Hamburg. Feuer bricht gegen 3 Uhr aus. 110 Feuerwehrleute sind im Einsatz und retten 49 Menschen, die in ihren Wohnungen eingeschlossen sind.
Der Großbrand vom frühen Montagmorgen am Lohbrügger Markt hat Folgen: Einige der betroffenen Wohnungen in den Altbauten zwischen Sander Damm, Höperfeld und Lohbrügger Markt sind nach Einschätzung von Experten der Feuerwehr vorerst nicht mehr nutzbar. Der Eigentümer und das Bezirksamt kümmern sich um die Unterbringung der Bewohner. Als Ursache des Brandes gilt nach Informationen unserer Zeitung ein defekter Kühlschrank im griechischen Restaurant „Nostos“.
Rund 110 Feuerwehrleute bekämpften ab 3 Uhr die Flammen in einem Hinterhof, die sich über die Fassade auch auf das Treppenhaus des Gebäudekomplexes ausgebreitet haben. Zudem gingen drei im Hinterhof geparkte Autos in Flammen auf.
Feuerwehr rettet 49 Menschen aus dem Gebäude in Lohbrügge
Die Feuerwehr rettete 49 Menschen aus den Häusern, die wegen der stark verqualmten Treppenhäuser in ihren Wohnungen eingeschlossen waren. Sechs kamen mit Rauchgasvergiftungen in Krankenhäuser, wie ein Sprecher der Feuerwehr Hamburg erklärte. Unter ihnen sind drei Kinder. Alle anderen mussten den Rest der Nacht in der Lohbrügger Feuerwache und einem davor stehenden VHH-Bus verbringen. Sie wurden hier von Rettungskräften versorgt.
Erst als der Einsatz gegen 10 Uhr am Vormittag beendet war, konnte der Großteil der Menschen in ihre Wohnungen zurückkehren. Wie viele Wohnungen vorerst als unbewohnbar gelten, konnte die Polizei am Vormittag nicht mitteilen. Klar ist, dass das Restaurant „Nostos“ bis auf Weiteres nicht wieder öffnen kann. Seine Räume sind komplett verrußt, weil hier der Kühlschrank brannte, der im Verdacht steht, das Inferno ausgelöst zu haben.
Das griechische Restaurant „Nostos“ kann vorerst nicht wieder öffnen
Die Löscharbeiten zogen sich über sechs Stunden hin, weil überall in den Gebäuden Glutnester entdeckt wurden. Sogar auf dem Dach war die Feuerwehr im Einsatz, orderte neben zwei Drehleitern auch einen Telekran und die Höhenretter. Während der gesamten Zeit waren der Sander Damm und die Lohbrügger Landstraße weiträumig gesperrt. Das sorgte insbesondere im morgendlichen Berufsverkehr für erhebliche Staus in ganz Bergedorf.
Die provisorischen Umleitungen liefen unter anderem durch die enge Lohbrügger Kirchstraße, wo auch es zum Dauerstau kam. Hier strandeten auch etliche Linienbusse. Erst als die Straßensperrungen um 10 Uhr aufgehoben wurden, entspannte sich die Lage.
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Die Brandermittler der Kripo haben ihre Arbeit nach dem Abrücken der Einsatzkräfte am Vormittag aufgenommen. Zu Rekonstruktion der Brandursache wartet viel Arbeit auf sie, denn die Feuerwehr musste sehr viel Löschwasser einsetzen. Zudem öffnete sie an mehreren Stellen die Dachhaut und teilweise auch Zwischendecken im Gebäude.