Wentorf. Ein Nachfolger für den langjährigen Coach ist bereits gefunden. Zweifacher Vater will mehr Zeit für die Familie. Der Verein „weint“.

Es ist ein Paukenschlag: Slavec Rogowski hört als Cheftrainer beim Fußball-Bezirksligisten SC Wentorf auf. 13 Jahre lang war der 39-Jährige in verschiedenen Positionen beim SCW tätig. Mit Andreas Ferentinos hat der Verein bereits einen Nachfolger gefunden. Der 53-Jährige war zuletzt in der Saison 2017/18 Trainer beim SV Nettelnburg/Allermöhe.

Der Entschluss, „seinen“ SC Wentorf zu verlassen, ist in den vergangenen Monaten gereift. Der zweifache Familienvater hatte nach eigener Aussage Zeit, um über sich nachzudenken.

Slavec Rogowski hört als Cheftrainer bei Wentorfs Fußballern auf

Letztlich führt er drei Gründe an, die ihn dazu bewegt haben, Schluss zu machen: „Erstens: Ich möchte, die Zeit, die ich mit meiner Familie in den vergangenen Monaten verbracht habe, nicht mehr missen. Zweitens: Ich habe mich aufgerieben. Drittens: Nach den vielen Jahren kann ich mich bei der Traineransprache in der Kabine selbst nicht mehr hören.“

Zeitweilig trainierte er die 1. Herren, 2. Herren und C-Jugend gleichzeitig. Zudem war er Schiedsrichter-Obmann und Jugendleiter des SC Wentorf. Wegen seines großen ehrenamtlichen Engagements gehörte Rogowski 2019 zu den Kandidaten für den Bergedorfer Bürgerpreis.

Manager Stegen: „Slavec hat sich für den SC Wentorf aufgeopfert“

Es ist verständlich, dass SCW-Manager Dirk Stegen sehr pathetische Worte für den Abschied des langjährigen Trainers fand: „Der Verein weint. Slavec hat sich für den SC Wentorf aufgeopfert.“

Es ist ein schleichender Abgang. Rogowski hat angeboten, in der kommenden Saison als Co-Trainer zur Verfügung zu stehen, um sich dann langsam zu verabschieden. „Ich kann mir das gut vorstellen“, sagte Ferentinos über das Angebot.

Beim Saisonabbruch grüßte der SCW von Tabellenplatz eins

Die Wentorfer haben es sich in der Ära Rogowski auf die Fahnen geschrieben, weder Gehälter noch Ablösesummen zu zahlen. Das ist in der Bezirksliga nicht selbstverständlich. Auch ohne Geld formte Rogowski in den vergangenen Jahren ein Spitzenteam. Als die Saison 2020/21 abgebrochen wurde, grüßten die Wentorfer von der Tabellenspitze.

Mit Ferentinos kommt nun ein erfahrener Coach, der die Mannschaft bereits kennt, da er in Wentorf hospitierte. „Das passt wie Arsch auf Eimer“, sagt Rogowski. Und auch Manager Stegen ist von Ferentinos überzeugt: „Mit ihm haben wir einen tollen Nachfolger gefunden.“

Zeit für die Familie, alte Hobby und den neuen Hund

Rogowski hat nun viel Zeit für seine Familie, hat zudem alte Hobbys wie Boxen und Angeln wiederentdeckt. Zudem hat sich die Familie einen Hund zugelegt, mit dem der er nun jeden Morgen durch die Wentorfer Lohe läuft. Und da Slavec Rogowski keine halben Sachen macht, ist es auch kein kleiner Hund, sondern eine Dogge.