Boberg. Der Anbau für das Boberger Dünenhaus soll nach langem Warten nun 2024 realisiert werden. Was genau geplant ist.

Das Boberger Infohaus war 1996 kaum eröffnet, da wurde es schon wieder zu eng in den Räumen: Jahr für Jahr strömten mehr Besucher in das Holzhaus an der Boberger Furt 50, schlenderten durch die kleine Ausstellung zum Naturschutzgebiet Boberger Dünen oder lauschten den Vorträgen der Naturschützer. Die Loki Schmidt Stiftung als Betreiber des städtischen Gebäudes kämpfte schnell mit Platznot und mühte sich um einen Anbau – lange vergebens. Doch nun hat das Warten ein Ende: Der Anbau kommt, die zuständige Umweltbehörde will bereits Anfang 2024 loslegen.

Auf der Rückseite des Dünenhauses (wie das Infohaus seit 2017 heißt) soll ein etwa 200 Quadratmeter großes Gebäude entstehen, das „Dünenforum“: lichtdurchflutet, schneeweiß und mit Photovoltaik und Wärmepumpe ausgestattet. Bis Ende 2023 werden die Arbeiten ausgeschrieben, dann sei 2024 Baubeginn, bestätigt Hamburgs Umweltbehörde – die das Projekt schon einmal angekündigt hatte, nach Corona jedoch verschieben musste.

Der Anbau für das Boberger Dünenhaus kommt 2024

Nun aber sollen hier etwa 1,2 Millionen Euro investiert werden. Aus Sicht der Naturschützer gut angelegtes Geld. Denn der Druck auf das Naturschutzgebiet Boberger Dünen und damit auch auf das Dünenhaus wächst: Erst trieben die Corona-Lockdowns die Menschen scharenweise in die Natur. Dann schafften immer mehr Neubaugebiete zusätzliche Nachfrage. Und mit den vielen Neubürgern im geplanten Oberbillwerder werde die Notwendigkeit von Bildungsarbeit zum Naturschutz „noch mal deutlich zunehmen“, meint Dünenhaus-Leiterin Karen Elvers. Sie freut sich deshalb enorm über den Anbau, der ganz neue Möglichkeiten mit sich bringt. Denn immerhin besuchen jährlich 12.000 bis 15.000 Menschen das Dünenhaus.

Aktuell haben die Naturschützer exakt einen Raum für die Bildungsarbeit zur Verfügung. Er ist aber zugleich der Ausstellungsraum. Die mobilen Ausstellungsmodule müssen deshalb zur Seite gerückt werden, wenn größere Gruppen kommen. Da „morgens immer zwei bis drei Vorschul- und Schulgruppen kommen“, so Karen Elvers, reicht der Platz oft trotzdem nicht – und Schüler müssen auch schon mal auf dem Flur herumstehen.

Ganz neue Möglichkeiten im 100 Quadratmeter großen Seminarraum

Umso größer ist nun die Freude über den Anbau. „Das sind ganz neue Möglichkeiten; wir können viel mehr Seminare für Multiplikatoren anbieten. Oder auch mal eine Forscherwerkstatt mit Kindern machen“, sagt Karen Elvers. Sogar ihren in 2024 bevorstehenden Ruhestand möchte die Dünenhaus-Leiterin vielleicht verschieben. „Den Anbau würde ich zu gerne noch einweihen“, sagt sie. Schließlich hat sie viele Jahre um die Erweiterung gekämpft.

„Durch den Neubau des Dünenforums soll die derzeitig unzureichende räumliche Situation verbessert werden“, schreibt auch Renate Pinzke von der Hamburger Umweltbehörde. Naturpädagogische Veranstaltungen sollen künftig „unabhängig vom Ausstellungsbetrieb im Bestandsgebäude“ möglich sein. Der Neubau ist deshalb komplett unabhängig vom Bestandsgebäude und bietet ein Foyer, eine Küchenpantry, eigenes WCs, Büro, Stuhllager und Technikraum. Der Seminarbereich selbst wird das Herzstück sein: Fast 100 lichtdurchflutete Quadratmeter stehen zur Verfügung.