Hamburg. Ein Gymnasium, eine Stadtteil- und eine Grundschule sind geplant. Welche Projekte im Zeitplan sind und bei welchen es hapert.

Das Gymnasium Billwerder Straße ist zum Greifen nahe. „Wir gehen davon aus, dass die Schule 2026 fertig ist und dann als sechstes Bergedorfer Gymnasium auch in den normalen Betrieb gehen kann.“ Diese Worte von André Hoffmann, Chef des Baumanagements bei SchulbauHamburg, ließ aufhorchen in der jüngsten Sitzung des Kreiselternrats: „Das geht in beeindruckender Geschwindigkeit voran“, lobte Vorsitzender Sven Kuvecke. „Aber leider betrifft das ausgerechnet die Schule, die Bergedorf unter seinen drei geplanten Neugründungen am wenigsten braucht.“

Tatsächlich sind es nicht die Gymnasien, sondern Bergedorfs fünf Stadtteilschulen, die seit Jahren unter einem deutlich zu großen Schüleransturm ächzen. Alle mussten bereits sechszügig ausgebaut werden, die Stadtteilschule Bergedorf sogar achtzügig. Noch extremer ist die Lage an der GrundschuleNettelnburg, die trotz ihrer fünf Parallelklassen in allen Stufen nicht alle Kinder der Neubaugebiete vom benachbarten Schleusengraben wird aufnehmen können.

„Grundschule südlich der B5“ noch immer ohne Grundstück

Auch diese beiden Problemlagen nahmen in Hoffmanns Vortrag breiten Raum ein, plant die Bildungsbehörde zusammen mit Schulbau Hamburg doch auch hier Neugründungen. Nur kommen die weit langsamer voran. Denn während das Gymnasiums Billwerder Straße auf dem bereits freien Areal der abgerissenen Förderschule entsteht, soll die neue Stadtteilschule Leuschnerstraße auf dem dortigen Schulhof gebaut werden. Und für die zusätzliche „Grundschule südlich der B5“, die Nettelnburg entlasten soll, fehlt noch immer ein Grundstück.

Das Baufeld für das geplante Gymnasium Billwerder Straße ist bereits frei, die alte Förderschule wurde abgerissen.
Das Baufeld für das geplante Gymnasium Billwerder Straße ist bereits frei, die alte Förderschule wurde abgerissen. © Ulf-Peter Busse | Ulf-Peter Busse

„Wir planen diese zweieinhalbzügige Schule trotzdem schon“, sagte André Hoffmann dem Kreiselternrat. „Aber ohne Grundstück ist das bei einem 13-Millionen-Euro-Projekt nicht gerade einfach.“ Die Eröffnung sei für das Jahr 2027 vorgesehen – wenn auch bisher nur theoretisch. Gleichzeitig werde es auf dem Grundstück der Schule Nettelnburg langsam eng: „Noch mehr als das zusätzliche Hamburger Klassenhaus, das wir bis 2024 auf dem Areal der alten Sporthalle errichten, ist auf der Fläche dieser Schule nicht möglich.“

Kosten für geplante Stadtteilschule Leuschnerstraße steigen auf 40 Millionen Euro

Besser steht es um die sechste Stadtteilschule im Bezirk. Die Arbeiten am mittlerweile von 31 Millionen auf 40 Millionen Euro gewachsenen größten Schulbauprojekt im Bezirk Bergedorf sollen möglichst noch 2023 beginnen. Dann könnte die fünfzügige Stadtteilschule Leuschnerstraße ihre ersten Schüler bereits nach den Sommerferien 2026 begrüßen – nicht erst 2027. Und die Anmeldungen interessierter Schüler aller Stufen bis Klasse 10 wären schon ab Herbst 2025 möglich.

Gleiches gilt ganz sicher für das Gymnasium Billwerder Straße. Die Arbeiten an seinem mit 27 Millionen Euro vergleichsweise preiswerten Gebäuden, werden definitiv im kommenden Jahr beginnen. Diese Schule ist als dreieinhalbzügiges Gymnasium geplant, soll also drei bis vier Parallelklassen je Jahrgang haben.

„Wir sind bereits dabei, für alle drei in Bergedorf neu zu gründenden Schulen die pädagogischen Inhalte vorzubereiten und den Mitarbeiterstamm aufzubauen“, erklärte Peter Heinrichs von der Schulaufsicht dem Kreiselternrat. „Jede hat heute schon eine designierte Schulleitung, die ihre Arbeit auch bereits aufgenommen hat.“