Bergedorf. Der Entwurf für den Körber Campus im Innovationspark Bergedorf steht. Was hier geplant ist – und wann der Umzug sein soll.

Haunis Vision für die Fabrik Zukunft ist ein rechteckiger Bau mit einer langen Reihe von bodentiefen Fenstern und begrünten Dächern, leuchtend im Abendlicht. Mit diesem Entwurf legt der Maschinenbauer nun seine Vorstellungen für den geplanten Neubau im künftigen Innovationspark Bergedorf vor. Und stellt damit – nach dem dramatischen Poker um den Verbleib der Hauni/Körber Technologies in Bergedorf – die Weichen für seine Zukunft im Bezirk.

Der Körber Campus Hamburg, so der offizielle Name des neuen Standorts, wird derzeit mit Hochdruck geplant. „Bei uns laufen gerade die Köpfe heiß“, sagt Unternehmenssprecherin Claudia Rottensteiner. Wo sollen welche Büros hin, wer braucht was an welchem Standort, was darf nicht vergessen werden: „Es steht wirklich alles in der Diskussion“, zumindest bei der Ausgestaltung des Innenlebens. Die Außenansicht jedoch ist, von einigen Details abgesehen, fix: Auf der 70.000 Quadratmeter großen Fläche im Innovationspark Bergedorf ist demnach ein 52.000 Quadratmeter großes Gebäude geplant, 160 mal 220 Meter groß und 14 Meter hoch. Wobei einzelne Gebäudeteile es auf bis zu 26 Meter Höhe bringen.

Innovationspark Bergedorf: Haunis Fabrik der Zukunft wird bis zu 26 Meter hoch

Der neue Körber Campus wird die Heimat aller Mitarbeiter sein, die sich jetzt noch auf Bergedorf (ehemals Hauni) und Schwarzenbek (ehemals Universelle) verteilen. Auch das jetzt am Weidenbaumsweg beheimatete Trainingszentrum der Hauni/Körber Technologies wird hierherziehen. Produktion, Entwicklung, Fertigung und Logistik aus allen Sparten werden sich auf 31.000 Quadratmeter verteilen, auf der restlichen Fläche sind Büros und Gemeinschaftsbereiche wie etwa das Betriebsrestaurant geplant.

So könnte einer der Innenhöfe des Körber Campus Hamburg aussehen.
So könnte einer der Innenhöfe des Körber Campus Hamburg aussehen. © Hauni/Körber Technologies | Hauni/Körber Technologies

Für die Mitarbeiter soll das Arbeiten so angenehm wie möglich sein: Es sind begrünte Innenhöfe geplant, Oberlichter in den Hallen und große Fenster, die sich öffnen und verdunkeln lassen, je nach Wetter. Wie viele Mitarbeiter hier arbeiten werden, ist allerdings unklar; die Hauni möchte aktuell keine konkrete Zahl nennen.

Mit seiner neuen Fabrik der Zukunft möchte das Unternehmen nicht nur seine Standorte und die Arbeitsabläufe optimieren. Der Campus soll auch helfen, neue Geschäftsfelder des Zigarettenmaschinen-Herstellers zu erschließen. „Hier entwickeln und bauen wir zukünftig unsere High-Tech-Maschinen, fertigen Spezialteile, erforschen innovative, wegweisende Technologien und beliefern unsere Kunden weltweit“, heißt es auf der Homepage der Körber Technologies.

Der Neubau soll als nachhaltig zertifiziert sein

Der Neubau soll in nachhaltiger Bauweise entstehen, eine entsprechende Zertifizierung wird angestrebt. Photovoltaik auf dem Dach, Geothermie und begrünte Dächer sind ebenso Bestandteil der Planungen wie umweltfreundliche Baustoffe und nachhaltige Produktionsabläufe. Noch ist allerdings nicht klar, was das alles kosten soll und wird.

Der Zeitplan hingegen steht. Schon im ersten Quartal 2024 möchte die Hauni/Körber Technologies mit den Erschließungsarbeiten im Innovationspark beginnen – vorausgesetzt der Bezirk kann sein Versprechen einhalten, bis Ende 2023 dort Baurecht zu schaffen. Baubeginn soll etwa ein Jahr später, Anfang 2025, sein. Im Herbst 2026 soll das neue Gebäude fertig sein. Der Umzug vom alten Standort an der Kurt-A.-Körber-Chaussee in den Innovationspark an A25/Curslacker Neuer Deich wird dann allerdings ein Kraftakt: Sechs Monate sind dafür eingeplant.