Lohbrügge. Udo Evers kämpft seit Jahren für mehr Lärmschutz – auch vor seiner Wohnung. Nun schöpfen er und Mitstreiter neue Hoffnung.

Der Blick auf die aktuelle Lärmkarte der Umweltbehörde lässt bei Udo Evers alle Alarmglocken schrillen: „Im kommenden Jahr soll der Großteil der B5 nachts auf Tempo 30 runtergeschraubt werden. Nur bei uns nicht“, ärgert sich der Lohbrügger, der am Dünenweg wohnt und vom Balkon auf die vierspurige Hauptverkehrsstraße schaut.

„Wir blicken hier zwar auf einen schönen alten Baumbestand. Aber dahinter liegt gleich die Schnellstraße B5. Die Entfernung beträgt kaum mehr als 20 Meter“, sagt der 59-Jährige, der bereits vor zweieinhalb Jahren mit vielen Nachbarn eine Interessengemeinschaft (IG) gegründet hat. Schon damals ging es um einen effektiven Lärmschutz entlang der B5 zwischen der Brücke des Ladenbeker Furtwegs und der Einmündung der Lohbrügger Landstraße.

„Oberbillwerder wird Blechlawine vor unserem Balkon weiter anwachsen lassen“

„Aber geschehen ist bis heute gar nichts. Unsere IG ist nicht mal eingeladen worden, als es einen Ortstermin des Bezirksamts zur künftigen Anbindung des Ladenbeker Furtwegs an die B5 gab. Dabei wird das die Blechlawine vor unserem Balkon noch weiter anwachsen lassen, weil der Verkehr vom neuen Stadtteil Oberbillwerder hinzu kommt“, ärgert sich Evers, der nun hofft, über seine Beteiligung an der aktuellen „Umfrage zur Lärmbelästigung“ der Umweltbehörde endlich Gehör zu finden.

Noch bis Mittwoch, 31. Mai, ist die Befragung online unter https://laemaktionsplan.beteiligung.hamburg/ abrufbar. „Wir setzen auf eine breite Beteiligung der Bevölkerung, damit der Umgebungslärm, gerade auch der vom Straßenverkehr verursachte, gezielt und sinnvoll reduziert werden kann“, fordert Umweltbehörden-Sprecherin Renate Pinzke zur Beteiligung auf. „Bisher haben sich schon rund 7000 Bürgerinnen und Bürger an der turnusmäßigen Fortschreibung des Lärmaktionsplans beteiligt.“

Udo Evers hofft, dass so im kommenden Jahr zumindest nachts von 22 bis 6 Uhr vor seinem Balkon schon mal Tempo 30 gilt. „Bisher soll es das auf der B5 bloß zwischen Sander Damm und Krusestraße geben sowie vor dem Unfallkrankenhaus Boberg. Auch die Lücke auf der Lohbrügger Landstraße will mir nicht in den Kopf: Dort wird 2024 Tempo 30 auf ganzer Länge eingeführt – außer auf den letzten 400 Metern zwischen Ladenbeker Furtweg und B5.“