Hamburg. Fabian Domeyer aus Bergedorf entwirft T-Shirts mit lustigen Würmern darauf. Um sein Projekt umzusetzen, braucht er aber Unterstützer.

Eine clevere Idee zu haben ist die eine Sache, die finanziellen Mittel dafür aufzubringen, um sie in die Tat umzusetzen, eine andere. Fabian Domeyer hat eine kreative Lösung gefunden, um seine Vision zu verwirklichen. Er setzt auf das Modell des Crowdfunding. Dabei sucht er nach finanzieller Unterstützung und ruft im Internet zu Spenden auf. „Jeder Euro zählt“, sagt der Kreative.

Der Traum des 32-Jährigen: eine eigene T-Shirt-Kollektion für Kinder im Alter von zwei bis zehn Jahren. Der Mediendesigner kommt ursprünglich aus Göttingen, hat seinen Bachelor of Arts in Salzgitter gemacht und ist nach einem Praxissemester in Hamburg geblieben, weil es ihm im Norden so gut gefallen hat. Sein Start-up betreibt er neben seinem Hauptjob.

Design aus Hamburg: Neues Label für Kinderkleidung setzt auf den „Whatwurm“

Auch der Schauspieler Christoph Maria Herbst setzte 2012 auf Crowdfunding. Für den Kinofilm zur gleichnamigen TV-Serie „Stromberg“ sammelte er Geld bei seinen Fans. Und innerhalb von nur einer Woche kamen für die Umsetzung des Films rund eine Million Euro zusammen. Für die 3000 Kleinanleger lohnte sich die Investion. Sie waren an dem Gewinn beteiligt, den der Film einspielte.

Fabian Domeyer hatte vergangenes Jahr im Herbst die Idee mit dem Label, schnappte sich seinen Laptop und begann, kleine, niedlichen Wattwürmer am PC zu gestalten. Entstanden sind dabei ganz unterschiedliche Charaktere wie zum Beispiel ein Wattwurm mit einer Rakete auf dem Rücken namens „Rockz“, der Fußballstar „Shooty“ oder der skatende Wattwurm „Skizzer.“ „Whatwürmer“, der Name des Labels, berichtet Domeyer, setze aus dem „H“ für Hamburg und dem Wort „What“ – also „Was“ – zusammen. Denn die Würmer stellen sich täglich die Frage: „What will ich werden, wenn ich mal groß bin?“

Würmer haben alle unterschiedliche Charaktere

Der Designer möchte die Würmer mit unterschiedlichen Charakteren darzustellen, die natürlich auch ihre ganz eigenen Stärken und Schwächen haben. In seinem Label gibt es den Hauptwurm „Whati.“ Die Kleinen begleiten ihn auf seiner Entdeckungstour durch die verschiedenen Charaktere. Alle seine Motive sollen sich an beide Geschlechter richten, denn heutzutage können beide alles werden.

Der erste große Fan seiner Kollektion war sein eigener zweijähriger Sohn. „Als er den ersten Whatwurm auf einem der T-Shirts gesehen hat, wollte er sofort auch so einen haben. Also haben wir ihm einen auf die Jacke gedruckt“, erzählt der Familienvater stolz. Begeistert sind aber auch seine Frau, Freunde und Familie. „Als ich die ersten Skizzen für die Würmer fertiggestellt hatte, habe ich mir die Meinung anderer eingeholt“, erzählt er. Die Menschen in seinem Umfeld sind auch seine schärfsten Kritiker. Aber eben diese konstruktive Kritik brauche er, um seine Idee stetig weiterzuentwickeln.

Fabian Domeyer bietet viele verschiedene Designs an

Das Besondere an Fabian Domeyers Kindermode ist die enorme Anzahl der möglichen Kombinationen, denn es besteht die Auswahl aus acht verschiedenen T-Shirt-Farben, sieben Farben der Whatwürmer und zusätzlich acht Farben bei der Namensgestaltung des Wurmes. So gibt es pro Motiv jeweils mehr als 400 Farbkombinationen. „Ich möchte, dass jedes Kind die Möglichkeit hat, sein individuelles Produkt zu erstellen“, sagt er.

Die T-Shirt sollen in Eigenregie entstehen und handgemacht sein. Die T-Shirt-Rohlinge werden mit den Druckfolien mit einer sogenannten Hitzetransferpresse, die zwischen 140 und 150 Grad warm wird, produziert werden. Domeyer achtet auch auf einen nachhaltigen Versand und plant zum Beispiel, über DHL GoGreen verschicken.

Damit das Projekt von Fabian Domeyer also so richtig losgehen kann, braucht er finanzielle Unterstützung. Er startet ab dem 17. Mai eine große Crowdfunding-Aktion im Internet. Jeder, der ihn unterstützen will, kann sich auf der Seite www.startnext.com/whatwurm ein kostenloses Profil erstellen und etwas spenden. Als Gegenleistung gibt es natürlich T-Shirts oder Zubehör wie Poster oder Ausmalbilder im Wurm-Design.

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Für den Mediendesigner ist das Prinzip nicht neu: „Ich kenne es und habe schon selbst mal andere Projekt mit Geld unterstützt.“ Mit den Spenden möchte er sein Label ausbauen und weiter bekannt machen. „Ich habe die Idee, mit den T-Shirts mal auf Kreativmärkte zu gehen und diese vor Ort zu bedrucken“, erzählt er.

Der 32-Jährige rät jedem, der ähnlich wie er einen Traum verfolgt, ihn in die Tat umzusetzen. „Meiner Meinung nach ist jeder Mensch kreativ“, sagt er. Als Tipp gibt er allen mit, die Idee einmal auszuformulieren, sie auf Papier zu bringen und sie dann der Familie und Freunden zu präsentieren und sich ein Feedback einzuholen.