Bergedorf. Spitzel-Affäre um schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten bestimmt Landtagswahl 1987. Und Barschel sagt einen unvergessenen Satz.
Das Jahr 1987 hat ein alles überschattendes, großes Thema im Norden: Die Barschel-Affäre. Und wohl jedermann erinnert sich an das Foto des „Stern“-Fotografen Sebastian Knauer von einem bekleideten Mann in einer Badewanne, dessen Tod unzählige Spekulationen auslöste und letztlich nie ganz aufgeklärt werden konnte.
Dabei verfolgten die Bergedorfer das Thema besonders intensiv, war Uwe Barschel doch bei seinen Großeltern in Börnsen aufgewachsen und besuchte die Schule in Geesthacht, bevor der CDU-Politiker später Ministerpräsident von Schleswig-Holstein wurde.
Uwe Barschel tot in der Badewanne: Bergedorfer verfolgen das Thema besonders intensiv
Aber dazu sollen wir erst im Herbst 1987 Genaueres erfahren, denn auch zum Jahresbeginn schon vermag manches Ereignis die Leser der Bergedorfer Zeitung zu interessieren – und dazu gehört nicht nur das von Ewald Tontarra angekündigte neue Service-Kino-Center mit zwei Sälen an der Alten Holstenstraße. Oder das günstige Fissler-Schnellkochtopf-Angebot (79 Mark) des im April für 50 Millionen Mark eröffneten Suba-Centers mit 32 Geschäften, einem Discount-Warenhaus und 700 kostenlosen Parkplätzen.
Auch wird der 1,3-Millionen Mark teure Bau des Bürgerhauses Allermöhe angekündigt, soll die Karstadt-Filiale am Bergedorfer Markt nach einem Brandanschlag neu eröffnet werden. Unterdessen wird in Glinde der Bau eines 12 Millionen Mark teuren Rathausneubaus erwogen.
150 Jahre bz: „Landfahrer“ auf dem Frascatiplatz und das AKW Krümmel beschäftigen die Bergedorfer 1987
Während der Nettelnburger Landweg vierspurig ausgebaut wird, beantragt die GAL eine Entlastung der B5: Zwischen Krusestraße und Kampchaussee möge die Zahl der Fahrspuren von vier auf zwei reduziert werden, zudem sollen zwischen Kampchaussee und Mohnhof zwei der vier Spuren ausschließlich für Busse reserviert werden. In diesem Sinne sei ja schließlich der Bau der Marschenautobahn begründet worden.
Unruhig ist es an der Kampchaussee auch, da die Körber-Werke in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und in Köber AG unbenannt werden. Am 11. März versammeln sich mehrere Hundert Hauni-Mitarbeiter vor dem Werkstor und protestieren, weil bei den Verhandlungen mit der IG Metall noch immer kein Angebot zur Arbeitszeitverkürzung vorgelegt wurde. Auch bei Fette in Schwarzenbek legen rund 1450 Beschäftigte für eine Stunde lang die Arbeit nieder.
150 Jahre bz: Auch AIDS ist 1987 ein großes Thema
Großen Ärger gibt es im Juli, weil „Landfahrer“ den Frascatiplatz vermüllen. Eine Gruppe jugoslawischer Sinti und Roma bereitet dem Bergedorfer Ordnungsamt daher große Sorgen. Als die „Landfahrer“ im August festgenommen werden sollen, bewerfen sie Polizisten mit Steinen. Wenige Tage später wird ein Wohnwagen angezündet, in dem sich sechs Menschen befinden, auf die zudem Molotow-Cocktails geworfen werden. Die Polizei nimmt zwei 18-Jährige fest.
Hartes Durchgreifen fordert CSU-Politiker Peter Gauweiler im Kampf gegen eine Immunschwäche: Ob Patienten ohne ihr Wissen einem Aids-Test unterzogen werden dürfen, löst eine heftige Debatte aus – und einen Mord in einer „Absteige auf der Reeperbahn“: Der Hamburger Festmacher Andreas Salzmann erschießt Ende März eine Prostituierte (27), offenbar aus Angst vor Aids: Er wolle „nicht dahinsiechen“, schrieb der 28-Jährige in einem Abschiedsbrief. Im Herbst 1987 kann sich Bundesgesundheitsministerin Rita Süssmuth (CDU) schließlich mit ihrer Aufklärungskampagne (und gegen Zwangstests) durchsetzen.
