Hamburg. Autofahrer erwartet in der Bergedorfer City eine monatelange Sperrung mit Umleitung. Wann es losgeht und was genau geplant ist.
Mal waren andere Baustellen ein Grund für den Aufschub, mal Lieferengpässe. Nun aber soll es wirklich losgehen mit dem geplanten Umbau der Chrysanderstraße vom Mohnhof bis zur Bergedorfer Schlossstraße: Der Baustart ist für den 17. Juli terminiert, informiert jetzt das Bezirksamt Bergedorf. Fast zwei Jahre, nachdem der Baubeginn das erste Mal angekündigt worden war, sollen nun tatsächlich die Bauarbeiter anrücken. Zuletzt waren die Arbeiten auf März terminiert worden, doch fehlende Materiallieferungen sorgten für erneute Verzögerung.
Die Straße, die zwischen Mohnhof und Bergedorfer Schlossstraße eine Einbahnstraße ist, wird für Radfahrer so umgebaut, dass sie entgegen der Fahrtrichtung – also in Richtung Mohnhof – radeln dürfen. Bisher ist das nicht erlaubt – und auf der Kopfsteinpflasterstraße mit den tiefen Furchen auch nicht sehr bequem. Mangels Alternativen holpern hier trotzdem einige Radler in Richtung Mohnhof.
Bauarbeiten Bergedorf: Umbau der Chrysanderstraße startet im Juli
Der Umbau macht die Chrysanderstraße offiziell zu einer Einbahnstraße mit zugelassenem gegenläufigem Radverkehr, erklärt Bezirksamtssprecher Lennart Hellmessen: „Das wird dem Autofahrer beim Einfahren in die Einbahnstraße mit einem Hinweisschild unter dem Einbahnstraßenschild angezeigt.“ Die Geschwindigkeit wird auf 20 km/h begrenzt. „Im Bereich der Kurve bei der Feuerwehr werden zusätzlich Fahrradsymbole auf der Fahrbahn aufgebracht, um den Autofahrer nochmal auf den entgegenkommenden Radverkehr hinzuweisen.“
Das Miteinander von Autos und Radlern funktioniert nur durch den Wegfall der Parkplätze in dem Abschnitt, weshalb das Projekt vor allem bei Geschäftsleuten nicht unumstritten ist. Zudem muss die Chrysanderstraße in diesem Abschnitt auf Monate voll gesperrt werden, was Autofahrer und auch Radler zu größeren Umwegen zwingen wird. Die 880.000 Euro teuren Arbeiten sind umfangreich: Aus dem Kopfsteinpflaster wird ein „Bergedorfer Pflaster“ wie in weiten Teilen der Fußgängerzone. Das sorgt auch optisch für mehr Nähe zum angrenzenden Sachsentor. Radwege im eigentlichen Sinne wird es in der Chrysanderstraße nicht geben, der Radverkehr wird auf der Fahrbahn geführt.
Ende der Baumaßnahme vor dem Weihnachtsgeschäft geplant
Die Arbeiten beginnen laut Bezirksamt zunächst im Kreuzungsbereich Bergedorfer Schlossstraße/Chrysanderstraße/Reinbeker Weg. Dort wird eine neue Asphaltdeckschicht aufgetragen. Danach wird die Chrysanderstraße in Richtung Mohnhof umgebaut – in mehreren Bauabschnitten, „um die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr weiterhin gewährleisten zu können“. Weil die Straße während der Arbeiten voll gesperrt ist, können auch Anwohner die Bereiche der Baumaßnahme nur eingeschränkt befahren. Die Umleitungen führen über Wentorfer Straße, Gräpelweg und Bult.
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Vor allem an Markttagen dürfte ein Chaos auf den Ausweichstrecken aber wohl zu erwarten sein. Deshalb strebt das Bezirksamt an, binnen etwa vier Monaten fertig zu werden. Optimistisch heißt es: „Der Abschluss der Arbeiten beziehungsweise die Erreichbarkeit der Innenstadt wird vor dem Weihnachtsgeschäft erreicht.“