Hamburg. 40-Jähriger flieht mit VW-Golf vor Polizei. Bei der Hatz durchs Bergedorfer Landgebiet sind fast ein Dutzend Streifenwagen beteiligt.

Ein 40-jähriger VW-Golf-Fahrer hat sich am Donnerstag, 25. Juli, eine rasante Verfolgungsjagd mit der Polizei Bergedorf geliefert. Dabei brachte der Mann sich selbst und auch Beamte in erhebliche Gefahr. Nun werden ihm diverse Delikte vorgeworfen.

Die Irrfahrt startete gegen 21.25 Uhr am Tatenberger Deich, in Höhe des Yachthafens. Der geparkte VW Golf war dort einer Streifenwagenbesatzung aufgefallen. Die Beamten stellten fest, dass die Kennzeichen nicht zu dem VW gehörten, sondern zu einem Mercedes und wollten den Mann ansprechen. Dieser gab aber Gas und raste mit hoher Geschwindigkeit davon.

Polizei Hamburg verfolgt Flüchtenden vom Tatenberger Deich bis nach Kaltehofe

Der VW-Fahrer lenkte das Fahrzeug nun laut Polizeibericht über teils kleine Anliegerwege, auch über Gehwege. Als sich ihm eine zivile Polizeistreife als Sperre in den Weg stellte, raste er wohl so knapp an dem Fahrzeug vorbei, dass sich eine Polizistin mit einem Sprung aus dem Wagen retten musste und dabei leicht verletzte. Der VW Golf rammte eine Mülltonne um und raste weiter.

Über Feldwege ging es weiter bis zum Holzhafenufer. Die Polizei war dem Auto immer noch auf den Fersen; knapp ein Dutzend Streifenwagen waren laut Polizei insgesamt im Einsatz. Der 40-Jährige hechtete nun aus seinem Fahrzeug und sprang in den Holzhafengraben. Polizisten umstellten das Gewässer. Dem Mann fiel jetzt offenbar auf, wie aussichtslos seine Lage war. Unter gutem Zureden ließ er sich bewegen, aus dem Wasser zu steigen. Gegen 21.40 Uhr wurde er dann in Höhe des Kaltehofe Hauptdeichs vorläufig festgenommen.

Kein Führerschein, falsche Kennzeichen: Die Liste der vorgeworfenen Delikte ist lang

Die Liste der Delikte, die ihm vorgeworfen werden, ist lang. Eine Verfolgungsjagd gilt als illegales Autorennen, hinzu kommt das Fahren ohne Führerschein in einem nicht zugelassenen Fahrzeug mit falschen Kennzeichen. Die umgefahrene Mülltonne wird als Unfallflucht zu Papier gebracht. Zudem hatte er möglicherweise Diebesgut und Aufbruchwerkzeug im Wagen, doch das ist noch Gegenstand weiterer Ermittlungen.

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Auch der Beschuldigte selbst stand nach der Verfolgungsjagd wohl unter dem Eindruck des Geschehens. Weil es ihm bei der Festnahme eventuell stressbedingt schlecht ging, wurde er vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Eine Krankheit lag aber wohl nicht vor. Die Polizei setzte den Täter später mangels Haftgründen auf freien Fuß.