Lohbrügge. Verein Hamburg-Walddörfer zeigt alten Hafen Bergedorf und Stuhlrohrfabrik im Miniaturformat. Auch ein Senator will vorbeikommen.

Alles hier ist eine kleine, aber perfekte Illusion der Realität. Ein Kran steht neben einer beleuchteten Miniatur-Fabrikhalle, umgeben von Bäumen, Hecken, Büschen und Menschen. Ein Lastwagen hält neben der Halle, beladen mit winzigen Holzstämmen, die auf einen Zuganhänger verladen werden sollen. Wann hier wohl der nächste Zug kommt? Das kann der Betrachter mit Glück schon sehen – handelt es sich doch um eine Modelleisenbahnanlage, die einen weiten Blick über die Miniaturlandschaft hinweg ermöglicht.

Noch viel mehr als das gibt es zu bestaunen, wenn der Verein der Modelleisenbahner Hamburg-Walddörfer für das Wochenende 4./5. November ins Gymnasium Lohbrügge bittet: Die Modelleisenbahner laden hier anlässlich ihres 35. Vereinsgeburtstages zu einer großen Modelleisenbahnschau ein. Zusätzlich zur großen Anlage im Untergeschoss können die Besucher im Obergeschoss durch zehn Klassenräume bummeln, in denen weitere Anlagen und Börsenverkaufsstände mit gebrauchten Eisenbahnmodellen sowie Zubehör untergebracht werden sollen.

Modelleisenbahner zeigen in Lohbrügge eine große Anlage aus 50 Modulen

Der Verein wird „die Modelleisenbahn in ihrer Vielfältigkeit hinsichtlich Gestaltung und der verschiedenen Spurweiten“ zeigen, kündigt der Vereinsvorsitzende Uwe Mollenhauer an: „Von der kleinen Spur Z über die Spur HO bis hin zur großen Spur 1.“ Aufgebaut wird eine Modulanlage. „Die fast 50 Module können wir nur anlässlich einer Veranstaltung aufbauen oder eben in einem geeigneten Raum.“ Die Module stellen streckenweise den alten Hafen Bergedorf und die Stuhlrohrfabrik sowie den Börnsener Bahnhof dar. Der Verein hat in Bergedorf auch noch eine „feste“ und deutlich kleinere Anlage, die den Bahnhof Verden an der Aller im Miniaturformat zeigt.

Nicht immer war Bergedorf die Heimat der Modelleisenbahnfans. Ende 1988 war der Verein gegründet worden, weil die damaligen Gründungsmitglieder in den Stadtteilen Sasel, Tonndorf, Berne, Poppenbüttel und Meiendorf wohnten und weil es im Hamburger Nordosten noch keinen Modelleisenbahnverein in der Spur HO gab. Der Verein war dann zunächst in Wandsbek zu Hause.