Boberg. Boberg. Das einstige Infohaus lockt jetzt mit einer modernen Ausstellung an die Boberger Furt 50. Sonntag Feier für alle.

Vorbei sind die Zeiten der alten Stelltafeln, des braunen Fliesenbodens und der vollgestellten Nebenräume: Der neue Ausstellungsraum des Naturschutzinfohauses Boberger Niederung setzt auf warme Farben, auch ein bisschen Knallgrün, zudem auf viele neue Elemente und Spiele, die den Besuch für Naturfreunde spannend machen sollen. Nach etwa vier Monaten, die das Haus für die Renovierung und den Bau der neuen Ausstellung schließen musste, ist die Einrichtung nun wieder für Besucher geöffnet. Zudem unter neuem Namen – als „Boberger Dünenhaus“.

Umweltsenator packte hier einst mit an

Die Wiedereröffnung wurde Freitag mit Stiftern, Ehrenamtlichen, Helfern und Gästen der Behörden gefeiert. Kristina Gruse, Sprecherin beim NDR-Hamburg-Journal, lud zum launigen Talk mit Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne), Behördenvertretern und Vorstand sowie Geschäftsführung der Loki Schmidt Stiftung, der das Haus gehört. Und so erfuhren die Zuhörer unter anderem, dass Umweltsenator und Ur-Bergedorfer Jens Kerstan hier einst mit dem Naturschutz in Verbindung kam: Als Student packte er bei Arbeitseinsätzen in der Boberger Niederung mit an, schlug ortsfremde Pflanzen mit einer „Wiederkopfhaue“ aus. Der Senator lernte das Naturschutzgebiet sehr schätzen: „Wenn ich gefragt wurde, welches mein Lieblingsort in Hamburg ist, habe ich oft die Boberger Dünen genannt.“

„Kabinett der Vielfalt“ plus viele neue Ausstellungselemente

Die Einzigartigkeit der Niederung mit ihren Dünen-, Heiden- oder Trockenrasenflächen, der Vielfalt an seltenen Pflanzen und Tieren betonten auch Behörde und Stiftung. Karen Elvers, die das Infohausteam leitet, möchte, dass das Haus als „Tor zur Natur“ gesehen wird, als „Startpunkt“. Auch für jene, die den Weg in die Natur eher scheuen. Denn nur was man kenne, lerne man zu lieben und zu schützen.

Die neue Ausstellung will den Artenreichtum des Naturschutzgebietes erlebbar machen. Und so gibt es neben einem „Kabinett der Vielfalt“ im Nebenraum, in dem die Tier- und Pflanzenwelt auf Bildern dargestellt wird, im großen Raum einen „Sandpuster“, der das Entstehen einer Düne veranschaulicht, ein Ameisen-Geschicklichkeitsspiel, Audiobeiträge, ein Bodenprofil und vieles mehr. Zudem sind neue Stargäste eingezogen: In einem Terrarium leben vier der seltenen Zauneidechsen.

Ausstellung kostet 80.000 Euro

80 000 Euro trugen diverse Förderer für die neue Ausstellung zusammen. Die Behörde steuerte zudem 60 000 Euro für die Grundrenovierung bei.

Am morgigen Sonntag können sich alle Neugierige selbst einen Eindruck verschaffen. Ab 11 Uhr wird zu einem bunten Programm an die Boberger Furt 50 eingeladen – mit Familienrallye, Ameisenlöwen­turnier, Kuchen und Stockbrotbacken.

Ab Montag startet das Haus, das in den 20 Jahren seines Bestehens etwa 300 000 Besucher hatte, wieder mit seinem Jahresprogramm. Dann gibt es neben der pädagogischen Arbeit mit Schulklassen und Kindergärten auch wieder viele Führungen und Naturgruppen. Alle Infos auch zu den Öffnungszeiten unter www.loki-schmidt-stiftung.de/boberg.