Bergedorf. VHH ist zufrieden mit der Feuertaufe im Berufsverkehr. Doch Kiosk und Imbiss sind vorerst noch geschlossen.
Der ZOB am Bergedorfer Bahnhof hat seine Feuertaufe bestanden: Erstmals seit sechs Monaten haben Montag wieder mehr als 20.000 Pendler hier vom Bus auf die Bahn und umgekehrt gewechselt. Fazit der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH): „Alles ist reibungslos gelaufen“, sagte Sprecherin Christina Sluga. „Wir sind alle glücklich über diesen Neustart.“
Das liegt nach ihren Worten nicht nur an der gelungenen Premiere: „Die Sanierungsarbeiten sind ohne Probleme gelaufen, weil wir bis weit in den Herbst hinein warme Temperaturen hatten, was für die Verarbeitung des Spezialbelags entscheidend war.“ Hintergrund: Die alte Fahrbahn hatte nach elf Jahren Intensivnutzung etliche Risse und Schlaglöcher. Die Pendler mussten sich derweil im Wirrwarr von insgesamt neun Ersatzhaltestellen zurechtfinden. Oft fanden sich an den Provisorien keine Sitzgelegenheiten, einen Wetterschutz gab es nirgends.
Bahnhof Bergedorf: Wieder direktes Umsteigen zwischen 34 Buslinien möglich
Ab sofort ist zur Freude aller Fahrgäste alles anders. Die Rolltreppen rollen, die Aufzüge fahren – aber am wichtigsten ist: Alle 34 Buslinien haben wieder eine zentrale Haltestelle, an der das Umsteigen unkompliziert ist. Trotzdem gibt es auch Fahrgäste, die sich wieder an die neue, alte Ordnung gewöhnen müssen. Eine Passantin klagt beispielsweise: „Ich blicke hier nicht durch. Ich finde nicht, wo mein Bus fährt.“
Rebecca Streichhahn (28) aus Lauenburg nutzt den ZOB auf dem Weg zur Universität in Hamburg. Sie ist erleichtert, dass sie nicht mehr an einem Provisorium warten muss: „An den Ersatzhaltestellen gab es keine Leuchtanzeige mit den Wartezeiten auf die nächsten Busse.“
- Wohnungen auf der Parkpalette am Bahnhof? Behörde sagt Jein
- Neue Fußgängerzone am Bahnhof gegen Parkärger auf dem Platz
- Neuer Expressbus X 82 nach Bergedorf verärgert Geesthachter
Einen 62-jährigen Senior aus Bergedorf freut besonders, dass es den regelmäßigen Stau der abfahrenden Busse von der Lohbrügger Seite des Bahnhofs nicht mehr gibt. Dort standen sie häufig bei der Einfädelung von der Johann-Meyer-Straße in den Sander Damm. „Auch jetzt staut es sich auf den Rampen vom ZOB hinunter, wenn mehrere Busse gleichzeitig abfahren. Aber das dauert dann nur selten länger als eine Ampelphase.“
Auf dem Busbahnsteig des ZOB gibt es allerdings noch einige Baustellen. So ist der Kiosk „U-Store“ zwar schon weitgehend eingerichtet, wirkt aber noch nicht bereit für die Eröffnung. Und dort, wo vor dem Umbau der ZOB-Imbiss war, herrscht noch kompletter Leerstand.. Nur der VHH-Infoshop wurde pünktlich eröffnet. Ob und wann Kiosk und Imbiss folgen, ist bisher offen.