Hamburg. Nach Francop und Rönneburg kam es jetzt in Öjendorf zum Einbruch. Was entwendet worden sein soll und welche Gefahr damit verbunden ist.
Wieder hat es in Hamburg ein Feuerwehrhaus getroffen, wieder hatten es die Täter auf eine ganz bestimmte Sache abgesehen. Getroffen hat es diesmal die Freiwillige Feuerwehr Öjendorf. Unbekannte Täter hatten am Freitagmorgen gegen 3.45 Uhr ein Fenster eines Gebäudes eingeschlagen und „Gerätschaften gestohlen“, wie Pressesprecherin Laura Wentzien von der Polizei Hamburg auf Anfrage bekannt gab.
Abendblatt-Informationen zufolge soll es sich bei den Gerätschaften um Schere und Spreizer gehandelt haben. Bestätigen konnte die Polizei das am Freitagmorgen allerdings noch nicht. Im Einsatz-Alltag werden besagte Gegenstände bei der Öffnung von verunfallten PKW eingesetzt, um damit Personen zu befreien. Hydraulische Spreizer haben einen Verkaufswert von bis zu 10.995,60 Euro. Nach dem Einbruch ermittelt jetzt das LKA.
Feuerwehr Hamburg: Vermehrt Einbrüche in Gerätehäusern
Der Einbruch ereignete sich eine Woche nach der Tat in der Hohenwischer Straße. Unbekannte hatten in der Nacht zu Freitag, 12. April, das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Francop aufgebrochen. Doch damit nicht genug. Zwei Nächte später waren Unbekannte schon wieder unterwegs. In der Nacht auf Sonntag, 14. April, bekam die Freiwillige Feuerwehr Rönneburg ungebetenen Besuch.
In Rönneburg gingen die Einbrecher in der gleichen Art und Weise wie in Francop vor. Sie zerstörten eine Scheibe des Garagentores, drangen in die Fahrzeughalle ein und machten sich an einem sogenannten Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, kurz HLF, zu schaffen. Die Einbrecher sollen zielgerichtet vorgegangen sein, auch wenn sie in Rönneburg offenbar nichts gestohlen haben.
Feuerwehr Hamburg: Dritter Einbruch – nun ermittelt das Landeskriminalamt
Denn die Rönneburger Wehr besitzt noch keine modernen, akkubetriebenen Rettungsscheren. Die Tat wurde am Sonntagmorgen gegen 11.30 Uhr entdeckt und bei der Polizei gemeldet, wie ein Sprecher des Lagedienstes bestätigte. Anschließend hatte das Landeskriminalamt (LKA) die Ermittlungen übernommen.
„Die Täter haben sich offenbar Zugang durch ein Fenster verschafft. Dabei ist technisches Gerät aus einem Fahrzeug entwendet worden“, hieß es am Freitagmorgen. Vor Ort in Francop wurde deutlich, wie sich die Einbrecher Zugang zur Fahrzeughalle verschafft haben dürften.
Einbruch bei Feuerwehr Francop: Täter haben es auf bestimmte Geräte abgesehen
Eine Plexiglasscheibe des Garagentores fehlte und wurde notdürftig mit einer Spanholzplatte verschlossen. So wurde es jetzt auch in Öjendorf gehandhabt. In Krauel ging man davon aus, dass die Scheibe erwärmt und danach aus der Fassung gehebelt wurde. Ob es in Francop auch so war, blieb zunächst unklar.
Nach Insider-Informationen sollen die Einbrecher es auch hier auf einige der modernsten Geräte der Feuerwehr abgesehen haben, einen akkubetriebenen hydraulischen Rettungssatz der Firma Lukas. Er besteht in der Regel aus einer Schere und einem Spreizer sowie zwei Rettungszylindern, Pedalschneider und Türöffner. Diese schweren Geräte kommen vor allem bei der Öffnung von Haus- und Wohnungstüren zum Einsatz.
Mit den Geräten lassen sich Automaten knacken und Stahlschränke öffnen
Sie sind aber auch auf dem Schwarzmarkt begehrt, denn in den falschen Händen lassen sich damit auch Automaten knacken oder Stahlschränke öffnen. Und sie sind durch den Akku leise, beweglich und leistungsstark. Der Schaden bei der Feuerwehr Francop dürfte erneut mehrere zehntausend Euro betragen.
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Die Feuerwehr von Francop soll offenbar über einen Einbruchschutz verfügen. Seit dem G20-Gipfel in Hamburg werden alle Feuerwehrhäuser mit Alarmanlagen ausgestattet. Doch der Betrieb gestaltet sich in vielen Fällen schwierig, da die Feuerwehr im Notfall schnell ausrücken muss und die Abschaltung in mehreren Stufen läuft. Die Alarme nicht ständig besetzter Wachen laufen künftig zuerst bei einem Wachdienst auf, der dann die Wehrführung alarmieren soll.
So soll, wie es in einem eilig durch die Feuerwehrführung verfassten Schreiben heißt, diese Praxis geändert werden und durch den Wachdienst zumindest die Polizei informiert werden, wenn er die Wehrleitung nicht erreicht. Drei Wochen soll diese Praxis jetzt erprobt werden, im kommenden Monat soll die Polizei dann automatisch über den Einbruchsalarm in Kenntnis gesetzt werden.