Bergedorf. Bergedorfs Bezirkspolitiker haben die Sondermittel verteilt. Nicht in allen Punkten waren sich die Fraktionen dabei einig.
Zu Weihnachten zeigen sich nicht nur Eltern, Omas und Opas spendabel, sondern auch BergedorferBezirkspolitiker: Sie konnten jetzt wieder die Sondermittel vergeben, um die sich jedes Jahr etliche Vereine bewerben. Für Anschaffungen (investive Mittel) sind 38.000 Euro im Topf, für sonstige Projekte, Personalkosten und ähnliches (konsumtive Mittel) 32.000 Euro. Eher kleine Summen, die aber eine „große Wirkung entfalten“ könnten, wie SPD-Fraktionschefin Katja Kramer meinte.
Allerdings waren mehr als 140.000 Euro beantragt worden: Viele Projekte erhalten deshalb nur einen Bruchteil der beantragten Summe oder gehen gar ganz leer aus. Freuen können sich unter anderem die Veranstalter des Seifenkistenrennens, die TSG für ihr Zeltlager oder die Kirche St. Petri und Pauli für ihren Suppentopf.
Bergedorf: „Viele Übereinstimmungen – aber auch Unterschiede“
Wie das Geld verteilt werden soll, dazu gibt es traditionell etwas unterschiedliche Auffassungen in den Fraktionen. Während sich die Parteien früher oft im Vorfeld einigten, um einen gemeinsamen Antrag zu formulieren, hatten sich diesmal die Bergedorfer Koalition (SPD, FDP und Grüne) und die Oppositionsparteien getrennt Gedanken gemacht. „Es gibt viele Übereinstimmungen“, stellte CDU-Fraktionschef Julian Emrich fest, um gleich nachzuschieben: „Aber auch Unterschiede.“ So würde seine Fraktion die Freiwilligen Feuerwehren gerne stärker berücksichtigen. Der FF Kirchwerder-Süd hätte die CDU beispielsweise die volle Summe für ihr Projekt gegeben: 1400 Euro für den Kauf von Nebelmaschinen zu Ausbildungszwecken. Mit dem mehrheitlich beschlossenen Antrag der Koalition sind es nun nur 500 Euro.
Manches Projekt sieht Die Linke eher als Pflichtaufgabe der Behörden
Für viele Projekte, die der Koalition wichtig sind, gab es aber breite Zustimmung: Die Arbeit des Suppentopfes etwa finden alle unterstützungswürdig, ebenso den Lehrstellenatlas oder die Zelte für die TSG. Andere Vorhaben wie die Notfalltankstelle des DRK hätte Die Linke allerdings eher als Pflichtaufgaben der Behörden gesehen.
Nicht einig sind sich die Parteien auch in einem anderen Punkt. Denn die Koalition verteilte nicht die gesamten Mittel, sondern behielt jeweils etwa 5000 Euro für investive und konsumtive Zwecke zurück. „Als Reserve für unterjährige Projekte“, wie Katja Kramer erklärte. Die anderen Fraktionen hätten lieber das gesamte Geld verteilt, anstatt womöglich im Juli eine große Summe an ein beliebiges Projekt zu geben, das sonst vielleicht weniger erhalten hätte. Mit ihrer Mehrheit setzte sich die Koalition jedoch mit ihrem Verteilungsvorschlag durch.
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Bergedorf: Diese Einrichtungen erhalten Geld für Investitionen
Deutsches Rotes Kreuz: 4000 Euro für eine Notfalltankstelle im Katastrophenfall. Ochsenwerder Schützengemeinschaft: 4500 Euro für eine Neuanlage der Regenentwässerung. Deutsches Maler- und Lackierermuseum: 4500 Euro für Umrüstung Beleuchtung auf LED. Bürgerhaus Allermöhe: 2500 Euro für neue Beamertechnik. Ruder-Club Bergedorf: 1500 Euro für elektrische Schließanlage. TSG Bergedorf: 5000 Euro für neue Zelte des Zeltlagers Behrensdorf sowie 4500 Euro für Geräte in der Großküche des Zeltlagers. BFSV Atlantik 97: 6500 Euro für Umrüstung Flutlichtanlage auf LED. Konsumtive Mittel erhalten: Vier- und Marschländer Rundümwieser: 380 Euro für Druckkosten Flyer. Jugendfeuerwehr Reitbrook: 210 Euro für die Anschaffung von Kindersitzerhöhungen.
Wirtschaftsinitiative WSB: 3500 Euro für den Lehrstellenatlas. Gesellschaft für Ökologische Planung: 1200 Euro für Landschaftspflege Horster Moor. Haus brügge: 2500 Euro für Kursus- und Gruppenangebote. Kirchliche Gedenkstättenarbeit Neuengamme: 1000 Euro für Gedenkveranstaltung mit einstigen Häftlingen. Fachamt Sozialraummanagement: 4000 Euro für Feriensportaktionen 2023. AG Barrierefreies Bergedorf: 2000 Euro für das Projekt „Gute Praxis“. Bergedorfer Schützengesellschaft: 1750 Euro für Feier 175-jähriges Jubiläum. FF Krauel: 810 Euro für neuen Beamer. Kirchengemeinde St. Petri und Pauli: 5000 Euro für Bergedorfer Suppentopf. SV Nettelnburg-Allermöhe: 2000 Euro für Laternenumzug mit Feuerwerk und 450 Euro für Gasgrill Selbstverpflegung. Verein Bergedorf im Wandel: 700 Euro für Lastenfahrradverleih. Stadtteilverein Lohbrügge: 1200 Euro für Seifenkistenrennen 2023. FF Kirchwerder-Süd: 500 Euro für zwei Nebelmaschinen (Ausbildung).