Bergedorf. Politik fordert Ladesäulen für Elektroautos und E-Bikes im Landgebiet. Einen ähnlichen Antrag gab es bereits vor fünf Jahren.

Die Zahl der Elektrofahrzeuge steigt: Laut Kraftfahrt-Bundesamt hat sich die Zahl der neu zugelassenen E-Autos in Deutschland im vergangenen Jahr verdreifacht. 2020 sind gut 194.000 rein batterieelektrische Pkw neu zugelassen worden, zusammen mit anderen alternativen Antrieben wie Plug-in-Hybriden, Gas- oder Wasserstoffantrieb waren es knapp 395.000 Autos.

Um sie mit Strom zu tanken, gibt es laut CDU im Hamburger Stadtgebiet gut 1300 öffentliche Ladesäulen. Allerdings sind davon nur vier Säulen in den Vier- und Marschlanden zu finden. Viel zu wenig, meinen die Christdemokraten, die nun einen Antrag auf den Weg brachten, um mehr Ladesäulen im Landgebiet zu schaffen.

In 2020 wurden so viele E-Bikes verkauft wie nie zuvor

Einstimmig wurde der Antrag im jüngsten Regionalausschuss auf den Weg gebracht. Das Bezirksamt soll nun mit den zuständigen Behörden und Anbieten von E-Ladesäulen prüfen, wo Standorte zum Strom tanken auf öffentlichem Grund eingerichtet werden könnten.

Das allein reichte der Bergedorfer Koalition aus Grünen, FDP und SPD aber nicht aus: Sie möchten auch die Ladeinfrastruktur für Zweiräder verbessern. Schließlich seien in 2020 in Deutschland 1,95 Millionen Elektroräder und damit so viel wie nie zuvor innerhalb eines Jahres verkauft worden, schreibt die Koalition in ihrem Änderungsantrag.

Wo können im Landegebiet Ladegeräte an Straßen und Radwegen eingerichtet werden?

Lenka Brodbeck (Die Grünen) erinnerte daran, dass ihre Fraktion bereits vor fünf Jahren gemeinsam mit der CDU im Regionalausschuss einen ähnlichen Antrag auf den Weg gebracht hatte. Auch damals wurde bereits für Ladestationen für E-Bikes in den Vier- und Marschlanden geworben – nun soll es endlich umgesetzt werden. Somit soll das Bezirksamt nun prüfen, wo im Landgebiet Ladegeräte an Straßen und Radwegen eingerichtet werden könnten.

Dass diese dringend notwendig sind, betonte auch Wilfried Acht aus dem Seniorenbeirat. Er habe kürzlich selbst erlebt, dass ein älterer Herr sein schweres E-Bike über den Marschbahndamm schieben musste, weil der Akku seines Rads leer war und es weit und breit keine Möglichkeit zum Laden gegeben habe, so Acht.

Dem Regionalausschuss soll im November das Ergebnis der Prüfung vorgestellt werden.