Bergedorf. Anglerverein setzt 2500 Jungfische bei den Brauereiteichen an der oberen Bille aus. Lieferung der Meerforellen verzögert sich.
Generalprobe für die das Aussetzen der 100.000 Meerforellen im Oberlauf der Bille: An den Brauereiteichen hat der Bergedorfer Anglerverein 2500 Jungfischen die Freiheit geschenkt. Als Teil der Gewässerpflege wurden am Wochenende 500 Bachforellen und 2000 Elritzen ausgesetzt. Karpfen, Schleie und Zander sind bereits im Januar in die Gewässer gekommen.
Damals waren die Helfer bei Hochwasser zugange und mussten auf jedes Tier achten. An diesem Wochenende aber flutschte es wie am Schnürchen. Jens Kiesel vom Anglerverein und Roger Schumann von der Fischzucht in Aukrug waren zufrieden, werden die gut zehn Zentimeter langen Bachforellen doch gleich schon auf Wanderschaft gehen.
Anglerverein: Bille ist ein ausgezeichneter Lebensraum für Forellen
Die Bille ist dank ihrer gemächlichen Fließgeschwindigkeit ein ausgezeichneter Lebensraum für Forellen, weiß Jens Kiesel. „Zur Strömung kommt eine konstante Wassertemperatur von etwa 14 Grad. Die Brauereiteiche erwärmen sich dagegen gefährlich schnell.“ Auf Anregung der Bergedorfer Angler sei deshalb der Zu- und Abfluss zur Bille vor zwei Jahren vom Bezirksamt freigelegt worden. „Das schafft in heißen Sommern Abhilfe. Außer den kleinen Elritzen bleiben auch Karpfen und Schleie lieber im Teich, während es die Forellen in die Ferne zieht.“
Knapp zwei Kilometer flussabwärts wird den Fischen dabei geholfen. Auch wenn man es mit bloßem Auge selten sieht: Ein erstes Monitoring hat belegt, dass die Fischtreppe am Bergedorfer Serrahn gut funktioniert. „Die nutzt vom kleinen Rotauge bis zum großen Hecht jeder Fisch“, erklärt Kiesel. Vom Serrahn geht es weiter über den Schleusengraben und die Dove-Elbe. Aber dort ist für die Bachforellen Schluss.
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Noch weiter, durch den Hamburger Hafen und die Elbe hinab bis zur Nordsee, sowie nach einigen Jahren zum Laichen wieder zurück, schaffen es nur die Meerforellen. Die fieberhaft erwartete Lieferung von 100.000 dieser Unterwasserhelden verzögert sich derweil noch immer. Das Aussetzen der Armada der zunächst kaum einen Zentimeter kurzen Winzlinge, präsentiert von der Bergedorfer Zeitung anlässlich unseres 150-jährigen Jubiläums, erwartet Jens Kiesel nun bis Ende April.