Hamburg. Sommerfest ist der Startschuss für eine Finanzierungskampagne. Der neue Hof soll nicht nur für die Schüler in Bergedorf-West sein.

Martin Niklewski hastet über den Hof der Schule am Friedrich-Frank-Bogen in Bergedorf-West. Gleich beginnt beim Schulfest die letzte Zirkusvorstellung. Der Elternrat macht vor dem Zelt die Kasse. Auf dem Weg zum Zirkuszelt läuft Niklewski an anderen Eltern vorbei. Sie verkaufen Zuckerwatte oder wenden Bratwürste auf dem Grill. Alle gemeinsam, mit vollem Einsatz für ein großes Ziel: ein neuer Schulhof – nicht nur für die ABC-Schützen, sondern für den ganzen Ortsteil.

Bergedorf-West bekommt ein neues Gesicht. Nördlich der S-Bahnstation Nettelnburg ist ein Quartierszentrum geplant, das heutige Einkaufszentrum und der Park-and-ride-Parkplatz werden abgerissen. Die Bergedorfer Politik segnete die Pläne vor einem Jahr ab. Die Neugestaltung des Schulhofs steckt dagegen noch in den Kinderschuhen. Die Einnahmen aus dem Schulfest sollen den Grundstock für die Finanzierung legen.

Bergedorf-West: Schulhof Friedrich-Frank-Bogen soll Treffpunkt werden

Mehr als 3000 Euro kommen an diesem Tag zusammen. Die Schulbehörde hat versprochen, den Betrag zu verdoppeln. Die Kosten für das ehrgeizige Vorhaben schätzt Niklewski dagegen auf 75.000 bis 100.000 Euro. Der Weg ist also noch weit. Doch das Fest zeigt der Schulgemeinschaft: Hier geht was. Jetzt können alle Beteiligten bei potenziellen Förderern Klinken putzen gehen.

Derzeit bereitet der Elternrat zu diesem Zweck die Gründung eines Schulvereins vor. Insgesamt sind derzeit circa 70 Menschen aus der Elternschaft und dem Lehrerkollegium engagiert. Um außerdem Zugang zu Fördertöpfen zu erhalten, wird der Hof jetzt täglich von 16 bis 18 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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Die Spielgeräte auf dem Schulgelände sollen erneuert werden. © Bergedorfer Zeitung | Julian Willuhn

Wegen wiederholten Vandalismus‘ war das Gelände in den vergangenen Jahren außerhalb der Schulzeiten gesperrt worden. Der neue Versuch, die Tore wieder zu öffnen, soll auch ein Zeichen für die angestrebte Bedeutung des Schulhofs sein. „Diese Schule ist das Herz von Bergedorf-West, und der neue Hof soll ein zentraler Treffpunkt für das Quartier werden“, betont Niklewski.

Sobald die angepeilte Summe zusammengekommen ist, sollen die Gartenlage auf dem Schulgelände auf Vordermann gebracht werden. „Wir wollen außerdem die Spielgeräte erneuern. Ein Kinderparlament aus den Schülern unserer Schule soll dafür Vorschläge machen“, sagt Niklewski.

Aldi, Budni und Edeke am Friedrich-Frank-Bogen unterstützen das Projekt

Dem Schulhof ein neues Gesicht zu verpassen, sei schon lange Thema in der Schulgemeinschaft gewesen. Im Sommer entstand dann die Idee eines Sommerfests als Startschuss für die Finanzierungskampagne. Unterstützung gab es von Bergedorfer Einzelhändlern. Edeka und Budni stellten das Pappgeschirr zur Verfügung. Aldi steuerte Würstchen und 1400 Liter Getränke bei.

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Die Mitglieder des Elternrats gingen während des Festes mit der Spendenbox herum, auch die Einnahmen aus dem Verkauf von Würstchen, Zuckerwatte und Co. fließen in den Grundstock für die Finanzierung des neuen Schulhofs. Anfang Oktober trifft sich der Elternrat zur nächsten Vollversammlung. Dann werden neue Ideen gewälzt, um weitere Mittel einzuwerben. Martin Niklewski ist jedenfalls optimistisch: „Ich möchte nicht drei Jahre warten.“

Die Grundschule am Friedrich-Frank-Bogen ist eine Offene Ganztagsschule in Bergedorf-West. Circa 200 Kinder werden dort unterrichtet. Die Bildungsstätte in dem multikulturellen Ortsteil von Bergedorf wird von Schülern aus 20 Nationen besucht. Der Grundstein für die Schule wurde im Jahr 1968 gelegt. Damals entstand das Neubaugebiet Bergedorf-West. 1969 wurde die Schule fertiggestellt.