Bergedorf. Innenbehörde stimmt nach Jahren der Verlängerung der Geschwindigkeitsbeschränkung zu. Ein Problem bleibt weiterhin ungelöst.
Wie viele Hefter die Anträge zu diesem Thema bereits füllen, kann nur spekuliert werden – doch es dürften sehr viele sein. Denn schon seit etwa 20 Jahren mühen sich SPD und Grüne, Tempo 30 auf der Justus-Brinckmann-Straße durchzusetzen. Jetzt tragen die Bemühungen Früchte: Die Innenbehördestimmt überraschend zu, zwei bestehende, kürzere Tempolimits so zu verbinden, dass künftig für eine weite Strecke der Straße das Tempolimit gilt. Die Innenbehörde setzt damit einen Antrag der Bergedorfer Koalition um, der im November in der Bezirksversammlung einstimmig beschlossen worden war.
Über Jahrzehnte war Tempo 30 auf dieser wichtigen Verbindung zwischen Holtenklinker Straße und Wentorfer Straße stets von Verkehrsbehörden/Polizei und den VHH abgelehnt worden – meist mit Verweis auf den Verkehrsfluss. Erst als 2017 bundesweit eine Straßenverkehrsordnung mit neuer Verwaltungsvorschrift in Kraft trat, änderte sich dies: Nun sollte vor Schulen, Kitas oder Seniorenheimen grundsätzlich Tempo 30 gelten, es sei denn, gewichtige Gründe sprechen dagegen.
Straßenverkehr: Aktuell gilt nur auf zwei Abschnitten Tempo 30
Aktuell gilt Tempo 30 ab dem Bereich des Bethesda-Krankenhauses, vorbei am Alten- und Pflegeheim Georg-Behrmann-Stift bis zur Höhe des Kindergartens Bergedorfer Krabbelkiste (August-Bebel-Straße 155). Danach dürfen Autofahrer für etwas weniger als 200 Meter bis zum Knotenpunkt Justus-Brinckmann-Straße und Gojenbergsweg wieder auf 50 beschleunigen, bevor für weitere 100 Meter wieder maximal Tempo 30 gilt. Ein sinnloser Flickenteppich, meinte die Bergedorfer Koalition nun im November. Und verwies auf eine bestehende Regelung, nach der zwei Tempolimits verbunden werden sollen, wenn der Abstand zwischen ihnen unter 200 Metern liegt.
Hier sind es 170 Meter, wie die Zentrale Straßenverkehrsbehörde in der Innenbehörde nun tatsächlich einräumt. Deshalb spreche sie sich „nach erneuter Prüfung“ dafür aus, beide Geschwindigkeitsbeschränkungen zu verbinden“. Die Zusammenlegung könne vom Bergedorfer Polizeikommissariat 43 angeordnet werden.
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Die beiden äußeren Enden der etwa 1300 Meter langen Straße bleiben von der Regelung allerdings unberührt, wie Die Linken im November kritisierten: Der Antrag hätte ruhig größer denken und Tempo 30 auf der ganzen Strecke fordern sollen, so Robert Gruber (Die Linke) im November. Ein thematischer Dauerbrenner bleibt die Straße also weiterhin.