Hamburg. 13 Jahre war der Neuallermöher Ansprechpartner für knifflige Rentenfragen. Was das Ausscheiden für künftige Klienten bedeutet.
Nur noch diesen Monat gehört seine Aufmerksamkeit den zahllosen Fragen zur Alters-, Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenrente. Er hat immer wieder Fehlzeiten korrigiert, Formulare ausgefüllt, wenn es sein musste, an hauptberufliche Berater verwiesen, aber immer die größten Unklarheiten vertrieben. Doch nun ist Schluss: Peter Götz hört nach mehr als 13 Jahren als Versichertenberater für Rentenfragen aller Art am 31. März auf. Er wird eine Lücke hinterlassen. Denn für den 70-Jährigen ist im städtischen Bereich Bergedorfs kein direkter Ersatz vorgesehen. Die Deutschen Rentenversicherung Nord (DRV Nord), für die Götz im Einsatz war, sieht keine Beratungslücke und verweist auf ausreichend Anlaufstellen in der Umgebung.
„Ich würde schon gern einen Nachfolger präsentieren“, sagt Peter Götz, der vor fünf Jahren für den Bürgerpreis unserer Zeitung nominiert war. Es dürften etwa 5000 Anträge gewesen sein, die er im Laufe der Jahre bearbeitet hat. Der in Neuallermöhe lebende Götz (verheiratet, zwei Töchter) erinnert sich, dass er manchmal allein mit seinem Know-How die schiere Verzweiflung und großen Sorgen vertrieb: „Alle Beratungen gaben mir ein schönes Gefühl, weil meine Klienten immer sehr dankbar waren. Vielen fiel schon am Telefon bei meinen Antworten auf offene Fragen ein Stein vom Herzen.“
Peter Götz macht Schluss – nur noch eine Versichertenberaterin im Landgebiet
Dieses Gefühl kann vorerst nur noch eine im Bezirk Bergedorf lebende Frau vermitteln. Denn nach dem Rücktritt von Peter Götz bleibt nur noch Hildburg Wohlers als Versichertenälteste aus Ochsenwerder übrig (Tel. 0174/4044583). Dafür gibt es weitere Anlaufstellen im Heimatgebiet, nämlich vier weitere Versichertenberater beispielsweise im Umkreis von sechs Kilometern um Geesthacht herum, deren sieben insgesamt im Kreis Herzogtum Lauenburg.
Überblick und Kontaktdaten zu ehrenamtlichen Versichertenberatern gibt es auf der Homepage www.deutsche-rentenversicherung.de/beratung. Zudem gibt es weitere Möglichkeiten der Telefon, Online- und Video-Beratung oder auch zum persönlichen Besuch der Hamburger DRV-Beratungsstellen in Farmsen und St.Pauli.
Sebastian Bollig, Pressesprecher der DRV Nord, kann ohnehin „keine Unterversorgung“ bei den ehrenamtlichen Experten erkennen. Er spricht vielmehr von einer „persönlichen Nähe insbesondere in der Fläche“, zumal beim DRV Nord in den nächsten Monaten weitere Schulungen anstehen. Grundsätzlich verfüge Hamburg über 39 Versichertenälteste. Zwar werde ständig nach Nachrückern gesucht, gegebenenfalls nachgewählt und geschult, aber: „Neue Versichertenberater oder Versichertenälteste werden in der Regel auf Kreisebene gewählt. Für Hamburg bedeutet dies, dass der Stadtstaat als ein Kreis gesehen wird.“
Was wiederum bedeutet, dass nicht auf Bezirksgrenzen bei der Anzahl von Versichertenberatern geschaut werde. Zumal sei die Beratungspraxis auch örtlich flexibel, könne unabhängig vom Wohnort des Versichertenberaters in einem festen Büro der Gemeinde oder eben durch Hausbesuche geschehen.
Mehr Zeit fürs Saxofon und den Blick ins All
Alles bald kein Thema mehr für Peter Götz: „Jeden Tag vor dem Rechner zu sitzen oder auf Anrufe zu warten, gehörte jetzt 13 Jahre lang zu meinem Alltag. Jetzt ist es mal an der Zeit, an sich selber zu denken.“ Dafür ruhten zwei zeitintensive Hobbys die längste Zeit: Zum einen das Saxofon spielen – zu seinen musikalischen Fähigkeiten sagt Götz: „Töne bekomme ich heraus, aber damit verjagt man manche Leute.“ Zum anderen sind jetzt wieder ausgedehnte Blicke in den Himmel und in die Tiefen des Weltalls mit dem Teleskop möglich.
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Peter Götz hört auch aus gesundheitlichen Gründen als Versichertenältester auf. Bis zum 31. März bleibt er indes noch montags, dienstags, mittwochs und freitags jeweils von 15 bis 17 Uhr unter der Rufnummer 040/70010738 erreichbar.