Bergedorf. Maria Theis wird nach drei Jahren in Bergedorf von Jörn Wessel abgelöst. Der bleibt auch Chef des Diakonieklinikums in Eimsbüttel.

Überraschung im Bethesda Krankenhaus: Geschäftsführerin Maria Theis (62) verlässt die Bergedorfer Klinik am Glindersweg. Bis ein Nachfolger gefunden ist, übernimmt Jörn Wessel (64) ihren Posten. Der Krankenhausmanager führt seit über 20 Jahren das Diakonieklinikum in Eimsbüttel, das ebenso wie das Bethesda zum katholischen Krankenhausträger Agaplesion gAG gehört.

Das Agaplesion Bethesda Krankenhaus am Glindersweg in Bergedorf.
Das Agaplesion Bethesda Krankenhaus am Glindersweg in Bergedorf. © NEWS & ART | Carsten Neff

Zu den Hintergründen des Wechsels war am Dienstag nichts vom Konzern zu erfahren. Nur Lorenz Meincke äußerte sich gegenüber unserer Zeitung: „Die immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen, insbesondere auch bei Krankenhäusern, machen es erforderlich, unsere Bergedorfer Klinik mit ganz besonderer Expertise zukunftsfähig zu machen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Stiftung Bethesda, die seit dem Einstieg von Agaplesion im Oktober 2020 als Minderheitsgesellschafter noch 40 Prozent der Klinik-Anteile hält.

Maria Theis war erste Managerin von Agaplesion im Bethesda Krankenhaus

Damals war Maria Theis nach verschiedenen anderen Stationen im Frankfurter Krankenhauskonzern auf den Chefposten in Bergedorf gewechselt. „Eine schwierige Zeit mitten in der aufziehenden Corona-Pandemie“, erinnert sich Meincke. „Unter ihrer Leitung ist das Bethesda gut durch diese Ausnahmejahre gekommen und hat sich unter dem Dach von Agaplesion weiterentwickelt. Dafür sind wir Maria Theis zu großem Dank verpflichtet.“

Bethesda-Geschäftsführerin Maria Theis (l.) vor der Notaufnahme des Bergedorfer Klinikums mit der dortigen Pflegedienstleiterin Sharon Uhlemann.
Bethesda-Geschäftsführerin Maria Theis (l.) vor der Notaufnahme des Bergedorfer Klinikums mit der dortigen Pflegedienstleiterin Sharon Uhlemann. © Ulf-Peter Busse | Ulf-Peter Busse

Tatsächlich ist Bergedorfs Krankenhaus so von den vielen finanziellen Engpässen im Gesundheitswesen der vergangenen Jahre verschont geblieben und sogar deutlich gewachsen. Unter anderem kam die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie ganz neu hinzu, wuchs die Zahl der Mitarbeiter des 340 Betten großen Hauses auf rund 1000. Damit gehört das Bethesda zu den größeren Standorten im bundesweit 22 Kliniken zählenden Agaplesion-Konzern, der in Hamburg mit Bergedorf und dem Diakonieklinikum aber nur zwei Krankenhaus-Standorte hat.

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„Jörn Wessel wird übergangsweise die Geschäftsführung bei uns übernehmen. Parallel läuft die Suche nach einem neuen Klinikchef für das Bethesda“, verspricht Lorenz Meincke und betont, dass Wessel in dieser Zeit überwiegend in Bergedorf tätig sein werde. In Eimsbüttel übernehme derweil seine Stellvertreterin.

„Auf diese Weise haben wir in Bergedorf einen erfahrenen Klinikmanager, der sich in Hamburgs Krankenhauslandschaft wie kaum ein anderer auskennt und der auch im Agaplesion-Konzern bestens vernetzt ist“, sagt Meincke. Die Fusion beider Geschäftsführer-Posten sei aber nicht das Ziel: „In 2024 wird der Posten im Bethesda definitiv neu besetzt.“

Agaplesion-Konzern bleibt bei Zukunft des Doppel-Geschäftsführers vage

In der Mitteilung des Konzerns selbst liest sich das alles weit weniger verbindlich: „Ich danke Jörn Wessel für seine Bereitschaft, die Geschäftsführung in Bergedorf zusätzlich zu übernehmen“, wird Agaplesion-Vorstandschef Dr. Markus Horneber zitiert. „Er wird der weiteren Vernetzung zwischen dem Agaplesion Bethesda Krankenhaus Bergedorf und dem Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg neue Impulse verleihen.“

Wer hinter diesen Aussagen die Idee einer Fusion der beiden Häuser vermutet, wird zumindest von einem Detail widerlegt: „Jörn Wessel wird definitiv Ende 2024 in den Ruhestand gehen“, sagte Klinik-Sprecherin Ute Schlemmer auf Nachfrage unserer Zeitung. Ob dann ein Nachfolger die Doppelfunktion weiterführen könnte, ließ sie offen.