Rudolf Heß gestorben: Neo-Nazis wüten auf dem Friedhof
Tödlich wird es bei einem Frankfurter Zirkusbesuch am 13. März: Bei der Tigervorstellung des Zirkus Althoff stirbt der populäre Zoologe Prof. Bernhard Grzimek im Alter von 77 Jahren. Ein weiterer Todesfall verleitet zu Aufmerksamkeit: Am 17. August bringt sich der ehemalige Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß im Kriegsverbrechergefängnis Berlin-Spandau um. Der 93-Jährige erdrosselt sich mit einem Elektrokabel. Um weitere Krawalle von Neo-Nazis am Grab seiner Eltern im fränkischen Wunsiedel zu vermeiden, wird der Mann bereits zwei Tage vor seiner angekündigten Beisetzung beerdigt. Nur wenige Wochen später übrigens veröffentlicht der Münchner Saur-Verlag die handschriftlichen Tagebücher (1924 bis 1941) des einstigen Reichspropagandaministers Joseph Goebbels.
Auch eine moderne Zukunft soll 1987 Beachtung finden: So nimmt im August der erste deutsche Windenergiepark seine Arbeit auf. Er möge am Kaiser-Wilhelm-Koog in Dithmarschen zwei Millionen Kilowatt Strom produzieren und damit mehr als 400 Haushalte versorgen. Schon im März übrigens hatte sich die Bundeskoalition darüber geeinigt, den Umweltschutz im Grundgesetz zu verankern.
DAT-Recorder als technische Weltneuheit
Ebenfalls sehr modern: Ende August wird die Internationale Funkausstellung in Berlin eröffnet: Mit Einführung des DAT-Recorders sei „digital“ das Zauberwort der Zukunft. Neu wird zudem ein „CD-Video“-System vorgestellt, das bis zu 20 Minuten Musik enthält, zusätzlich „bis zu sechs Minuten Bild und Ton je Seite“.
In Bergedorf unterdessen werden Rückblicke bei einem Fest der Superlative bejubelt: Gefeiert werden 825 Jahre Bergedorf, 730 Jahre Lohbrügge, 140 Jahre Bergedorfer Bürgerverein, 120 Jahre Bergedorf bei Hamburg und 60 Jahre Bergedorfer Rathaus. Die Vorbereitungen laufen für das zweite Stadtfest samt Umzug von 25 Gastgruppen zum „Fest der Nationen“, das Ende August vier Tage lang gefeiert werden soll, mit 300.000 Gästen: Auf gleich acht Bühnen tummeln sich Feuerschlucker, Zirkusakrobaten und die Musiker der „Double-Hitparade“, die Lieder etwa von Mick Jagger, Michael Jackson, Madonna und Prince vortragen. Dazu gibt es ein Brillant-Feuerwerk, einen 66-Kilometer-Marsch durchs Landgebiet und einen „Motorrad-Weitsprung“. Das alles unter dem Motto „Eten, Freten, Supen satt“. In unserer Berichterstattung mit Sonderausgabe heißt es: „Die Wirte haben 80.000 Liter Bier gezapft.“
Barrikaden auf der Hafenstraße
Großes Thema in 1987 ist auch weiterhin die Besetzung der acht Saga-Häuser an der Hamburger Hafenstraße, die noch im Dezember 1986 zu einer Demonstration mit 12.000 Teilnehmern geführt hatte. Derzeit sind 27 Wohnungen belebt von „jugendlichen Aussteigern, Obdachlosen, Sozialhilfeempfängern, entlassenen Strafgefangenen und Punkern“, so berichtet die Bergedorfer Zeitung. Auch, so wird vermutet, seien „Sympathisanten der RAF“ unter den Hausbesetzern.
