Hamburg. Hinter der Anschlussstelle Bergedorf müssen Autofahrer Richtung Geesthacht auf die Bremse treten – und das noch mehrere Wochen.
Plötzlich stand das Tempo-80-Schild an der A25 an der Anschlussstelle Bergedorf. Kurz hinter der Abfahrt Bergedorf müssen Autofahrer, die in Richtung Geesthacht unterwegs sind, seitdem auf die Bremse treten – der Grund dafür ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Christian Merl, Sprecher der Autobahn GmbH Nord, klärt auf: Schuld sind Schäden im Asphalt auf der Auffahrt in Richtung Osten. Die schlechte Nachricht: Vor März wird sich an der Situation auf der A25 nichts ändern.
Jedes Mal, wenn Autofahrer dort auf die Autobahn auffahren, verteilen sie loses Material, das aus dem offenporigen Asphalt der Auffahrt herausgebrochen ist, so die Auskunft der Pressestelle. Die Asphaltbröckchen spritzen also auf die eigentliche Fahrbahn und können dort den Bremsweg für Autos verlängern. „Aus Sicherheitsgründen haben wir die Tempobegrenzung eingerichtet“, erklärt Merl. Die geringere Geschwindigkeit soll den verlängerten Halteweg kompensieren.
Neues Tempolimit auf A25: Statt 120 gilt jetzt nur noch 80
Die beschädigte Fahrbahndecke sorgt bei den Experten der Autobahn GmbH für Stirnrunzeln. Schließlich war der Autobahnabschnitt erst 2021 aufwendig erneuert worden. Laut Merl ist es durchaus möglich, dass die damals beauftragte Firma an dieser Stelle nicht sauber gearbeitet hat. „Wir prüfen derzeit, ob es ein Gewährleistungsschaden ist und werden das Unternehmen kontaktieren“, so der Sprecher und ergänzt: „Eigentlich sollte der Asphalt noch halten.“
Auch einen bisher unbemerkten Unfallschaden schließt Merl nicht aus. Zum Beispiel könnte ein Autofahrer mit einem herabhängenden Auspuffrohr den Boden aufgerissen, darüberfahrende Pkw den Schaden dann schrittweise verschlimmert haben. „Das werden wir daran erkennen, dass die Schäden in einer Spur verlaufen und nicht gleichmäßig verteilt auf der gesamten Auffahrt zu sehen sind.“ Allerdings räumt der Autobahn-Sprecher ein, dass durchaus bereits der Zahn der Zeit an dem Belag genagt haben könnte. Offenporiger Asphalt schluckt zwar den Lärm der Reifen. Durch seine Struktur ist er aber empfindlicher gegenüber den Kräften, die beim Beschleunigen auf der Auffahrt entstehen.
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Dass sich die Autobahn GmbH die Zeit nehmen kann, um den Schaden genauer unter die Lupe zu nehmen, hat einen einfachen Grund. „Vor März bekommen wir sowieso keinen Asphalt, um die Reparaturmaßnahmen durchzuführen“, erklärt Merl. In der Zwischenzeit appelliert er an die Autofahrer, das Tempolimit ernst zu nehmen: „Ich sehe an dieser Stelle jeden Tag Leute, die da mit 120 Kilometern pro Stunde durchbrettern.“ Die Geschwindigkeitsbegrenzung diene der Sicherheit der Autofahrer.
Der Asphalt war zwischen der Anschlussstelle Neuallermöhe-West und Geesthacht im Jahr 2021 zwischen August und Oktober auf einer Länge von 17,5 Kilometern erneuert worden. Damals erklärte die Autobahn GmbH, dass der ohrenschonende offenporige Asphalt normalerweise nach sieben Jahren ausgetauscht werden muss. Während der Bauarbeiten musste die Autobahn zumindest in eine Fahrtrichtung gesperrt werden. Nach dem Abschluss der Maßnahmen bremste schon damals ein Tempo-80-Schild die Autofahrer für mehrere Wochen aus – der neu ausgebrachte Rollsplit musste sich erst in den Asphalt einfahren.