Bergedorf. Roman Knižka gestaltet einen literarischen Kammermusikabend im Körberhaus Bergedorf. Was es zu sehen und zu hören gibt.
Die Weimarer Republik erlebte 1923 das schwerste Jahr seit ihrer Gründung. Die Kriegsfolgen, die Hyperinflation sowie zahlreiche Umsturzversuche erschütterten die noch junge Republik in ihren Grundfesten – bürgerkriegsähnliche Zustände drohten. Kulturell hingegen erblühte das Land: Der deutsche Film florierte, ebenso der Schlager und die Operette. Bertolt Brecht sorgte für Theaterskandale, und in Weimar gab es die erste Bauhaus-Ausstellung.
Nun können interessierte Bergedorfer tiefer in die Kultur dieser Zeit eintauchen: Der 53-jährige Fernsehschauspieler Roman Knižka und die Theaterpädagoginnen Lisa Hörmann und Tamira Kalmbach laden für Sonnabend, 23. September, zu einem kostenlosen Workshop ins Körberhaus Bergedorf (Holzhude 1) ein. Titel: „In diesem Land“, Deutschland 1923, ein Krisenjahr.
Körberhaus Bergedorf: Kammermusikabend mit Roman Knižka
Gemeinsam mit den Teilnehmern des Workshops und Musikern des Bläserquintetts Opus 45 wird von etwa 13 bis 16.15 Uhr ein Konzertbeitrag entwickelt. Dieses Konzert wird sich um 17 Uhr anschließen – und kann auch unabhängig vom Workshop besucht werden. Der Beitrag ist nur ein Bestandteil eines 90-minütigen Abends mit Roman Knižka. Der Schauspieler war schon öfter zu geschichtlichen Lesungen in Bergedorf zu Gast, meist in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.
Der literarische Kammermusikabend soll im Körberhaus in die politisch dramatische und kulturell faszinierende Welt des Jahres 1923 entführen. Anhand von Presseberichten und politischen Reden – rezitiert von Knižka – erleben die Zuhörer die Geschichte und tauchen ein in die schillernde Atmosphäre der 1920er Jahre mit Werken von Schriftstellern wie Kurt Tucholsky, Bertolt Brecht oder Rainer Maria Rilke.
Workshop und Konzert sind kostenlos, doch Anmeldungen sind notwendig
Auf musikalischer Ebene weitererzählt wird die Reise in die Vergangenheit durch zeitgenössische Werke für Bläserquintett unter anderem von Carl Nielsen, Paul Hindemith, Jacques Ibert, Erwin Schulhoff und Hanns Eisler. Auch mit dem ein oder anderen zeitgenössischen Schlager ist zu rechnen.
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Der Abend wird von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert. Der Workshop und das Konzert sind kostenlos, doch Anmeldungen sind notwendig. Sie sind online möglich in dem Veranstaltungskalender auf www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de.