Kirchwerder/Rissen. Hans-Heinrich Ziburt vom Süderquerweg spendet Erlös an das Kinderhospiz Sternenbrücke. Welche tragische Geschichte ihn dazu motivierte.
Es ist mittlerweile schon eine kleine Tradition geworden: Wenn der Sommer sich verabschiedet und die ersten nassen Herbsttage des Jahres hereinbrechen, dann fängt Hans-Heinrich Ziburt an zu basteln. Denn schließlich sollen auch Meisen und Finken ein Dach über dem Kopf haben, wenn die kalte Jahreszeit beginnt. Und so entstehen in der Werkstatt, die der pensionierte Betreiber eines Blumengroßhandels sich in einem ehemaligen Gewächshaus eingerichtet hat, nun im fünften Jahr in Folge Vogelhäuser.
Der Erlös aus dem Verkauf der schmuckvollen Futterstellen mit Holzschindel-Dach kommt dabei stets einer Einrichtung im Hamburger Westen zugute: Dem Kinderhospiz Sternenbrücke. Auf das Kinderhospiz in Rissen wurde der Vierländer aufmerksam, als das Enkelkind eines Bekannten vor einigen Jahren tödlich an einem Hirntumor erkrankte.
Vogelhäuser aus Kirchwerder werden für den guten Zweck verkauft
Der Zeitpunkt, an dem das kleine Mädchen sterben sollte, fiel genau in die Zeit, in der ihr kleiner Bruder zur Welt kommen sollte. Damit ihre Eltern für beide Kinder da sein konnten, wurde in dem Kinderhospiz ein Therapieraum zum Kreißsaal umfunktioniert, wo schließlich ein kleiner Junge zur Welt kam. Die Familie verbrachte noch etwa zwei Wochen gemeinsam in der Sternenbrücke, bevor das kleine Mädchen starb. Die Geschichte sei für ihn die Initialzündung gewesen, sich für das Kinderhospiz einzusetzen: „Das war wirklich einmalig“, sagt Hans-Heinrich Ziburt.
Insgesamt mehr als 22.000 Euro konnte der 72-Jährige in den vergangenen vier Jahren an die Sternenbrücke übergeben. Dabei gelang es ihm, die einzelnen Spendensummen von Jahr zu Jahr zu erhöhen – im vergangenen Jahr auch dank eines privaten Spenders aus Reinbek, der kurz vor Weihnachten die letzten drei Vogelhäuser kaufte und dem Bastler zusätzlich einen Umschlag mit 500 Euro überreichte.
Preis für die schmuckvollen Vogelhäuschen beginnt bei 80 Euro
Beim Bau der Vogelhäuschen bekommt Hans-Heinrich Ziburt stets Unterstützung: Schwägerin Gerda Buck verziert die Giebel mit Vogelmotiven, der befreundete Tischler Julius Bendschneider stiftet Baumaterial wie Multiplex-Platten aus Fichte, und selbst Enkelin Zaynab (9) schaut ab und zu in der Werkstatt vorbei und hilft ihrem Großvater beim Schrauben und Pinseln.
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Die Vogelhäuser gibt es in verschiedenen Farben wie Hell- und Dunkelgrün, Blau, Rot, zudem ein paar in Weiß oder Grau. Ein Häuschen mit den Maßen 30 mal 40 Zentimeter kostet 80 Euro, das Vogelhaus in der Größe 34 mal 53 Zentimeter kostet 100 Euro. Noch größere Häuschen (40 mal 60 Zentimeter) gibt es auf Bestellung. Wer sich für ein Vogelhäuschen interessiert, ruft einmal kurz durch unter Telefon 0171/889 61 02 und sucht sich eins auf dem Hof am Süderquerweg 315 aus.