Der Hamburger Millionär Jan Philipp Reemtsma zieht sein Kaufangebot mit der Idee eines Stiftungsmodells zurück: Die Bewohner hätten im Häuserkampf „größere politische Um- und Weitsicht gezeigt“ als der Senat. Der indes verhandelt weiter: Noch im Oktober sucht SPD-Bürgermeister Klaus von Dohnanyi eine „friedliche und gewaltlose Lösung“ und bietet eine Verwaltung durch die Lawaetz-Stftung an, wenn die Mieter die Barrikaden und Erdlöcher räumen und sich vertragsgemäß verhalten. Im November schließlich kommt es zu einem Pachtvertrag, wird Dohnanyi später für seine „diplomatische Toleranz“ gelobt.
Landung auf dem Roten Platz
Weniger tolerant zeigen sich die Russen. Obgleich sich Anfang September, schon am ersten Prozesstag, Mathias Rust als schuldig bekennt. Der 19-jährige Sportpilot aus Wedel hatte eine „Friedensmission“ im Sinn, als er in Moskau auf dem Roten Platz gelandet war – womit sich der „Kreml-Flieger“ nicht gerade beliebt machte in der UdSSR, die ihm schließlich vier Jahre Arbeitslager aufbrummt.
Während die Welt noch erstarrt ist von der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl im April 1986, erscheint in der Bergedorfer Zeitung am 5. September 1987 eine ganze Anzeigenseite der Kernkraftwerk Krümmel GmbH, die anhand von technischen Zeichnungen den „hohen Sicherheitsstandard“ durch Stickstoff-Füllung und Druckentlastung bewirbt – „zur friedlichen Nutzung der Kernenergie im Bundesgebiet“. Am 5. Oktober blockieren etwa 50 Kernkraftgegner die Bahngleise in Höhe des Frascatiplatzes und demonstrieren anschließend im Sachsentor gegen den Transport der Brennelemente durch Bergedorf.
Von einem „historischen Besuch“ ist die Rede, als der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker (75) auf Einladung des gerade für weitere vier Jahre vereidigten Bundeskanzlers Kanzler Helmut Kohl (CDU) im September 1987 zum ersten Mal die Bundesrepublik besucht. Während dieser fünf Tage soll auch die Reaktorensicherheit besprochen werden. Zugleich erlebt der SED-Chef aktuell die Forderung der FDP, dass künftig auch Frauen in der Bundeswehr Dienst an der Waffe leisten können. „Gitarren statt Knarren“ indes wünscht sich Udo Lindenberg und überreicht „Honni“ in Wuppertal eine Gitarre. Der hatte kaum zwei Monate zuvor angekündigt, die Todessstrafe in der DDR abzuschaffen.
150 Jahre bz: Boris Becker „ein Häufchen Elend“
„Vom Siegertyp zum Häufchen Elend“, heißt es am 9. September, nachdem Boris Becker bei den US Open in Flushing Meadow gegen Brad Gilbert verliert – nachdem er schon im März den Daviscup in Barcelona vergeigt hatte. Unterdessen ist die Weltranglistenerste „Miss Vorhand“ von Fieber geschwächt: Die 17-Jährige Steffi Graf unterliegt Martina Navratilova.
Uwe Barschel tot in Badewanne: Zuvor Flugzeugabsturz überlebt
Und dann dreht sich eben alles nur noch um Uwe Barschel. Einer der größten politischen Skandale in der Geschichte der Bundesrepublik nimmt seinen Lauf: Am 31. Mai hat Barschel, amtierender Ministerpräsident Schleswig-Holsteins, gerade noch den Absturz eines zweimotorigen Flugzeugs auf dem Flugplatz Lübeck-Blankensee überlebt und eine zehnwöchige Zwangspause einlegen müssen.
Am 18. August zieht er eine Bilanz seiner Arbeit und verkündet, Schleswig-Holstein sei vom „einstigen Armenhaus“ zu einem „geachteten, gefestigten und beliebten Bundesland“ geworden. So sagt er es auch bei einem Besuch bei Bundeskanzler Helmut Kohl Ende August in Oggersheim, der verspricht, das Land bei der Förderung neuer Forschungseinrichtungen zu unterstützen.
