Bergedorf. Der ÖPNV wird von Krankheitswellen heimgesucht. Mittlerweile sind Auswirkungen vielerorts spürbar. So ist die Lage im Osten Hamburgs.
Züge fallen aus. Busse fahren seltener. Nicht nur Pendlern fällt das auf. Auch Gelegenheitsbahnfahrer leiden immer mehr unter dem Chaos, das im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) herrscht. In Bergedorf scheinen die Busse aber noch regelmäßig zu fahren. Geht die Krankheitswelle an den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH) vorbei?
„Wir sind noch relativ gut aufgestellt“, sagt Christina Sluga, Sprecherin der VHH. „Aktuell können wir unsere Leistung nahezu vollumfänglich auf die Straße bringen.“ Nur der Metro-Bus 21, zwischen der U-Bahn-Station Niendorf Nord und der Station Teufelsbrück, fahre seltener. „Dort bieten wir in der Hauptverkehrszeit einen Zehn- anstelle eines Fünf-Minuten-Takts“, sagt Sluga. Bis zum März soll das so bleiben, ansonsten gebe es keine Einschränkungen.
„Wir haben schon deutlich Schlimmeres durchgemacht“
Doch das ist nicht selbstverständlich. Sluga sagt: „Wie fast überall in Deutschland ist auch bei den VHH ein deutlich erhöhter Krankenstand zu spüren.“ Im Vergleich zum Vorjahr gebe es rund drei Prozent mehr Mitarbeiter, die krankheitsbedingt ausfallen, auch unter den Busfahrern. „Das ist zwar belastend, aber noch nicht extrem kritisch. In den drei Jahren der Corona-Pandemie haben wir schon deutlich Schlimmeres durchgemacht“, so Sluga.
Die größere Schwierigkeit sei der grundsätzliche Personalmangel: Den VHH fehlen ausgebildete Busfahrer. Viele Mitarbeiter gingen in Rente, zusätzlich zögen Busfahrer weg. „Im Notfall greifen wir auf Subunternehmen zurück, oder fragen Busfahrer, die eigentlich frei haben, ob sie einspringen können“, sagt Sluga. „Auch bei uns ist die Lage also angespannt.“ Aber: „Wir tun alles, um Fahrtausfälle zu vermeiden.“
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Deswegen suchten die VHH intensiv nach neuen Mitarbeitern. Bewerbungen von sowohl ausgebildeten Busfahrerinnen und Busfahrern, als auch von jungen Menschen, die den Job noch lernen wollen, seien willkommen. Mehr Informationen hierzu gibt es unter https://vhhbus.de/busfahrer-in-werden/. Das zweitgrößte Busunternehmen in Norddeutschland ist damit nicht allein: Auch andere Betriebe aus dem ÖPNV würden, laut Sluga, händeringend nach Fahrern suchen.