Deutlich mehr Anmeldungen für die neuen fünften Klassen – vor allem durch Kriegsgeflüchtete. Welche Schulen zulegen konnten.

  • Nach der Anmelderunde 2023 für die weiterführenden Schulen gibt es neue Spitzenreiter
  • Gymnasien knapp beliebter als Stadtteilschulen
  • Welche Schulen am meisten zulegen konnten

Die Anmeldungen für die kommenden fünften Klassen an den staatlichen weiterführenden Schulen in Hamburg sind erneut gestiegen – vor allem durch kriegsbedingte Zuwanderung, also weil ukrainische Mädchen und Jungen aus Internationalen Vorbereitungsklassen (IVK) in Hamburg in Regelklassen wechseln werden, wie die Schulbehörde am Donnerstag mitteilte.

Ihr zufolge werden insgesamt mindestens 15.971 Mädchen und Jungen im August an Hamburgs weiterführenden Schulen starten – 1275 mehr als im Vorjahr.

Schule Hamburg: Gymnasien knapp beliebter als Stadtteilschulen

Für die fünften Klassen der 64 Gymnasien haben sich bisher 8151 Schülerinnen und Schüler angemeldet, 488 mehr als im Vorjahr, womit auf die Gymnasien 51 Prozent der Anmeldungen entfallen. An den 60 Stadtteilschulen haben sich bislang 7620 Mädchen angemeldet (49 Prozent), 787 mehr als im Vorjahr.

Die Schulbehörde rechnet damit, dass es noch nachträgliche Anmeldungen geben wird. Schulsenator Ties Rabe (SPD) erklärte, wegen des „enormen Schülerzuzugs“ sei das kommende Schuljahr eine „besondere Herausforderung, sowohl im Hinblick auf Raumkapazitäten als auch bei den Personalressourcen“.

Bei Anmeldungen sind bestimmte Schulen seit Jahren an der Spitze

Wie berichtet, ist die Zahl der Hamburger Schülerinnen und Schüler insgesamt im vergangenen Jahr um 7490 Kinder und Jugendliche gestiegen. Das sei der stärkste Anstieg innerhalb eines Schuljahres seit Beginn der Schuljahresstatistik im Jahre 1972.

„Allein dieser Anstieg entspricht der Schülerzahl von rund 22 Grundschulen“, erklärte die Behörde. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine habe Hamburg mehr als 7000 geflüchtete Kinder aus der Ukraine aufgenommen. Außerdem seien allgemein steigende Schülerzahlen zu verzeichnen.

Bei den Anmeldungen für die fünften Klassen stehen seit Jahren bestimmte Stadtteilschulen und Gymnasien an der Spitze, wobei sich Platzierungen mitunter verschieben. Bei den folgenden Angaben handelt es sich um Anmeldungen nach Erstwunsch (Kinder und Eltern können bei der Anmeldung insgesamt drei Wunschschulen nennen). Wenn eine Schule ihr Kapazitätsgrenze erreicht hat, kommt es zu einer Umverteilung nach Zweit- und Drittwunsch.

Das Stadtteilschulen in Hamburg mit den meisten Anmeldungen:

  • Julius-Leber-Schule (Schnelsen): 249
  • Heinrich-Hertz-Schule (Winterhude): 247
  • Stadtteilschule Oldenfelde: 234
  • Gyula Trebitsch Schule Tonndorf: 216
  • Stadtteilschule Lurup: 215

Die höchsten Zuwächse bei den Anmeldungen an den Stadtteilschulen:

  • Campus Kieler Str. (Altona-Nord): +106
  • Stadtteilschule Oldenfelde: +87
  • Campus HafenCity: +68
  • Stadtteilschule Lurup: +54
  • Stadtteilschule Niendorf: +52

Die Gymnasien in Hamburg mit den meisten Anmeldungen:

  • Gymnasium Ohmoor (Niendorf): 206
  • Gymnasium Süderelbe (Fischbek-Falkenberg): 195
  • Gymnasium Grootmoor (Bramfeld): 190
  • Helmut-Schmidt-Gymnasium (Wilhelmsburg): 186
  • Gymnasium Rahlstedt: 181

Die höchsten Zuwächse bei den Gymnasien:

  • Gymnasium Langenhorn: +68
  • Gymnasium Kaiser-Friedrich-Ufer (Eimsbüttel): +50
  • Gymnasium Osterbek (Bramfeld): +45
  • Christianeum (Othmarschen): +44
  • Hansa-Gymnasium Bergedorf: +42

Sechsjährige Grundschulen:

  • Schule Rellinger Straße (Eimsbüttel): 45 Anmeldungen (Vorjahr: 54)
  • Schule Vizelinstraße (Lokstedt): 27 Anmeldungen (43)
  • Schule Grumbrechtstraße (Heimfeld): 79 Anmeldungen (49)
  • Schule An der Burgweide (Wilhelmsburg): 49 Anmeldungen (27)

Schule Hamburg: Anmeldezahlen in den Bezirken sehr unterschiedlich

Je nach Bezirk fallen die Zuwächse bei den Anmeldezahlen für die kommenden fünften Klassen in Hamburg sehr unterschiedlich aus: Altona (+220), Bergedorf (+167), Eimsbüttel (+184), Hamburg-Mitte (+272), Hamburg-Nord (+155), Harburg (+58) und Wandsbek (+173).

Ebenfalls sehr unterschiedlich fällt je nach Bezirk die Wahl der weiterführenden Schule aus: Laut Schulbehörde entscheiden sich Mädchen und Jungen aus Hamburg-Mitte zu 68 Prozent für den Besuch einer Stadtteilschule. Beliebter als das Gymnasium sei die Stadtteilschule auch in den Bezirken Hamburg-Nord (57 Prozent), Bergedorf (53 Prozent) und Harburg (53 Prozent). Dagegen führe das Gymnasium in den Bezirken Eimsbüttel (65 Prozent), Altona (56 Prozent) und Wandsbek (57 Prozent).

Schule Hamburg: Für 2024/25 Neugründung von vier Schulen geplant

Seit 2021 aktiv sind das Gymnasium Rotherbaum und die Campus-Schule HafenCity. Im kommende Schuljahr starten laut Schulbehörde die Einrichtung „Campus Kieler Straße“, eine Stadtteilschule mit gymnasialem Zweig, und das Gymnasium Langenhorn. Für das Schuljahr 2024/25 sei die Neugründung von vier weiterführenden Schulen geplant.

Werden an einer Schule mehr Schüler angemeldet als es Plätze gibt, haben die laut Behörde die Mädchen und Jungen Vorrang, die wegen einer besonderen soziale Härte auf den Besuch der Schule angewiesen seien, deren Geschwister schon die Schule besuchen oder die am nächsten zur Schule wohnen. Die Bescheide über die zugewiesenen Plätze sollten in der zweiten Aprilhälfte an die Eltern geschickt werden, die Einschulungen der neuen Fünftklässler sind am 28. August.