Hamburg. Das Hansa könnte nach den Sommerferien wieder vier 5. Klasse haben. Welche weiterführende Schule in Bergedorf die beliebteste ist.
Aufatmen am Hansa-Gymnasium: Nach mehreren Jahren mit schrumpfenden Anmeldezahlen ist Bergedorfs Traditionsschule in der Gunst der künftigen Fünftklässler wieder deutlich nach oben geschnellt. 118 Erstwünsche lassen die erhoffte Vierzügigkeit nach den Sommerferien leicht erreichen, mit Glück vielleicht sogar fünf Parallelklassen. Aktuell drücken lediglich 75 Schüler in drei fünften Klassen an der Hermann-Distel-Straße die Schulbank.
Als Grund des Erfolgs gilt nicht zuletzt der Schulleiterwechsel: Seit August 2022 ist Dr. Stefan Schulze Chef des Hansa-Gymnasiums im Villengebiet. Der 55-Jährige kam damals von der deutschen Schule in Toulouse und löste Vorgängerin Birgit Schaaff ab, die Bergedorf nach fünf Jahren auf eigenen Wunsch verließ. Den Erfolg mag Schulze aber nicht auf sich allein beziehen: „Wir haben hier ein großartiges Team von Schülern, Lehrern und auch Eltern. Alle zusammen haben durch ihr Engagement unter anderem beim Tag der offenen Tür bewiesen, dass das Hansa ein fester Bestandteil Bergedorfs ist.“
Schulen in Bergedorf: Zahl der Fünftklässler wächst um 14,1 Prozent
Der Erfolg des Hansa-Gymnasiums ist prozentual der mit Abstand größte Zuwachs unter den zehn weiterführenden Schulen im Bezirk Bergedorf. Aber auch an allen anderen vier Gymnasien sowie an allen fünf Stadtteilschulen gehen die Anmeldezahlen nach oben.
Ohnehin wächst die Schülerzahl erheblich – und mit einem Plus von 14,1 Prozent auf jetzt 1350 angehende Fünftklässler sogar deutlich stärker als im Hamburger Durchschnitt, wo es mit 15.971 Schülern jetzt 8,67 Prozent mehr sind. Als Grund nennt Schulsenator Ties Rabe (SPD) vor allem die kriegsbedingte Zuwanderung aus der Ukraine: „Das ist enorm und bedeutet eine besondere Herausforderung, sowohl im Hinblick auf Raumkapazitäten als auch bei den Personalressourcen.“
Stadtteilschule Bergedorf erobert mit 194 Erstwünschen den Spitzenplatz zurück
Beliebteste Schule im Bezirk ist die Stadtteilschule Bergedorf, die nach einem Jahr Pause die Spitzenposition mit 194 Erstwünschen deutlich vom Gymnasium Lohbrügge mit jetzt 166 zurückerobert hat. Unter den Stadtteilschulen kommt der Richard-Linde-Weg mit 190 Erstwünschen auf Platz zwei. Hier ist es mit 54 das größte Anmeldeplus gegenüber dem Vorjahr. Auf den Plätzen folgen die Stadtteilschule Lohbrügge mit 134, die Stadtteilschule Kirchwerder mit 125 und die Gretel-Bergmann-Schule in Neuallermöhe mit 105 Erstwünschen.
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Schulbehörde entscheidet über die Erstwünsche
Mit diesen Zahlen bleiben die Stadtteilschulen in der Gunst der künftigen Fünftklässler vor den Gymnasien: Rund 53 Prozent wollen im Bezirk Bergedorf auf die Stadtteilschule. In ganz Hamburg sind es dagegen nur 49 Prozent. Die Anmeldezahlen der Bergedorfer Gymnasien neben Lohbrügge und Hansa: Am Luisen-Gymnasium wollen 157 der Noch-Viertklässler ihre Schullaufbahn fortsetzen, am Gymnasium Bornbrook 127 und am Gymnasium Allermöhe 91.
Ob allen Erstwünschen tatsächlich entsprochen werden kann, entscheidet jetzt die Schulbehörde. Das Ergebnis wird jedem einzelnen Schüler und seinen Eltern Ende April mitgeteilt. „Aber wir nehmen das freie Wahlrecht sehr ernst“, sagt Sprecher Peter Albrecht.