Ironman hat in Hamburg seit 2017 einen festen Platz im Sportevent-Kalender. Die Radrennstrecke führt seit sechs Jahren auch durch die Vier- und Marschlande. Doch während sie zunächst vor allem über den Hauptdeich verlief, musste sie nach einem tödlichen Unfall im vergangenen Jahr geändert werden. Ein Triathlet und ein Begleitmotorrad waren auf dem Spadenländer Hauptdeich kollidiert, der Motorradfahrer starb.
Um Begegnungsverkehr auf dem Deich zu vermeiden, reichte die Strecke in diesem Jahr bis nach Bergedorf hinein. Damit waren weite Teile des Landgebiets und auch der Bergedorfer City am ersten Sonntag im Juni für viele Stunden von der Außenwelt abgeschnitten. Auch, weil die Streckenführung erst knapp einen Monat vor dem Wettkampf veröffentlicht worden war, sorgte das Vorgehen der Veranstalter bei Anliegern, Gastronomen und Gewerbetreibenden entlang der Strecke und bei der Lokalpolitik für Kritik.
Triathlon Hamburg: Bergedorf will bei Planung der Ironman-Radstrecke mitreden
Denn auch die Internationale Juniorenregatta auf der Dove-Elbe in Allermöhe mit 3000 Teilnehmern ebenso wie die Feierlichkeiten zum 125. Jubiläum des SCVM waren bei der Planung der Strecke schlichtweg nicht beachtet worden. Vor allem im Regionalausschuss wurde daher hitzig diskutiert. Ernst Heilmann (Die Linke) nannte den Verlauf des Radkurses gar als „einen maximalen Output an Belästigungen“.
Um ein solches Planungschaos künftig zu vermeiden, will die örtliche Politik bei der Planung der Radstrecke künftig mehr miteinbezogen und nicht nur informiert werden. Die Fraktionen von CDU, SPD, Grünen, FDP und Linke brachten dafür noch vor dem Rennen interfraktionell einen Antrag auf den Weg und forderten Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann dazu auf, zeitnah mit dem Veranstalter und dem Bezirksamt Mitte in die Planung des Ironman 2025 einzutreten.
Bergedorfer Verwaltung ist bereits in Gesprächen mit dem Ironman-Veranstalter
Und die Bergedorfer Bezirksamtsleitung hält Wort: Man sei bereits in Gesprächen mit dem Veranstalter, berichtete Baudezernent Lars Rosinski am Dienstagabend im Regionalausschuss. Dabei soll der Streckenverlauf auf Bergedorfer Gebiet besprochen werden, bevor letztlich der Genehmigungsantrag im Bezirk Mitte gestellt wird, erklärte Rosinski. Noch in diesem Jahr, etwa in der Sitzung im Oktober oder November, soll darüber im Regionalausschuss berichtet werden.
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Der Ironman Hamburg ist im kommenden Jahr für Sonntag, 1. Juni, geplant. Etwa 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nehmen jedes Jahr an dem Langdistanz-Triathlon teil, bei dem 3,8 Kilometer in der Alster geschwommen, 180 Kilometer in der Hamburger City und dem Bezirk Bergedorf Rad gefahren und rund um die Alster zum Abschluss ein Marathon gelaufen wird. Für die Teilnahme zahlen die Triathleten im kommenden Jahr 760,93 Euro.
Gewerbetriebende am Hauptdeich kritisieren seit Jahren den Streckenverlauf
Gastronomen wie Arne Meyer oder auch Thomas Soltau von Swinggolf Hamburg, deren Betriebe direkt an der Radrennstrecke liegen, hatten sich in den vergangenen Jahren immer wieder über Streckenführung beschwert, weil Gäste an dem Tag keinen Weg zu ihnen finden und sie daher mit einem nahezu hundertprozentigen Verdienstausfall zu rechnen hätten.