Lohbrügge. Münchner Architekten gewinnen Wettbewerb zur Gestaltung eines Campus neben der Grundschule in Lohbrügge. Das sind die Pläne.
Sie wird die sechste Stadtteilschule im Bezirk sein, fast 900 Schüler aufnehmen und wohl mehr als 40 Millionen Euro kosten. Nun nehmen die Pläne für einen neuen Campus neben der denkmalgeschützten Grundschule Leuschnerstraße Gestalt an: Den im Mai gestarteten „hochbaulichen Realisierungswettbewerb“ hat das Münchner Architektenbüro Auer Weber Assoziierte GmbH gewonnen. Dessen Pläne für Lohbrügges neue Schule wurden jetzt dem Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt.
Den Münchnern ist nach Auffassung der Jury um Oberbaudirektor Franz-Josef Höing am besten gelungen, die zahlreichen Anforderungen zu vereinen, die der Bezirk und Schulbau Hamburg den elf teilnehmenden Büros gestellt hatten. Denn die Stadtteilschule soll zwar einerseits eigenständig sein und eine „selbstbewusste Architektursprache“ haben, sich aber dennoch mit der Grundschule und einer ebenfalls denkmalgeschützten Turnhalle auf dem Gelände zu einem harmonischen Campus verbinden. „Ein bisschen die Quadratur des Kreises“, resümierte Uwe Drost vom verfahrensbetreuenden Büro D&K consult. Weitere Herausforderungen der Planungen waren die vielen Schüler, die untergebracht werden müssen, zudem die sinnvolle Integration einer neuen Dreifeldsporthalle – und auch ausreichend Fahrradstellplätze, Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit und vieles mehr.
Stadtteilschule Leuschnerstraße: „Einladend“, urteilt die Jury über die Planung
Die Gewinner aus München platzieren die neue Stadtteilschule nun so, dass der Haupteingang direkt an der Leuschnerstraße liegt. „Einladend“, wie die Jury meint. Sie begrüßte auch, dass der Eingang gegenüber der historischen Turnhalle liegt und dass dort ein Baumhain zur Straße geplant ist, hinter dem etwas versteckt Parkplätze für Autos und Fahrräder entstehen können. Das Schulgebäude selbst ist ein Ensemble aus vier zum Teil miteinander verbundenen Baukörpern, das höchste ist fünf Geschosse hoch. Als Material wird, als Bezug zur historischen Grundschule, roter Klinker verwendet. Diese „Anmutung der Fassade“ werde positiv beurteilt, heißt es, wenngleich an dieser und anderer Stelle der Planungen noch Nachbesserungen im Detail gewünscht sind.
Auch die Pläne für das Innenleben der Schule kamen gut an. Denn die Gebäude sind geschickt miteinander verbunden, zudem hell und nach „Clustern“ geordnet. Insgesamt ein „gelungener Entwurf“, meinte nicht nur die Jury, sondern auch der Stadtentwicklungsausschuss mitsamt der zugeladenen Ausschüsse.
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„Das ist ein genauso schönes Projekt wie die Stadtteilschule in Kirchwerder“, meinte Jörg Froh (CDU). TSG-Chef Boris Schmidt freut sich insbesondere auf den Neubau der Dreifeldhalle, die auch von Externen genutzt werden darf – denn solche Neubauten sind in Hamburg inzwischen rar. Er mahnte dabei allerdings eine inklusive Bauweise an. Nicht nur im Sinne der Barrierefreiheit, sondern auch mit Rücksicht beispielsweise auf Sehbehinderungen.
Der Baustart für die neue Schule soll bereits 2024 sein. Für die Gestaltung der Außenbereiche soll es jetzt ein eigenes Wettbewerbsverfahren geben. Denn auch der Pausenhof soll eine „Wechselwirkung“ zwischen den vielen alten und neuen Gebäuden entfalten. Zudem soll es kleinere Außenbereiche geben, Spielecken und ausreichend Fahrradstellplätze. Der Zeitplan ist insgesamt ambitioniert: Bereits 2027 soll die neue Stadtteilschule fertig sein.