Bergedorf. Stimmungsvolles Einweihungsfest für die sanierte Serrahnstraße. Zwei Millionen Euro wurden investiert. Jetzt stehen neue Projekte an.
Doppelt hält besser – nach diesem Motto ist die aufgehübschte Serrahnstraße am Sonnabend zum zweiten Mal eingeweiht worden. Nach der offiziellen Eröffnung im Juni mit Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) folgte nun ein stimmungsvolles Einweihungsfest für die Bürger. Denn die Bergedorfer haben schneller als von manchem erwartet die neue Flanier- und Ausgehmeile für sich entdeckt und sorgen für viel Leben entlang des alten Hafens. Die Arbeitsgemeinschaft Tourismus in Bergedorf, der Verein Bergedorfer Hafen, Projektentwickler steg sowie das BID Sachsentor hatten das Fest organisiert.
Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann würdigte die Neugestaltung der 120 Jahre alten Kaistraße als zweiten Baustein der Wiederentdeckung des Bergedorfer Hafens nach dem Bau der Kupferhofterrassen vis-à-vis beim Eingang des CCB. „Der Serrahn ist unser neues Aushängeschild und sorgt dafür, dass Bergedorfs gesamte Innenstadt gestärkt wird“, sagte sie. Vom Bahnhof könne man „dreimal umfallen“ und sei schon am Serrahn.
Serrahnstraße: Alte Baumwurzeln hatten die Kaimauer angegriffen
Knapp zwei Millionen Euro kostete das Projekt. „Stück für Stück“ solle die Bergedorfer City weiter attraktiver gestaltet werden. Die Spitzenbeamtin ging auch auf die heftige Kritik an der Baumfällaktion ein. „Die Wurzeln der alten Platanen hatten die Kaimauer zerstört.“ Als Ersatz wurden kleinere Bäume mit deutlichem Abstand zur Wasserkante gepflanzt.
Reinhard Feldtmann ist mit seiner Frau Sabine zum Serrahnfest gekommen. Der gebürtige Bergedorfer sieht den Abriss von manchen alten Gebäuden am Hafen kritisch. „Schön“ findet er dagegen die Neugestaltung. Ein Extra-Lob hat er für die Arbeit des Kulturforums SerrahnEins in den früheren Räumlichkeiten von Gummi Wegner. Jetzt wünscht sich Feldtmann nur noch einen Impuls für die Clubkultur, „damit wir nicht mehr in die Hamburger City fahren müssen“.
Serrahnstraße: Platz für gute Gastronomie
Clara Puttkammer und Luca Patzelt sind nicht zum ersten Mal am neuen Serrahn essen. Der junge Mann hat hier auch schon gefeiert. „Es gibt sonst nicht so viele Möglichkeiten in Bergedorf“, so Patzelt. Clara Puttkammer schätzt auch das Umfeld, etwa mit einem Spaziergang im Schlosspark.
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Den Rückenwind aus dem Serrahn-Projekt möchte Oliver Kahle, Leiter der AG Tourismus im Bergedorfer Wirtschaftsverband (WSB), für neue Ideen nutzen. So wünscht er sich, dass die gegenüberliegende Seite des Hafens, also die Seite des CCB, freundlicher und einladender gestaltet wird. Und der Bereich des Schleusengrabens jenseits der Bergedorfer Straße müsse attraktiver werden. Dazu gehöre auch eine sichere Querung der Bundesstraße.
Fahrradtouristen in die Bergedorfer City locken
Und Kahle möchte Fahrradtouristen von der Elbe in die Bergedorfer City locken. „20 Kilometer sind doch mit dem E-Bike keine Strecke mehr“, sagt der umtriebige Tourismuswerber. Von Bergedorf aus könnten die Tagestouristen mit der Bahn nach Hause fahren. 2018 habe die Planung des neuen Serrahn begonnen, erinnert er sich. Kahle würde sich freuen, wenn in vier Jahren, also bis 2026, die neuen Ideen umgesetzt worden sind.
Ein weiterer Baustein für den attraktiveren Hafen wird am heutigen Montag angegangen. Dann beginnt die Sanierung des alten Serrahn-Krans, verkündete Dierk Kohlhardt vom Verein Bergedorfer Hafen.