Hamburg. Nach langem Warten startet die Sanierung des denkmalgeschützten Parks zwischen Rathaus und August-Bebel-Straße. Das sind die Pläne.
Die beiden Sphinx-Figuren, die über das obere Ende des Bergedorfer Rathausparks wachen, sind derzeit in Folien eingepackt, festgezurrt mit Klebeband. Ein bisschen gruselig sieht es aus, fast wie aus einem Krimi. Was etwas surreal erscheint, hat jedoch einen guten Grund: Denn die eingewickelten Statuen sind ein Vorbote der umfangreichen Bauarbeiten, die hier demnächst beginnen werden.
Für insgesamt 1,2 Millionen Euro wird der denkmalgeschützte Park hinter dem Bergedorfer Rathaus, ehemals die Messtorffsche Villa, saniert. Schon seit Jahren wird das Projekt diskutiert, verworfen, neu geplant, verschoben. Nun ist es so weit: Erste Arbeiten an den Mauern überall auf dem zwei Hektar großen Gelände haben bereits begonnen – und circa im Juli oder August geht es richtig los, verrät Wolfgang Charles, Leiter Management des öffentlichen Raums in Bergedorf. „Die Arbeiten werden sicher bis in den Herbst gehen“, sagt er.
Denkmalgeschützter Park wird schöner – aber ganz behutsam
Der Park, der durch den Schulenbrooksweg in einen oberen und einen unteren Bereich geteilt wird, gilt schon lange als sanierungsbedürftig: Mauern bröckeln, Bänke sind verschmiert, die Wege holprig. Nun kommt „ein Feinschliff drüber“, wie Wolfgang Charles sagt. Das bedeutet zum Beispiel: Die Sphinxe werden saniert, an den zahlreichen Mauern auf dem Gelände werden Steine ersetzt und Fugen erneuert, die Wege werden vom Asphalt befreit und erhalten eine neue Deckschicht. Auch eine der Brücken wird saniert: Sie ist bereits abgesperrt und fast ganz abgetragen. Zudem gibt es teilweise neues Grün und neue Parkbänke, „ein ganz anderes Modell“, so Charles. Die graffitibeschmierten 70er-Jahre-Bänke haben ausgedient.
Eine der wesentlichsten Neuerungen betrifft aber den Übergang vom oberen zum unteren Teil des Rathausparks. Hier, wo der kopfsteingepflasterte Schulenbrooksweg eine Barriere darstellt, sei die Situation derzeit „etwas unglücklich“, so Charles. Auf das „Gras, Straße, Gras“ soll nun eine Umgestaltung folgen, die den Bereich deutlicher als einen Fußgänger-Übergang von einem Parkteil in den anderen kennzeichnet. „Das wird man auch auf der Fahrbahn sehen“, so Charles.
Wer jedoch glaubt, dass sich das Aussehen des Rathausparks wesentlich verändert, der wird wohl enttäuscht. „Das ginge schon aus Denkmalschutzgründen nicht“, erklärt Wolfgang Charles. Ein denkmalpflegerisches Gutachten ist die Grundlage der jetzigen Planung – und die sieht vor, den Status quo im Wesentlichen zu erhalten. Einiges muss ohnehin bei der Sanierung ausgeklammert werden. Für die größere Brücke ist beispielsweise der Landesbetrieb Straßen, Brücken, Gewässer zuständig, für den hier verlaufenden Abschnitt des Gewässers Schulenbrooksbek hingegen die Wasserwirtschaft. Anderes wird noch vertagt, etwa die graffitibeschmierte Mauer am Schulenbrooksweg. Sie soll erst später in Angriff genommen werden.
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Dennoch soll der sanierte Rathauspark insgesamt ein deutlich frischeres Gesicht bekommen. Das wird rund 1,2 Millionen Euro kosten, die zur Hälfte aus dem Rise-Förderprogramm kommen. Die andere Hälfte zahlt die Umweltbehörde. Weil die Arbeiten auch im Zusammenhang mit der Sanierung des derzeit eingerüsteten, benachbarten Standesamtes stehen, ist noch unklar, wann alles fertig sein wird. Mit Glück im Herbst, sagt Amtsleiter Wolfgang Charles. „Vielleicht können wir aber auch nur einen Teil fertigstellen, müssen über den Winter unterbrechen – und fangen dann im März wieder an.“