Göttingen (dpa/lni). In Niedersachsen beginnt die Urlaubszeit - auch für Fahrer und Fahrerinnen von Bussen und Bahnen. Gleichzeitig ist der Krankenstand in der Branche hoch. Das hat Auswirkungen für Reisende und Pendler. Sogar Nachtbusse werden in diesem Sommer gestrichen.
Verkehrsunternehmen in Niedersachsen leiden unter Personalmangel. Teilweise fallen deswegen Busse oder Bahnen aus, wie eine Abfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben hat. Besonders betroffen ist demnach die Stadt Göttingen: Dort werden drei Buslinien bis auf weiteres komplett gestrichen.
Grund für die angespannte Situation sei ein hoher Krankenstand, sagte eine Sprecherin der Göttinger Verkehrsbetriebe. Weitere Buslinien in Göttingen würden deshalb nur eingeschränkt bedient. Auch beim hessischen Zugbetreiber Cantus gab es zuletzt Zugausfälle, unter anderem auf der Strecke zwischen Kassel und Göttingen, wie der Nordhessische Verkehrsverbund mitteilte. Wer kann, solle Reisen verlegen oder alternative Strecken nutzen. Beim Bahnunternehmen Metronom, das in Hamburg und Niedersachsen unterwegs ist, fielen laut Unternehmensangaben allein am Freitag rund 60 Verbindungen aus.
Im Landkreis Hameln-Pyrmont kommt es zu Problemen im Busverkehr. Fahrten fielen dort zuletzt immer wieder kurzfristig aus, wie eine Sprecherin der örtlichen Verkehrsgesellschaft mitteilte. Die Gründe sind die gleichen wie anderswo: Krankheit, Urlaub, Corona-Quarantäne. Bei einigen Linien wurden deswegen nun einzelne Abfahrten gestrichen oder der Takt vergrößert. Auch im Gebiet des Verkehrsverbundes Region Braunschweig gibt es laut einer Sprecherin Ausfälle bei einzelnen Linien und Fahrten von Bussen und Bahnen: «Insgesamt sind nur sehr wenige Linien betroffen und auch nicht täglich.» Unter anderem wenn die Corona-Infektionszahlen wieder zurückgehen, sei mit einer Verbesserung der Lage zu rechnen.
Die Schwierigkeiten sind allerdings nicht auf das gesamte Bundesland zu übertragen. «Probleme dieser Art haben wir derzeit nicht», teilte etwa die Verkehrsgesellschaft Regiobus Hannover mit. In den Landkreisen Göttingen, Northeim und Holzminden gebe es zumindest bei den Regionalbuslinien noch keine Ausfälle, wie der Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen mitteilte.
Aufgrund akuten Personalmangels stellen im Landkreis Ammerland die Nachtbusse von diesem Samstag an bis zum 2. September den Betrieb ein. Wie der Landkreis mitteilte, sind die Linien N31, N32, N34 und N35 betroffen. Der Landkreis bittet in seiner Mitteilung um Verständnis. Wie die «Nordwest-Zeitung» berichtet, handelt es sich unter anderem um Verbindungen nach Oldenburg und Friesoythe.
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