Hamburg. Die Bauarbeiten für die Stadtteilschule Leuschnerstraße starten in knapp einem Jahr. Einiges wurde an den bisherigen Plänen geändert.
Es wird das mit Abstand größte und vor allem teuerste Schulbauprojekt Bergedorfs in den kommenden Jahren: Für mittlerweile 50 Millionen Euro plant die Bildungsbehörde die neue Stadtteilschule Leuschnerstraße. 880 Schülerinnen und Schüler sollen hier ab Spätsommer 2027 unterrichtet werden. Damit das klappt, ist der Baustart auf dem heutigen Schulhof der Grundschule Leuschnerstraße für das Frühjahr 2025 vorgesehen.
Letzte Änderungen in den Plänen stellte Architekt Philipp Auer vom Münchner Büro Auer Weber Assoziierte jetzt im Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksversammlung vor: „Ich bin sehr stolz, dieses anspruchsvolle Projekt umsetzen zu dürfen“, sagte er mit Blick auf den dreiteiligen Baukörper plus Dreifeld-Sporthalle, die ganz in Nordwesten des Areals neben den Gärten der Häuser an der Christinenstraße entsteht. Markenzeichen des Großprojekts auf dem leicht in Richtung Lohbrügger Markt abfallenden Schulgelände sind die passend dazu abgestuften Gebäude und die zu den Innenhöfen teils offenen „Grünen Klassenzimmer“.
Stadtteilschule Leuschnerstraße: Baustart im Frühjahr 2025 geplant
Hier musste der Architekt allerdings einige grundlegende Änderungen verkünden. So muss aus Gründen des Brandschutzes und der Fluchtwege auf die äußere Begrünung der Fassade und hierher offene Räume weitgehend verzichtet werden. Grün schimmernde Profilglaselemente sollen ihre Wirkung nun in sonst weitgehend vom Hamburger Backsteinrot bestimmten Fassade ersetzen. Zudem werden alle Dächer dieser dann sechsten Stadtteilschule im Bezirk als Gründächer vorgesehen, die Sporthalle zudem mit Photovoltaik bestückt.
Große Veränderungen wird es auch für die im Osten angrenzende Bergedorfer Volkshochschule geben. Über den heute hinter dem Haus der VHS liegenden Parkplatz wird einer der beiden Zugänge zur neuen Stadtteilschule geführt. Gleichzeitig soll hier ein Wirtschaftshof entstehen für die Anlieferung der Schulmensa. Auch Teile der erforderlichen Pkw-Stellflächen für die Lehrer sind hier vorgesehen.
Neubau für 680 Mittelstufenschüler und bis zu 200 angehende Abiturienten
Der Haupteingang des neuen Schulkomplexes ist dagegen auf halbem Weg zwischen der VHS und dem Gebäude der bestehenden Grundschule von der Leuschnerstraße aus vorgesehen. Er wird durch den heutigen Knick geführt und erreicht nach rund 50 Metern den Zugang zur Aula, von der aus Verwaltung, Klassenräume und auch die Mensa zu erreichen sind.
Der Schulneubau ist für 680 Schüler in den Klassen fünf bis zehn sowie weiteren 200 in der Oberstufe vorgesehen, die an der Stadtteilschule zum Abitur nach 13 Schuljahren führt. Während die drei Unterrichtsgebäude mit ihren drei bis fünf Stockwerken einen zusammenhängenden Komplex bilden, ist die Sporthalle baulich etwas abgesetzt. Sie wird nach Schulschluss für Vereinssport zur Verfügung stehen.
Der Neubau ist so geplant, dass zwar Freiflächen mit der benachbarten Grundschule Leuschnerstraße zusammen genutzt werden können. Aber grundsätzlich sind beide Schulen voneinander getrennt. Das derzeit noch im Westflügel der Grundschule untergebrachte Regionale Bildungs- und Beratungszentrum (ReBBZ), das sich bezirksweit um Problemschüler kümmert, soll schon dieses Jahr in seinen Neubau zwischen Korachstraße und Reinbeker Redder umziehen, sodass die Grundschule in ihrem Komplex noch erhebliche Erweiterungsmöglichkeiten bekommt.
Stadtteilschule Leuschnerstraße: Bestehende Sporthallen bleiben erhalten
Erhalten bleiben zudem beide bestehenden Sporthallen und auch der angestammte Schulhof der Grundschüler. „Alle Pläne sind auch mit dem Denkmalschutzamt abgestimmt“, unterstrich Architekt Philipp Auer im Ausschuss, schließlich befinde man sich hier auf Lohbrügges traditionellem Schulstandort, wo vor allem die alte Turnhalle von seiner über 180-jährigen Bildungstradition erzähle.
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Dafür und besonders auch für die Planung der Neubauten gab es breites Lob aus der Politik: „Ein sehr durchdachtes Konzept, das eindrucksvoll zeigt, wie Schülerinnen und Schüler hier künftig lernen können“, fasste Stadtentwicklungsausschuss-Vorsitzender Heinz Jarchow (SPD) zusammen.