Hamburg. Ob Beringung von Vögeln, Experimente oder Mitmachaktionen: Im Naturschutzgebiet in Reitbrook wird den Besuchern eine Menge geboten.

In der Reit wird bereits seit mehr als 50 Jahren Vogelforschung betrieben. Dafür werden in der Nabu-Station Kleinvögel gefangen, beringt und vermessen – seit 1973 waren das schon mehr als 170.000 Tiere. Um aus nächster Nähe mitzuerleben, wie das funktioniert, sind Besucherinnen und Besucher am Sonntag, 1. September, wieder in die Vogelforschungsstation in dem Naturschutzgebiet eingeladen. Zum 26. Mal organisiert der Naturschutzbund Hamburg (Nabu) dann den Familientag in der Reit.

In der Zeit von 10 bis 16 Uhr gibt es an der Vogelstation am Reitbrooker Westerdeich 68 ein abwechslungsreiches Programm: Kinder können Vogelhäuschen selbst bauen und bemalen, dazu gibt es Naturexperimente, mit Naturmaterialien wird gebastelt. Höhepunkt sind stets die Führungen in das Naturschutzgebiet „Die Reit“ und zu den Fangnetzen, in denen dann mit etwas Glück auch der ein oder andere Vogel zu finden ist. Wie sie beringt werden, kann dann aus nächster Nähe in der Station beobachtet werden.

Nabu lädt zum Familientag in der Vogelstation in der Reit

Auch Kinderschminken sowie Kaffee und Kuchen werden angeboten. Die Anreise wird mit dem Fahrrad empfohlen, da es kaum Parkmöglichkeiten für das Auto gibt. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln geht es mit der Buslinie 222 bis „Reitbrooker Hinterdeich“ oder der Buslinie 321 bis „Allermöher Kirche“, von den Haltestellen beträgt der Fußweg jeweils etwa zwei Kilometer bis zur Vogelstation. Alle Informationen im Internet unter www.nabu-hamburg.de/reit.

Beringerin Anne Ostwald (l.) führt Familien zu den Fangnetzen im Naturschutzgebiet.
Beringerin Anne Ostwald (l.) führt Familien zu den Fangnetzen im Naturschutzgebiet. © BGZ/Diekmann | Lena Diekmann

Der Betrieb der Vogelberingungsstation startete 1973 im Rahmen eines größeren Forschungsprojektes, dem MRI-Programm. Mit drei namensgebenden Stationen auf der Mettnau (Bodensee), in der Reit in Hamburg und der Illmitz (am Neusiedler See in Österreich) wurden in dem Forschungsprojekt langjährige Daten über das Zugverhalten der nordeuropäischen Singvogelpopulationen aufgenommen.

Als einzige der drei Beringungsstationen durchgängig betrieben worden

Das MRI-Programm wurde auf Initiative der Vogelwarte Radolfzell in Verbindung mit der Vogelwarte Helgoland und der Biologischen Station des Burgenlandes in Illmitz (Österreich) ins Leben gerufen. Von Beginn an war die Forschungsstation in der Reit in Trägerschaft des Nabu Hamburg in Zusammenarbeit mit der Hamburger Umweltbehörde.

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Nach Beendigung des MRI-Programms konnte der ehrenamtliche Betrieb der Beringungsstation mit Finanzierung des Nabu und Unterstützung der Umweltbehörde lückenlos fortgesetzt werden. Die Nabu-Forschungsstation „Die Reit“ ist damit die einzige der drei Beringungsstationen, die seit 1973 durchgängig betrieben worden ist.