Bergedorf. Kinder- und Jugendhaus St. Elisabeth profitiert von Vorweihnachtsaktion der Wirtschaft. Warum es sich lohnt, schnell ein Los zu kaufen.

Es ist ein Klassiker, auf den sich alle Bergedorfer in der Vorweihnachtszeit freuen. Dazu geht der Reinerlös der Tombola der Wirtschaftlichen Vereinigung Bergedorf (WSB) stets an einen guten Zweck. Diesmal wird das Bergedorfer Kinder- und Jugendhaus St. Elisabeth bedacht. Die ersten Lose werden bereits am Sonnabend, 4. November, verkauft.

„Das ist immer ein Heidenspaß“, weiß WSB-Geschäftsführer Marc Wilken, „erfahrungsgemäß sind die Lose weit vor dem Schluss ausverkauft.“ Das könnte auch bei dieser Tombola, die offiziell bis zum 16. Dezember läuft, geschehen: In bis zu 20 Geschäften, die auch mit dem Logo der Tombola an den Schaufenstern markiert werden, sollen die 10.000 verfügbaren Lose zum Stückpreis von 2 Euro verkauft werden. Wo es überall Lose geben wird, veröffentlicht die WSB auch über social media.

Reinerlös der WSB-Tombola geht an das Kinder- und Jugendhaus St. Elisabeth

Nicht gespart wird auch bei den Gewinnen. Jedes fünfte Los sei statistisch betrachtet ein Gewinn, weiß Marc Wilken. Viele schöne Dinge sind in der Verlosung wie Silber- und Goldbarren, Uhren, Gutscheine für Wellness, Minigolf, Autos fürs Wochenende und mehr. Preise im Gesamtwert von 30.000 Euro sind es. Wer ein Los mit einer Gewinnnummer ausrollt, dem wird per QR-Code-Scan oder dem Besuch der WSB-Homepage der Weg zu dem Geschäft gewiesen, in dem der Gewinn abgeholt werden darf.

Zum achten Mal läuft die Tombola, die von der Bergedorfer Werbeagentur „Die Creativen“ im Auftrag des WSB organisiert wird. Bei der Premiere im Jahr 2015 profitierten das Kinderkulturhaus Kiku und der Verein Bergedorfer für Völkerverständigung. 2020 fiel die Tombola wegen des Corona-Lockdowns aus. Natürlich gehe es um Gemeinnützigkeit und Verkaufsförderung bei teilnehmenden Partnern, sagt Marc Wilken, „aber grundsätzlich steht bei der Tombola der Spaß im Vordergrund“.

Im Kinder- und Jugendhaus fast „familienähnliche Zustände“

Dass die Wahl bei den Begünstigten in diesem Jahr auf das Haus St. Elisabeth am Grasredder fiel, ist einem Tipp der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) aus dem Bezirk zu verdanken. Die OKJA freute sich im Vorjahr über die Ausschüttung der WSB-Tombola. St. Elisabeth ist eine stationäre Jugendhilfeeinrichtung, die es schon seit dem Jahr 1889 gibt und deren gesellschaftliche Rolle aktuell nicht hoch genug eingeordnet werden kann. Momentan leben in St. Elisabeth 52 Kinder, Jugendliche und Heranwachsende im Alter zwischen fünf und 21 Jahren, die in mehreren Wohngruppen zusammen leben.

„Da herrschen fast familienähnliche Zustände“, weiß Einrichtungsleiterin Kathrin Hettwer. 64 Plätze gibt es insgesamt, und möglicherweise werde die Kapazität demnächst ausgefüllt, ergänzt die pädagogische Leiterin des Hauses, Marina Abeln, „weil in Hamburg aktuell große Not besteht“. Dazu gehören auch Flüchtlinge, die Plätze in Kinderhäusern brauchen.

Wie die Kinder den Reinerlös reinvestieren wollen

Im Haus sind derzeit 52 hauptamtliche Mitarbeiter tätig, der Großteil davon als pädagogische Kräfte im Einsatz. Außerdem beschäftigt St. Elisabeth weitere Mitarbeiter in Küche, Hauswirtschaft, Verwaltung, Leitung und selbstredend einen Hausmeister plus vier junge Menschen, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Haus leisten. „Wir wollen auch gern weiterhin mehr qualifiziertes Personal einstellen“, erklärt Kathrin Hettwer.

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Der Tombola-Erlös ist schon ganz demokratisch mit der großen St. Elisabeth-Familie verplant worden. „Die Wohngruppensprecher hatten drei Wochen Zeit, sich nicht nur wilde Ideen wie das Pony im Obstgarten oder den Lamborghini vor unserer Haustür zu wünschen“, erzählt Marina Abeln. Realistisch betrachtet wird das Geld wohl in Spielplatz und -fahrzeuge sowie in das Aufhängen eines Basketballkorbs investiert.