Bergedorf. CDU möchte eine Wiese nahe der Autobahn für Firmen vorhalten, die sich im Bezirk Bergedorf niederlassen oder erweitern wollen.
Da gibt es diese große Wiese am Speckenweg, die Bergedorfs CDU-Fraktionschef Julian Emrich auf dem Kieker hat. Seitdem er erfahren hat, dass der Bezirk Bergedorf bloß noch 13 Hektar kurzfristig für Gewerbe vergeben könnte, juckt es ihn jedes Mal, wenn er die B5 stadtauswärts fährt, rechts in den Speckenweg einbiegt und kurz hinter den Gleisen linker Hand auf die Brachfläche schaut: „Das sind etwa 65.000 Quadratmeter direkt an der Landesgrenze, die seit Jahrzehnten bloß Wiese sind. Das wäre doch ein toller, verkehrsgünstiger Standort für hiesige Unternehmen, die sich erweitern oder etwas Neues gründen wollen.“
Auf großes Echo stieß er mit der Idee schon beim politischen Aschermittwoch der Handwerker, die sich kleine Flächen wünschen, 2000 oder 3000 Quadratmeter groß – gerade genug für eine Produktionsstätte, Lager und ein paar Parkplätze. Fehlten natürlich noch Straßen und eine gute Internetverbindung.
Gewerbeflächen in Bergedorf: Bei Anfragen ein Angebot aus der Schublade ziehen
„Wir haben zwar keine aktuelle Not, aber wir könnten angebotsfähig bleiben und bei Anfragen direkt in die Schublade greifen“, meint Emrich, der auch weiß, dass es ein bisschen dauert, bis der Flächennutzungsplan geändert wäre. „Aber ich habe schon mit dem Bergedorfer Privateigentümer gesprochen, der aus einer ehemaligen Bauernfamilie stammt. Er wäre grundsätzlich bereit, in die Entwicklung der Fläche einzusteigen. Man muss ja nicht gleich alles komplett bebauen.“
Das würde auch nicht ganz einfach, denn an dieser Stelle nördlich der A25 wäre eine Pfahlgründung oder ein Bodenaustausch notwendig. So besagt es ein Bodengutachten, so der CDU-Politiker: „Das wurde damals erstellt, als wir gegen die vielen Wohnungen am Mittleren Landweg waren. Wir hatten fördern & wohnen die Wiese am Speckenweg für 200 Wohnungen vorgeschlagen, aber denen war damals der Aufwand zu hoch“, erinnert er sich.
Gegenüber am Speckenweg sind Kleingärten geplant
Für Gewerbe indes sei die Fläche ideal, zumal die Handwerker durchaus abseits von Wohnbebauung Lärm machen könnten. Wobei gegenüber, auf der anderen Seite des Speckenwegs, Ausgleichsflächen geschaffen werden sollen für die Kleingärtner, die ihre Parzellen am Curslacker Neuen Deich räumen mussten.
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In der Bezirksversammlung am Donnerstag, 29. Februar, soll die Idee nun besprochen werden, die öffentliche Sitzung beginnt um 18 Uhr im Rathaus an der Wentorfer Straße 38. Der CDU-Antrag sieht vor, dass sich die Verwaltung um die planungsrechtlichen Voraussetzungen kümmert für ein neues Gewerbegebiet östlich des Speckenwegs. Weiterhin sei der Stadtentwicklungsausschuss intensiv zu beteiligen.