Bergedorf. Probleme auf Straßen und Wegen sind ein Hauptärgernis für die Menschen im Bezirk. Das passiert, wenn Mängel gemeldet werden.

Mal wieder mit dem Auto durch ein Loch gerumpelt, fast über eine schiefe Gehwegplatte gestolpert oder abgemeldete Autos am Straßenrand gesichtet: Das ärgert Bergedorfer mehr als Wildwuchs in Parks oder auch mal eine kaputte Straßenlampe. Denn Missstände auf Wegen und Straßen stehen ganz oben auf der „Hitliste“ der Ärgernisse, die die Bergedorfer im Melde-Michel mitteilen. Das geht aus der Senatsantwort auf eine CDU-Anfrage hervor.

Demnach meldeten die Bergedorfer im Jahr 2021 insgesamt 871 Missstände auf Wegen und Straßen; 2022 waren es schon 903 Meldungen. Und in diesem Jahr, bis zum Stichtag 30. September, haben die Bergedorfer bereits 925 Hinweise auf Probleme an Straßen und Wegen gegeben. Deutlich mehr als in den anderen Kategorien „Grünanlagen und Spielplätze“, „Ampeln und Leuchten“ und „Siele und Gewässer“. Insgesamt melden die Bergedorfer etwa 1300 Vorfälle je Jahr, in größeren Bezirken wie Wandsbek oder Mitte sind es wesentlich mehr (gut 5000 Vorfälle).

Melde-Michel: Worüber sich Bergedorfer besonders ärgern

Was die Bergedorfer konkret ärgert, kann online beim Melde-Michel eingesehen werden. Da wird zum Beispiel auf zwei tiefe Schlaglöcher an der Billwerder Straße hingewiesen. Oder auch auf ein „sehr tiefes längliches Schlagloch“ in der Mitte der Kreuzung Chrysanderstraße/Augustastraße – „extrem gefährlich für Fahrradfahrer“, meint ein Bürger. Ein anderer Bergedorfer hat bemerkt: „An der Ecke Saarstraße/Glindersweg 1 liegt ein Gasleitungsschild rum“. Dass der Sander Markt in seiner südlichen Ecke „versifft und verdreckt“ ist und außerdem ein Stück Mauer kaputt gefahren wurde, beklagt ein weiterer Bürger.

Viele weitere Meldungen betreffen Vandalismus an Straßen und Wegen. „Beschädigte Geländer, Poller, Fahrradständer, Sitzgelegenheit“ wurden Mitte Oktober am Brookdeich gemeldet. Hinterm Graben ärgert sich ein Bergedorfer über den Bauzaun beim einstigen Karstadt am Markt: „Man kommt leider kaum noch neben dem Bauzaun, Autos und Pflanzen dran vorbei.“ Wie genau die Bergedorfer hinsehen, zeigt auch ein Eintrag vom Serrahn: Dort fehle an einer Wassertreppe ein einzelner Stein im Pflaster, hat ein Bürger bemerkt.

Beschwerden sollen binnen zwölf Arbeitstagen behoben sein

Ob und wann diese Anliegen erledigt werden, ist hingegen unklar. Zwar haben fast alle Meldungen schnell den Status „Bearbeitet“. Doch das bedeutet meist nur, dass sie an die zuständigen Stellen weitergeleitet wurden – immerhin meist binnen zwei Werktagen, wie aus der Senatsantwort hervorgeht. Wie lange es dauert, bis die Beschwerden wirklich behoben werden, ist unterschiedlich. In den meisten Fällen (89 Prozent) soll dies jedoch binnen zwölf Arbeitstagen der Fall sein. Sofern der Bürger eine Mailadresse hinterlegt hat, bekomme er auch Kenntnis, heißt es.

Neben dem Melde-Michel gibt es auch noch die Möglichkeit, Müll und Verunreinigungen bei der Stadtreinigung zu melden. Hier liefen 2021 insgesamt 3747 Meldungen aus Bergedorf auf. Gut 2000 waren es dann in 2022 – und in diesem Jahr bisher 1626 (Stichtag Ende September). Worum es hier genau ging, geht aus der Liste nicht hervor. Aber 87 Prozent der jüngsten Meldungen sind laut Statistik binnen eines Tages erledigt worden, weitere neun Prozent nach bis zu drei Tagen.

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Hamburgweit eine sehr gute Quote: So wurden die Anzeigen etwa im Bezirk Mitte nur zu 78 Prozent binnen eines Tages erledigt. Allerdings ist das Pensum hier auch ein ganz anderes: 26.885 Meldungen liefen im Bezirk Mitte bis September auf – Spitzenreiter in ganz Hamburg.