Bergedorf. Interfraktioneller Antrag: Bei der Planung von Neubaugebieten soll verstärkt an die Infrastruktur für Elektroautos gedacht werden.
Alle reden vom Klimaschutz und der großen Verkehrswende. Aber warum gibt es im ganzen Bezirk Bergedorf bloß 27 Ladesäulen für elektrische Fahrzeuge? Diese Frage bringt den Verkehrsausschuss flott auf Touren: „Wir haben schon vor einem Jahr einen Antrag auf Verdopplung gestellt, aber passiert ist nichts“, ärgert sich CDU-Verkehrsexperte Jörg Froh, der etwa am Durchdeich und am Luisen-Gymnasium eine solche Infrastruktur vermisst, ebenso im Neubaugebiet am Reinbeker Redder: „Es gibt nur eine E-Säule am Havighorster Weg. Da fahren die Lohbrügger hin, schließen den Wagen an und düsen dann mit einem Roller zurück“, hat er beobachtet.
In anderen Neubaugebieten fehlt es gleichfalls an Infrastruktur für Elektroautos, so etwa an den Schleusengärten, so die CDU: „Und im B-Plan für den Weidensteg sind offenbar auch keine Ladesäulen im öffentlichen Raum eingeplant“, wundert sich Froh.
Elektroautos: Jährlich nur 100 neue Säulen für Hamburg
Hamburgs Wirtschaftsbehörde wolle jährlich 100 neue Säulen für ganz Hamburg installieren, informierte Bergedorfs Tiefbauchefin Mona Rühle ein wenig schulterzuckend: „Wir können im Vorfeld einer Baumaßnahme nur Leerrohre und Leitungen einplanen. Wir können also alles vorbereiten, aber nicht die Säulen aufstellen.“
Auch Volker Peters (FDP) fordert mehr E-Säulen: „Eigentlich müssten wir die Anzahl sogar vervierfachen. An der Nettelnburger Straße werden schon Ladekabel über die Gehwege gespannt“, berichtet er. Aber es habe wenig Sinn, die Verwaltung mit einem Bündel von Einzelanträgen zu bombardieren: „Als Entwurf habe ich schon einen Antrag fertig, alles mal zusammenzufassen.“
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Damit kann sich auch die SPD gut anfreunden, sodass nun ein interfraktioneller Antrag für die Bezirksversammlung erarbeitet wird: „So können wir gemeinsam mehr Druck reinbringen“, hofft Sozialdemokratin Petra Petersen-Griem.