Neuallermöhe. Verkehrschaos droht, weil eine Ampel nach Vandalismus für Tage ausfällt. Sind Fußgänger und Radfahrer jetzt besonders gefährdet?
Die Nerven der Autofahrer aus Neuallermöhe und Bergedorf-West sind ohnehin schon sehr strapaziert – wird doch auf dem Oberen Landweg unter der Eisenbahnbrücke derzeit für die Veloroute 9 gebaut, Staus inklusive. Nun kommt ausgerechnet auf der kaum 100 Meter entfernten Kreuzung ein tagelanger Engpass hinzu: An der Einmündung Rahel-Varnhagen-Weg/Nettelnburger Landweg muss bis kommende Woche gebaut werden. Grund ist laut Polizei ein „Noteinsatz“: Kriminelle haben die beiden grauen Verteilerkästen beschädigt, mit denen die Ampeln gesteuert werden.
Die zuständigen Hamburger Verkehrsanlagen (HHVA) bestätigen den Vorfall: In der Nacht zum Donnerstag habe es „Vandalismus an den Steuergeräten gegeben“, so Sprecher Nils Schönrok. Details darüber, was genau zerstört wurde, waren noch nicht bekannt, wohl aber die Folgen: Die Ampelanlage ist nicht mehr funktionsfähig. Das wohl seit Donnerstagmorgen gegen 5 Uhr.
Vandalismus: Ampelausfall am Rahel-Varnhagen-Weg bis kommende Woche
Das hat nun Konsequenzen für die Autofahrer. Die Polizei baute am Donnerstag eine Absperrung auf, um trotz des Ampelausfalls „das Passieren des Einmündungsbereiches für alle Verkehrsteilnehmer sicher zu gewährleisten“, wie es hieß. Demnach ist das Linksabbiegen bis kommende Woche sowohl aus dem Rahel-Varnhagen-Weg heraus Richtung Bergedorf als auch von der A25 in ihn hinein nicht möglich.
Stattdessen ist nun ein ganzer Wald von Absperrbaken aufgestellt worden, die den Verkehr lenken. Sie schneiden Neuallermöhe von sämtlichem Verkehr ab, der von der Autobahn kommt und unterbinden zudem die direkte Fahrt der Neuallermöher über den Oberen Landweg nach Bergedorf-West. Auch die Linienbusse der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) sind betroffen und müssen seit Donnerstagmittag Umwege fahren.
Gefahr für Fußgänger und Radler beim Queren des Rahel-Varnhagen-Wegs ohne Ampel
Noch ist nicht klar, wann genau die Störung behoben werden kann. Die Verkehrspolizei kündigte die Teilsperrung zunächst bis kommenden Mittwoch an. Später hieß es, schon Montag könne der Verkehr vielleicht wieder fließen. Offenbar ist aber noch nicht klar, was genau an oder in den Kästen beschädigt wurde. Weder die Hamburger Verkehrsanlagen noch die Polizeipressestelle konnten zunächst nähere Angaben machen.
Die vom Vandalismus betroffenen Schaltkästen stehen nördlich der Kreuzung zwischen dem angrenzenden Lidl-Markt und der Aral-Tankstelle. Sie wurden ebenfalls mit Baustellen-Gittern abgesichert. Radfahrer und Fußgänger sind von den Sperrungen nicht betroffen, müssen teils aber im Slalom um die Absperrungen laufen. Gefährlich wird es für sie beim Queren des Rahel-Varnhagen-Weg im Kreuzungsbereich, weil hier wegen der abgeschalteten Ampelanlage für viele unklar ist, wer eigentlich Vorrang hat.
Die Polizei appelliert in diesem Zusammenhang an die gegenseitige Rücksichtnahme, wie sie auch im Paragraf der 1 der Straßenverkehrsordnung festgeschrieben ist. Schließlich sei die Situation für alle ungewohnt. Tatsächlich haben an der fraglichen Stelle allerdings die querenden Fußgänger und Radfahrer Vorrang, weil sie sich auf der Vorfahrtsstraße befinden.
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Zu allem Überfluss setzte sich der Ampelausfall am Nettelnburger Landweg nachmittags noch fort: Nach eine turnusmäßigen Inspektion durch ein Team der Hamburger Verkehrsanlagen gingen um 15 Uhr auch die Lichter am wenige Hundert Meter entfernten Abzweig Fanny-Lewald-Ring aus. Zwar waren hier keine Kriminellen am Werk. Weil die Reparatur aber nicht sofort erfolgen konnte, mussten auch hier zwei der vier Fahrspuren des Nettelnburger Landwegs gesperrt werden.