Hamburg. Vom Bezirk Bergedorf gab es in diesem Jahr weniger Geld. Wie die Veranstalter das Erntedankfest dennoch auf die Beine gestellt haben.
60.000 Menschen bestaunten im vergangenen Jahr das Erntedankfest in Kirchwerder, eines der größten Volksfeste in Norddeutschland. Die Organisatoren arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, das Spektakel in den Vierlanden zu wiederholen. „Wir sind auf einem guten Weg, das gleiche Programm auf die Beine zu stellen, wie 2023“, betont Thomas Oehlmann vom Förderverein Erntedankfest. Etwa 60 Teilnehmer haben sich bereits für den Umzug am Sonntag, 6. Oktober, angemeldet, auch wenn erfahrungsgemäß noch ein paar Nachzügler anklopfen werden.
Gefeiert wird in Kirchwerder allerdings schon einen Tag früher. Am Sonnabend, 5. Oktober, steigt ab 20 Uhr die Schlagernacht auf der Schafswiese am Sülzbrack. Die Veranstaltung findet in diesem Jahr in Kooperation mit NDR Schlager statt. DJ Hendrik Treuse wird bei der Party auflegen. Die Lokalmatadore dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen. „Die JunX sind auch wieder dabei – klare Sache“, freut sich Oehlmann. Das Vierländer Pop- und Schlagerduo kommt frisch von einem Engagement auf dem Kreuzfahrtschiff MS Amera zurück.
Erntedankfest Kirchwerder: Zehntausende Besucher werden erwartet
Die Tickets kosten 18 Euro an der Abendkasse oder 15 Euro am Vorverkauf. Karten sind erhältlich im Vierländer Markt (Neuengammer Hausdeich 215) in Neuengamme oder bei Peter Schütze (Kirchwerder Landweg 190) in Neuengamme sowie unter der Telefonnummer 040/7231533. Der Vorverkauf hat am Montag begonnen. Für die sichere Heimfahrt der Feiernden steht ab 23 Uhr ein kostenpflichtiger Fahrservice zur Verfügung.
Am Sonntag beginnt das Programm mit dem traditionellen Gottesdienst um 10.30 Uhr in der Kirche St. Severini (Kirchenheerweg 12). Dabei werden die neuen Erntemajestäten, die Nachfolgerinnen von Anna Bornhöft, Miriam Spreckels, Ida Garbers und Denise Donath, gesegnet.
Umzug setzt sich gegen 13.30 Uhr in Bewegung
Anschließend folgt die Aufstellung des Umzugs am Norderquerweg. Mit am Start sind lokale Vereine wie die Sportvereine, die Schützengemeinschaften und die Landfrauen. Gegen 13.30 Uhr sollen sich die prächtig geschmückten Wagen an der Kirchwerder Kirche in Bewegung setzen und langsam über den Kirchenheerweg in Richtung Zollenspieker fahren. An der Kirche drängen sich erfahrungsgemäß besonders viele Schaulustige. Kurz vor dem Zollenspieker Hauptdeich biegt der Konvoi nach Westen auf den Kirchwerder Elbdeich ein und endet schließlich auf der Schafswiese.
Dort wird Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) die Besucher des Erntedankfestes nach der Ankunft gegen 15.15 Uhr begrüßen. Die Festwagen und Zugmaschinen parken am Kirchwerder Elbdeich und am Zollenspieker Hauptdeich und können dort bewundert werden. Auf der Schafswiese wird gemeinsam gefeiert. Die neuen Erntemajestäten werden sich auf der Bühne vorstellen, ein Marktplatz mit regionalen Produkten wird aufgebaut.
Bergedorfer Politik kürzte Mittel für Erntedankfest
Für die ehrenamtlichen Organisatoren ist es immer wieder eine Herausforderung, das Programm auf die Beine zu stellen. Im Oktober 2023 hatte die Bergedorfer Politik die finanzielle Unterstützung für das Erntedankfest gekürzt. Statt der beantragten 15.000 Euro schüttete der Bezirk nur 7000 Euro an die Veranstalter aus. Vorstand Michael Bornhöft sprach damals angesichts von Gesamtkosten in Höhe von 60.000 Euro von einer spürbaren Lücke in der Planung.
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„Die Finanzierung der Veranstaltung ist jedes Jahr wieder eine große Herausforderung. Wir sind von Spenden und Sponsoren abhängig und verkaufen auch dieses Jahr wieder unsere Anstecker“, sagt Thomas Oehlmann. Ein wichtiger Eckpfeiler für die Durchführung des von Zehntausenden besuchten Volksfestes ist daher auch in diesem Jahr wieder der Verkauf der beliebten Anstecker für zwei Euro an die Besucher. Die Gäste können das Fest so auf freiwilliger Basis unterstützen. Grundsätzlich ist der Eintritt zum Umzug und zum Festprogramm am Sonntag frei.
Das Festgelände an der Schafswiese über die Haltestellen Sülzbrack (Linien 124 und 120) und Auf dem Sülzbrack (Linien 124 und 224) zu erreichen. In der Vergangenheit hatten die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) zusätzliche Busse angeboten. Dieses Angebot wird es 2024 zunächst nicht geben. „Wir haben die Situation aber im Blick und schicken bei Bedarf los“, betont eine VHH-Sprecherin.