Hamburg. Herzstück des neuen Hamburger Stadtteils soll abwechslungsreich, grün und verkehrsberuhigt gestaltet werden. Was schon jetzt feststeht.
Hamburgs neuer Stadtteil Oberbillwerder soll von seinem Herzstück aus geplant werden: Im Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksversammlung stellte André Westendorf vom Hamburger Planungsbüro D&K drost consult das Ausschreibungsverfahren für die möglichst abwechslungsreiche und vor allem grüne Einkaufsstraße vor. Sie wird am Fleetplatz in Neuallermöhe-West starten und unter der S-Bahn-Station Allermöhe hindurch mehrere Hundert Meter durch das zentrale Bahnhofsquartier Oberbillwerders führen.
An ihren Seiten sind Geschäfte und Gastronomie geplant, zudem das Hallenbad samt grüner Außenbereiche, der Campus der neuen Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW). Und es bleibt reichlich Platz für Ideen, die nun insgesamt acht Planungsteams entwickeln sollen. „Ziel ist es, eine einheitlich-harmonische Adresse zu schaffen, die das Zentrum des neuen Stadtteils Oberbillwerder bildet“, sagte André Westendorf, dessen Büro das Projekt im Auftrag der städtischen Oberbillwerder-Entwickler IBA Hamburg anschiebt.
Oberbillwerder: Erste Bewohner sollen 2029 einziehen
Tatsächlich ist das Bahnhofsquartier der erste von fünf Bereichen, aus denen nach seiner kompletten Fertigstellung um das Jahr 2040 einmal bestehen soll. Entsprechend drängt hier die Zeit, sollen die ersten Bewohner rund um die verkehrsberuhigte künftige zentrale Achse doch möglichst schon Ende 2029 einziehen.
Während um sie herum weitergebaut wird, leben sie dann an einer schmucken Einkaufsstraße, die sie mit dem S-Bahnhof verbindet. Geht es nach den Planern, sind dann auch schon die ersten Studenten hier, nimmt vielleicht auch schon das Schwimmbad seinen Betrieb auf – und stehen auch schon die ersten beiden hochmodernen Parkhäuser, sogenannte Mobility-Hubs, mit viel Platz für kreative Nutzungen im Erdgeschoss.
Fleetplatz in Neuallermöhe soll ebenfalls überarbeitet werden
Zudem soll die zentrale Achse „eine harmonische Verbindung mit Neuallermöhe-West“ schaffen, wie es in der Aufgabenstellung an die Planungsbüros steht. Deshalb gehört auch die zeitgemäße „Überarbeitung des dortigen Fleetplatzes“ zu den ausgeschriebenen Aufgaben. Und weil alles einen Beitrag zum Entwässerungsmanagement, Klima sowie Mikroklima Oberbillwerders beitragen soll, ist auch an reichlich Grün gedacht.
Bei der Frage, wie der Fleetplatz umgestaltet werden könnte, sollen auch die Bewohner Neuallermöhes mitreden können. Wohl noch vor den Sommerferien dürfte deshalb eine Befragung anlaufen. Anschließend ist alles schon ziemlich genau durchgetaktet: Anfang August werden die Unterlagen an interessierte Stadtplanungsbüros verschickt, die dann bis zur 42 Kalenderwoche Mitte Oktober eine Zwischenpräsentation in Bergedorf einreichen müssen.
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Plan für Oberbillwerders Einkaufsstraße soll im Februar 2025 stehen
Anschließend haben sie sechs Wochen Zeit, Wünsche und Anregungen noch einzuarbeiten, bevor kurz vor Weihnachten Abgabeschluss ist. Es folgt eine Überprüfung durch Experten von Bezirksamt und Behörden, bevor Ende Januar 2025 alle Entwürfe der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Vermutlich wird das ähnlich ablaufen, wie bei den Entwürfen für die ehemaligen Karstadt-Häuser in Bergedorfs City im November 2022. Damals waren die Bergedorfer aufgefordert, in einer zweitägigen Schau ihre Favoriten zu wählen – und viele Hundert Besucher machten mit.
Seinerzeit zeigte sich Oberbaudirektor Franz-Josef Höing beeindruckt von den Bergedorfern. Und genauso soll es nun wieder laufen: Das Bergedorfer Votum samt der Verbesserungsvorschläge wandert direkt in die Sitzung des Preisgerichts wenige Tage später, um dort zumindest als Diskussionsgrundlage zu dienen. Im Februar 2025 soll dann also feststehen, wie Oberbillwerders Einkaufsstraße aussieht. Oder wie es im Stadtplaner-Deutsch heißt: Welcher „multicodierte, belebte Freiraum hier geschaffen wird, der attraktiv öffentliches Leben begünstigt“.