Hamburg. Seit Monaten ist hier neben dem Wehr und rechts der Fischtreppe eine Baustelle zu sehen. Doch was ist hier am Hafen geplant?
Seit rund um den Serrahn kräftig investiert wurde, ist Bergedorfs Hafen schick wie lange nicht: 2020 wurden die Kupferhofterrassen an der CCB-Seite eingeweiht, 2022 folgte die neu gestaltete Serrahnstraße gegenüber. Auch der alte Kran am dortigen Ufer wurde saniert und der in die Jahre gekommene Bojenmann ausgetauscht.
Umso mehr fällt nun am Serrahn eine Baulücke ins Auge: Rechts der Fischtreppe wurde schon vor mehreren Monaten der hintere, zweigeschossige Anbau des dortigen Wohn- und Geschäftshauses abgerissen. Seitdem flattern dort die Bauplanen im Wind und nichts scheint zu geschehen. Was ist dort im Erdgeschoss geplant, angrenzend ans Café In Aller Munde? Wäre vielleicht sogar Platz für eine weitere Gastronomie, hier am Wasser?
Baulücke am Serrahn in Bergedorf: Was soll dort gebaut werden?
Allen Spekulationen erteilt der Eigentümer des Gebäudes, die Firma Glunz Immobilien, eine Absage. Es sei schlicht „noch nicht klar“, was dort entstehen solle, sagt Prokurist Max Hartenstein: „Wir ermitteln, was möglich ist.“ Einfach ist die Lage nicht, hier direkt neben dem Wehr und an der Fischtreppe. Zudem steht das Haus unter Denkmalschutz. Jeder Schritt müsse mit dem Denkmalschutzamt und den zuständigen Baubehörden abgesprochen werden, stellt Hartenstein fest, der darauf hofft, im Mai etwas Konkreteres sagen zu können.
Sicher ist, bei den Wohnungen bleibt alles beim Alten. Es geht ums Erdgeschoss und die Hoffläche. Tendenziell sei in den Räumen, in denen einst Commerzbank, „Vitrine“ und Sigikid Mieter waren, eher eine neue Ladennutzung wahrscheinlich, lässt sich der Prokurist entlocken. Doch entschieden ist nichts. Das bestätigt das Bezirksamt, das für die Alte Holstenstraße 70 „eine gültige Genehmigung zur Wiederherstellung der Hoffassade und Hoffläche und Komplettierung des Anbaus“ vorliegen habe, so Sprecher Lennart Hellmessen auf Anfrage. Es sei aber „noch keine Bauanzeige eingereicht“ worden.
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Demnächst wird sich dennoch etwas tun. Das Gebäude werde schon bald eingerüstet, so Prokurist Max Hartenstein. „Die Fassaden werden gestrichen“, auf beiden Seiten. Vor allem an der Wasserseite weist die Front durch den Abriss des Anbaus unschöne Makel und auch kleinere Beschädigungen auf.
Das Haus entstand um 1900 herum und ist im Ensemble mit den anderen Gebäuden ein Zeugnis dafür, „dass sich die Stadt Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts in Richtung Nordwesten zum Standort des neuen Bahnhofs hin erweiterte“, wie es im Band „Bergedorf Lohbrügge“ (Christians Verlag 1997) heißt. Es ist deshalb nicht das einzige Gebäude in der Alten Holstenstraße, das unter Denkmalschutz steht – im Gegenteil: In Hamburgs Denkmalliste findet sich, mit wenigen Ausnahmen, fast der gesamte Straßenzug wieder, von Hausnummer 29 bis Nummer 82.