Bergedorf. Das größte Fest im Bezirk soll im Sommer wieder gefeiert werden. Doch der genaue Termin ist nur eines von vielen Problemen.
Es ist das größte Fest in Bergedorf, lockt alle zwei Jahre bis zu 150.000 Besucher in die hiesige City. Doch das Bergedorfer Stadtfest ist für die Organisatoren des Schaustellerverbandes WAGS Hamburg ein Kraftakt – organisatorisch und auch finanziell. Und so schweben über dem kommenden Stadtfestjahr 2024 gleich mehrere Fragezeichen. Kann überhaupt gefeiert werden? Wenn ja: Wann genau in diesem proppevollen EM-Sommer? Und wer übernimmt die Organisation in den Jahren ab 2026?
Dann nämlich muss das Stadtfest erneut ausgeschrieben werden. Und ob sich der Schaustellerverband erneut bewerben wird, das weiß auch WAGS-Geschäftsführer Wilfried Thal noch nicht. „Es wird auf jeden Fall schwer, gegenüber dem Vorstand zu argumentieren“, sagt er. Denn das Stadtfest war stets ein Minusgeschäft, wurde hauptsächlich für die eigenen Mitglieder gestemmt, um ihnen zu Einnahmen zu verhelfen.
Bergedorfer Stadtfest soll 2024 gefeiert werden – nur wann?
Immer wieder beklagen WAGS und Mit-Organisator Thomas Kock (Bühnenprogramm und Fest der Nationen) die zunehmende Zahl an Auflagen. „Sicherheit, Absperrmaßnahmen, Erste Hilfe“, da komme einiges zusammen, sagt Wilfried Thal. Auch drehe das Bezirksamt durchaus an der Gebührenschraube. Die öffentlichen Flächen in der Bergedorfer City haben beispielsweise die „Wertstufe I“, erlauben also Gebühren in Höhe der Eins-a-Lagen wie Spitalerstraße oder Rathausmarkt.
Und das ist nur eines von vielen Problemen. Denn damit sich das Stadtfest überhaupt rechnet, muss der Termin stimmen. Und der ist im kommenden Sommer nicht leicht zu finden. „Im Moment hängen wir ziemlich in der Luft“, so Thal. Denn ausgeguckt wurden der 12. bis 14. Juli 2024. Doch bestätigt wurde der Termin laut Thal vom Bezirksamt noch nicht, da an jenem Wochenende bereits ein Konzert im Schloss angemeldet sei. Konzert versus Stadtfest?
Am 14. Juli wird auch das EM-Finale ausgetragen
Offenbar keine einfache Entscheidung fürs Bezirksamt. Wilfried Thal versucht, nicht frustriert zu sein, doch er stellt fest: „Wir müssen den Termin bald festlegen, denn die Schausteller planen ihr Jahr genau.“ Und auch die Planer müssen bald loslegen, beispielsweise Bands buchen. Schwierig, ohne bestätigten Termin.
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Das Bezirksamt müsste der WAGS wohl entgegenkommen, denn das Wochenende einfach zu wechseln, ist für den Schaustellerverband kaum möglich. An jenem 14. Juli wird zwar auch das EM-Finale ausgetragen, „aber das ist ja erst Sonntagabend, das macht nichts“, ist Thal überzeugt.
Das Wochenende davor wäre komplizierter – da ist an einem Sonnabend Halbfinale, „das könnte Einnahmen abziehen“. Später im Juli wird es auch nichts mit dem Stadtfest, denn am 18. Juli starten zunächst die Sommerferien – und nach deren Ende drängeln sich alle Veranstaltungen, die vor den Ferien EM-bedingt gewartet haben.
Planungen für das Stadtfest starten bis zu einem Jahr vorher
Wilfried Thal hofft deshalb auf eine baldige Zusage des favorisierten Termins, „denn normalerweise starten wir mit der Planung ein Dreivierteljahr oder sogar ein ganzes Jahr vorher.“ Das wird nun höchste Eisenbahn. Das Bezirksamt verweist indes darauf, dass noch gar kein offizieller Antrag der WAGS Hamburg Events GmbH vorliegt.
„Wir hatten den gewünschten Termin von der WAGS Hamburg Events GmbH lediglich mitgeteilt bekommen und daraufhin gemeldet, dass die Schlosswiese am Freitag, dem 12. Juli 2024 bereits geblockt ist, weil ein Konzert im Schloss beantragt und genehmigt wurde“, so Sprecher Lennart Hellmessen. Das Bezirksamt sei aber mit dem Veranstalter im Austausch, „um eine gemeinsame Lösung zu finden“.