Bergedorf. Bergedorfer Politik stimmt zu, dass eine Erhaltungsverordnung geprüft wird. Denn der Druck auf das Gojenbergsviertel wächst.

Viele Einfamilienhäuser aus Backstein, mittendrin die mächtige Ernst-Henning-Schule, das einstige Krankenhaus und der alte Friedhof: Das in den 1920er-Jahren entstandene Gojenbergsviertel hat noch immer seinen ursprünglichen Charme. Doch weil dieser im Zuge des Baudrucks zunehmend verloren zu gehen droht, möchte Bergedorfs Bezirkspolitik nun eine Erhaltungsverordnung prüfen lassen. Ein entsprechender Antrag der Bergedorfer Koalition aus SPD, FDP und Grünen wurde jetzt in der Bezirksversammlung einstimmig beschlossen.

Alte Häuser werden für größere und effizientere Neubauten abgerissen

Der Antrag geht auf eine Initiative der FDP und seines baupolitischen Sprechers, des Denkmal-Sachverständigen Dr. Geerd Dahms, zurück. Die Dynamik, mit der sich Bergedorf entwickele, stelle Politik und Verwaltung vor große Herausforderungen, so FDP-Fraktionschefin Sonja Jacobsen: „Der Veränderungsdruck auf die gewachsenen Viertel ist groß.“ Alte Häuser würden für größere und effizientere Neubauten abgerissen, denn nicht immer greife der Denkmalschutz: „Auf dem Gojenberg sind erst kürzlich drei Häuser gefallen.“ Es mangele an einem über das bestehende Planrecht hinausgehenden Schutz.

Die anderen Fraktionen applaudierten der Idee. Hatte doch die CDU zuletzt vor einem Jahr eben diese Erhaltungsverordnung bereits angemahnt. Damals fehlten der SPD jedoch noch konkrete Planungsziele. Nun aber soll von der Verwaltung geprüft werden, „ob der Erlass einer Verordnung oder mehrerer Verordnungen zur Erhaltung der städtebaulichen Eigenart“ möglich ist. Eine gutachterliche Untersuchung soll beauftragt werden, deren Ergebnisse dann im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt werden.