Hamburg. Ein Kreisel, Ausbau der Veloroute 9 oder einfach nur ein neuer Fahrbahnbelag: Ab dem Spätsommer wird in Bergedorf viel gebaut.
Wären Baustellen so etwas wie Prominente – Bergedorf würde das „Who’s Who“ der Szene erwarten. Denn vom Spätsommer 2022 bis Ende 2023 stehen im Bezirk lang geplante, oft verschobene und auch viel diskutierte Straßenbauvorhaben auf dem Programm. So wie der bereits 2014 von Bürgern geforderte Bau eines Kreisels an der Randersweide. Oder der Umbau des Radfahrer-Nadelöhrs Oberer Landweg.
Zusammengefasst sind alle Straßenbaumaßnahmen in einer neuen Tabelle des Bergedorfer Baustellenkoordinators Sven Bielig – als „grober Fahrplan“, wie er sagt. Denn eine Baustelle bedingt oft die andere. Die ZOB-Sanierung etwa hat einiges durcheinandergeworfen. Weil aktuell am Weidenbaumsweg vorm Bahnhof kein Durchkommen ist, wurde beispielsweise der Umbau der Chrysanderstraße kurzerhand vertagt.
Baustellen werden für Staus in Bergedorf sorgen
„Der hätte eigentlich schon jetzt bis Ende des Jahres sein sollen“, stellt Bielig fest. Um in der Innenstadt aber nicht für zusätzliche Engpässe zu sorgen, soll es nun erst im Januar 2023 losgehen: Der Abschnitt der Chrysanderstraße von der Bergedorfer Schlossstraße bis zum Sachsentor wird so umgestaltet, dass Radfahrer gegen die Einbahnstraße radeln können. Dafür werden auch Parkplätze geopfert – was seinerzeit bei der Planung für erhebliche Kritik etwa beim Bergedorfer Wirtschaftsverband WSB gesorgt hatte.
Im September soll zudem der Umbau der Kreuzung Nettelnburger Straße/Randersweide/Kampweg beginnen. „Zunächst arbeitet dort Hamburg Wasser, danach sind noch andere Leitungsträger auf der Baustelle“, sagt Sven Bielig. Erst anschließend beginnt der eigentliche Umbau. „Der Knoten wird dann jeweils zur Hälfte für den Verkehr gesperrt.“
Die Arbeiten sind bis Juni 2023 terminiert. Nettelnburger Bürger hatten den Umbau bereits 2014 gefordert. Als zu der Zeit neue Wohnquartiere am Weidenbaumsweg entstanden, hatte sich gezeigt, dass die alte Kreuzung zunehmend überlastet ist. 2019 begannen dann die Planungen für einen Kreisverkehr an dieser Stelle – nun folgt endlich die Umsetzung.
Oberer Landweg unter Eisenbahnbrücke künftig nur noch zwei Fahrspuren
Terminiert ist jetzt auch der Umbau des Oberen Landwegs unter der Eisenbahnbrücke. Die Maßnahme ist Teil des Ausbaus der Veloroute 9 von Hamburg nach Geesthacht. Der Abschnitt ist seit Langem ein Ärgernis. Denn Radler und Fußgänger teilen sich auf beiden Seiten einen äußerst schmalen Gehweg – während die Fahrbahn vier Spuren hat. Künftig soll es für Autos nur noch einen Fahrstreifen je Richtung geben – zugunsten der Radfahrer. Die Arbeiten zwischen Kurt-A.-Körber-Chaussee und Wehrdeich sollen im März 2023 beginnen und im Dezember 2023 abgeschlossen sein.
Und das ist auch noch geplant: Die Vierlandenstraße soll grundinstandgesetzt werden – voraussichtlich zwischen Juli 2023 und April 2024. Allerdings müssen dafür erst die Arbeiten an der AKN-Brücke auf der B5 hinter Boberg beendet sein, denn die Vierlandenstraße ist als A-25-Zubringer Teil einer Ausweichroute.
Auch auch auf Curslacker Neuer Deich wird von Mitte 2023 an gebaut
Die B5 muss zwischen Billwerder Straße und CCB-Fachmarktzentrum saniert werden. Dort ist aber nur ein neuer Fahrbahnbelag notwendig; die Arbeiten dauern drei Monate (März bis Mai 2023). Am Ludwig-Rosenberg-Ring wird die Veloroute 8 vervollständigt (Wilhelm-Bergner-Straße bis Sander Markt, März bis Dezember 2023), und die Dietrich-Schreyge-Straße wird von März bis November 2023 zur Fahrradstraße umgebaut.
Prominent ist auch die Baustelle Curslacker Neuer Deich. Dort arbeitet Hamburg Wasser von Juli bis Dezember 2023 in Höhe Lehfeld am Siel. Ungefähr zeitgleich wird die provisorische Ampel an der Einmündung zur Straße Am Schleusengraben durch eine feste Ampel ersetzt. Zudem werden neue Bushaltestellen am Curslacker Neuen Deich gebaut. Auch sie werden seit Langem für die Anwohner des Schilfparks gefordert. Auf ein anderes Projekt warten diese weiterhin: die Fußgängerbrücke über den Schleusengraben.