Hamburg. Auch die sechs Senderstörche sind auf dem Weg aus dem Winterquartier nach Hamburg. Was der Nabu Hamburg in diesem Jahr plant.
Der erste Storch ist aus dem Süden zurück in Hamburg: Auf einer Weide entdeckte Marion Putfarken vom Reitstall am Altengammer Elbdeich den schwarz-weißen Vogel und meldete ihre Entdeckung umgehend an Storchenvater Jürgen Pelch. Der hat nun auch die Senderstörche im Blick, die sich ebenso auf den Weg in ihre Heimat gemacht haben: Aus ihren Überwinterungsquartieren in Spanien und aus Afrika geht es für Alexander, Christian-Eike, Hanne, Jan, Jürgen und Michael nun in ihre Brutgebiete in Hamburg und Umgebung. Alexander hat dabei wieder einmal den Schnabel vorn: „Der Storch aus Altengamme ist schon von Madrid nach Bordeaux in Frankreich geflogen“, stellt Jürgen Pelch fest.
Der Storchenvater hofft, dass alle seine Schützlinge wieder gesund im Norden ankommen. Schließlich sind von einst zwölf Vögeln, die der Nabu Hamburg in den Jahren 2020 und 2021 mit Sendern ausgestattet hat, nur noch sechs am Leben: Die anderen sind entweder auf ihrer Route tödlich verunglückt oder verschollen. Zuletzt musste Jürgen Pelch im vergangenen Sommer Storch Mimi tot aus ihrem Nest am Reitbrooker Westerdeich bergen. Ihre fünf Küken päppelte Familie Pelch danach auf und schaffte es sogar, dass zwei Küken nach zwei Tagen in der Brutmaschine schlüpften.
Nabu Hamburg will zwölf weitere Störche mit Sendern ausstatten
In diesem Jahr will der Nabu Hamburg zwölf weitere Störche mit Satellitensendern bestücken. „Es ist die beste Methode, um den Storchenzug wissenschaftlich zu begleiten und den vielen Gefahren auf dem Zugweg entgegenzutreten“, ist Jürgen Pelch überzeugt. Vor allem will man mit dem Sender-Projekt aber auch erfahren, welche Flächen die Störche hierzulande auf der Suche nach Futter am häufigsten aufsuchen und ob Naturschutz-Maßnahmen wie geräumte Gräben oder spät gemähte Wiesen dabei Wirkung zeigen.
Ein Sender kostet in der Anschaffung mehr als 2000 Euro, die Übertragungsrechte belaufen sich auf 600 Euro im Quartal, stellt Jürgen Pelch fest. Wer das Projekt finanziell unterstützen möchte, kann sich an den Nabu Hamburg wenden: Telefon 040/69 70 89 0 oder E-Mail an info@nabu-hamburg.de. Der Flug von Alexander und den anderen besenderten Weißstörchen kann tagesaktuell im Internet verfolgt werden unter www.nabu-hamburg.de/stoerche.
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Dass ein Storch schon Ende Januar nach Hamburg zurückkehrt, ist zwar früh, aber kein Rekord: Im vergangenen Jahr war das Storchen-Männchen von Hof Eggers bereits Mitte Januar und damit etwa vier Wochen früher als sonst, auf seinem Horst in Kirchwerder gelandet. Früher war stets Rolf vom Achterschlag der erste Rückkehrer. Gemeinsam mit Partnerin Maria war er der Internetstar des Nabu. Denn per Webcam gibt es einen Einblick in das Nest. Mittlerweile sind dort aber nicht mehr Rolf und Maria, sondern Fiete und Erna heimisch.