Neue Technologiebetriebe sowie eine gestärkte Landwirtschaft mögen den Arbeitsmarkt ankurbeln: Von „wirtschaftlichem Zukunftsoptimismus“ spricht Regierungschef Barschel mitten im Wahlkampf beim Interview in unserer Redaktion und erläutert am 4. September seine Ziele für die kommenden Jahre. In seinem Wahlkreis Lauenburg-Süd schwärmt der 43-Jährige vom Mittelstand als „Säule unserer Wirtschaft“ und kickt gegen die Opposition: „Wer neue moderne Betriebe ansiedeln will, muss für ein wirtschaftsfreundliches Klima sorgen und darf die Interessen nicht mit rot-grünen Sprüchen verschrecken.“
Ließ Uwe Barschel seinen Kontrahenten bespitzeln?
Drei Tage später tritt Uwe Barschel gemeinsam mit Kanzler Kohl in Schwarzenbek auf, wo die Stadtreinigung schnell sein muss: Am Morgen hatten Unbekannte stinkene Gülle auf den Marktplatz gekippt, wo wenige Stunden später auch Björn Engholm für seine SPD wirbt. Der Schriftsetzer und Diplom-Politologe hatte bereits 1983 gegen Barschel kandidiert. Und zeigt sich nun vor der Landtagswahl am 13. September 1987 selbstsicher. Am 13. März besuchte Engholm die bz-Redaktion und sagte mit Blick auf die CDU: „Wir haben ein anderes Demokratieverständnis, wir haben ein völlig anderes Verständnis von Offenheit, Lebendigkeit und Phantasie, was die Weiterentwicklung unseres Landes betrifft.“
Schon bald indes werden die Methoden des Wahlkampfes offenbar schmutziger: Das Magazin „Spiegel“ berichtet, die CDU wolle Engholm moralisch herabsetzen. Er habe unter anderem Steuern hinterzogen und sei beschattet worden, heißt es in einem Artikel, der auf verleumdende Äußerungen des ehemaligen Barschel-Medienreferenten Reiner Pfeiffer beruht. Barschel soll persönlich den Auftrag erteilt haben, Engholm bespitzeln zu lassen, so der Vorwurf. Der CDU-Politiker jedoch bezeichnet den Spiegel-Bericht „als erstunken und erlogen“, erstattet Strafanzeige und wünscht umgehend einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss.
Uwe Barschel tot in Badewanne: 1964 machte er in Geesthacht Abitur
„Anonyme Anzeigen gegen Engholm völlig haltlos“, titelt die Bergedorfer Zeitung am 8. September und berichtet drei Tage später von dessen Auftritt in Glinde, wo der Oppositionsführer für „sinnvolle Arbeitsmarkt-Projekte“ wirbt.
Noch am Wahl-Wochende bekommt Engholm prominenten Beistand: Helmut Schmidt schaltet in der Bergedorfer Zeitung eine große Anzeige und wirbt für seinen ehemaligen Bildungsminister als „gestandener Sozialdemokrat“, der für Wahrheit und Klarheit stehe: „Auf sein Wort können Sie sich verlassen.“
Uwe Barschel im Porträt: „Pragmatiker mit Herz, der aufgeschlossen ist für alles Neue“
In derselben Ausgabe erscheint ein Wochenend-Magazin, in dem unsere Redaktion „Die Barschels“ und „Die Engholms“ porträtiert. Wobei der Redakteur recht unverhohlen den vierfachen Familienvater Uwe Barschel lobt: „Er ist ein Pragmatiker mit Herz, der aufgeschlossen ist für alles Neue“, steht da über den Mann, der 1964 in Geesthacht sein Abitur ablegt und anschließend Rechtswissenschaften studiert hat. 1973 wird er CDU-Fraktionsvorsitzender in Kiel, im selben Jahr heiratet er seine Frau Freya, eine geborene von Bismarck. Die Politkarriere geht weiter: 1979 Finanzminister, Ende 1979 Innenminister, seit 1982 Ministerpräsident.
Am Wahltag indes (die Beteiligung liegt bei 76,6 Prozent) folgt eine Schlappe: 42,6 Prozent wählen Uwe Barschels CDU, der zuvor noch 49 Prozent der Wählerstimmen gewohnt war. (In seinem Lauenburger Wahlkreis jedoch hat er noch immer treue Fans und erhält 47,1 Prozent der Stimmen.)
Uwe Barschel verliert Landtagswahl deutlich
Die Sozialdemokraten hingegen steigern ihren Stimmenanteil von 43,7 (bei der Landtagswahl 1983) auf jetzt 45,2 Prozent und sind somit nun die stärkste Kraft im Landesparlament. Björn Engholms Auftritt in Glinde hat Früchte getragen, hier bekommt er sogar 49,3 Prozent aller Stimmen, auch in Geesthacht (46,9) und Lauenburg (48,5) hat er die Nase vorn.
Drei Tage nach der Wahl, am 16. September, heißt es auf dem Titelblatt „Barschel geht in die Offensive“ – wobei er ausführlich Stellung nehmen wolle und die Vorwürfe der Bespitzelung als „haltlos“ bezeichnet. Am 18. September gibt Barschel gar sein „Ehrenwort“, spricht von einer „Rufmordgeschichte“ und will Schadensersatz einklagen. Nur eine Woche später, am 25. September, tritt er zurück: „Uwe Barschel gibt auf und fordert Neuwahlen“, titelt die Bergedorfer Zeitung und schildert, dass die FDP inzwischen erklärt habe, ihre Koalitionszusage gelte der CDU, aber nicht der Person Barschels.
Von einer „öffentlichen Vorverurteilung“ spricht Barschel in seiner Rücktrittserklärung, die unsere Zeitung am 26. September in vollem Wortlaut druckt mit dem Zitat „Das Wohl Schleswig-Holsteins gebietet meinen Rücktritt“.
Uwe Barschel reist ohne Leibwächter nach Genf
Am 7. Oktober bestätigt die Lübecker Staatsanwaltschaft einen Anfangsverdacht gegen Barschel. Beim Landtag in Kiel geht ein Antrag zur Aufhebung seiner Immunität ein.
Der Tod kommt an einem Sonntag. Am Montag, 12. Oktober, wird die „Bestürzung über Barschels Tod“ gemeldet, der in einer gefüllten Badewanne eines Genfer Hotels gefunden wird. Seiner Frau, die derzeit Urlaub auf Gran Canaria macht, hat er mitgeteilt, er wolle noch einen Informanten treffen, der Material zu seiner Entlastung haben könne. Diesmal wird er nicht von einem Leibwächter begleitet.
Uwe Barschel von „Stern“-Reportern gefunden
„Stern“-Reporter finden um 12.30 Uhr Uwe Barschel in seinem Zimmer 317 des „Beau Rivage“ am Genfer See. Wie sich im Folgenden herausstellte, soll er an einer Überdosis an Schlaf- und Beruhigungsmitteln gestorben sein. Ob es Mord oder Selbstmord war, lässt sich letztlich nie eindeutig beweisen. Die CDU-Ortsverbände Schwarzenbek, Lauenburg und Geesthacht zählen zu den ersten, die Blumen, Trauerflor und Kondolenzlisten auslegen.
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Die Bergedorfer Zeitung würdigt auf einer Doppelseite die Arbeit des CDU-Politikers und erinnert mit Fotos an den Flugzeugabsturz Ende Mai, als Barschel noch im Krankenbett von seinem Freund Justus Frantz mit einem Konzert des Schleswig Holstein Musik Festivals überrascht worden war. Nicht nur hier hatte sich der Mann engagiert, Uwe Barschel war auch Vorstandsmitglied der Kieler Hermann-Ehlers-Stiftung zur Förderung der politischen Bildung, Landesvorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und Präsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg.